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Torfnacht in Ritterhude Laith Al-Deen singt dem Publikum aus der Seele

Auf der Ritterhuder Torfnacht begeistert Laith Al-Deen sein Publikum . Die Afterburner hatten die Fans zuvor auf Betriebstemperatur gebracht.
03.07.2023, 07:00 Uhr
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Von Christa Neckermann

Ritterhude. „Zu-ga-be, Zu-ga-be, Zu-ga-be“, schallte es vor der Bühne am Hamme-Forum in Ritterhude. Dabei hatte Laith Al-Deen kaum das Mikro etwas abgesenkt, um anzudeuten, dass das Konzert seinem Ende entgegen geht. Doch die knapp tausend Gäste, die sich hier an der Hamme eingefunden hatten, konnten von dem sympathischen Sänger, seiner

Band und ihren gefühlvollen Liedern einfach nicht genug bekommen. Die Zaungäste, die von der Hamme-Brücke aus dem Konzert lauschten, freuten sich auch über die hoffentlich noch kommende Zugabe und verließen ihre rückwärtigen Lauschplätze noch nicht.

Die Ritterhuder Torfnacht war genau so, wie sich die Gäste sie vorgestellt hatten: Etwas grau und wolkig, wie es zum Teufelsmoor und dem hier einstmals geförderten Torf passt, ein zarter Hauch von Feuchtigkeit in der Luft, dabei etwas kühlender Wind, der die eifrig auf- und ab hüpfende Menschenmenge frisch hielt. Die Osterholz-Scharmbecker Hausband, die „Afterburner“ hatten es übernommen, das Publikum rund um das Hamme-Forum auf das Ereignis Laith Al-Deen einzustimmen.

Afterburner heizen ein

„Man, sind die gut“, befanden Michaela Krake und Patricia Kersten, die beide aus Syke in die Hammegemeinde gekommen waren. Auf den Hinweis aus dem Publikum, dass die Afterburner für ihre „Burning Christmas“-Performance in der Kreisstädtischen Stadthalle berühmt seien, wollten sie sich für Weihnachten 2023 um Karten dafür bemühen.

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Während den warmgetanzten Herrschaften vor der Bühne noch das Blut in den Adern kreiste und die Arme und Beine nach weiterer Bewegung verlangten, baute die Technik-Crew blitzschnell die Bühne für den unbestrittenen Star des Abends auf. Währenddessen hatten die Hungrigen und Durstigen im Publikum Gelegenheit, sich an den bereitstehenden Imbiss- und Getränkebuden mit Süßem (Crêpes), Herzhaftem (Bratwurst oder Fischspezialitäten) oder Neutralem (frische Bretzeln) zu versorgen oder den Flüssigkeitshaushalt durch Bier oder alkoholfreie Getränke aufzufüllen.

Alte und neue Lieblingslieder

Und dann stand Laith Al-Deen auf der Bühne, grinste breit und freute sich, mit so lautem Applaus und Rufen begrüßt zu werden.

Er hatte alte und neue Lieblingslieder mitgebracht und auch den Humor nicht vergessen: Als er vor der Bühne die jugendlich gebliebenen 70er-Fan-Jahrgänge entdeckte, die mit einem gelben Luftballon jonglierten, stellte er die Aufgabe, dass der Ballon nun den ganzen Abend lang nicht den Boden berühren dürfe. Das klappte sogar recht gut, immer wieder tauchte die gelbe Blase selbst im Blickfeld der weiter hinten Stehenden auf, niemals jedoch in Bodennähe. Dann kam Al-Deen seinem Publikum „So nah“, und auch die Paare und Pärchen rückten zusammen.

Laith Al-Deen singt deutschen Pop

Al-Deen singt deutschen Pop, der nicht mit deutschem Schlager zu verwechseln ist. In authentischen Texten und mit schmissiger Musik erzählt er von Ein- und Zweisamkeit, wird philosophisch, etwa in „Was, wenn alles gut geht“ oder in „Die Liebe zum Detail“, wo er dem Masterplan des Lebens nachspürt. Bemerkenswert war an diesem Abend auch, dass mehrere Gäste mit Rollator oder sogar Rollstuhl auf das Gelände an der Hamme gekommen waren und mit großer Freude hier ihrem, wenn auch eingeschränktem, Bewegungsdrang frönen konnten.

„Ritterhude, ihr habt wirklich eure Hausaufgaben gemacht“, stellte Laith Al-Deen erfreut fest, wenn das Publikum an den richtigen Stellen im Chorus einsetzte oder sehr bereitwillig ganze Chor-Partien übernahm. Auch das wechselseitige Chor-Singen klappte bei Al-Deen fast wie vorher eingeübt und machte allen Akteuren gleichermaßen Spaß.

Ein Lied für Liebespaare

Ach, und dann kam „Dein Lied“, und die erprobten Liebespaare rund um die Bühne rückten enger zusammen, blickten einander tief in die Augen und flüsterten sich liebevolle Worte zu, dass die (unfreiwilligen) Singles ganz neidisch werden konnten.

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In „Nur wenn sie daenzt“, beschreibt Al-Deen eine junge Frau, die ihre Schwermut durch Bewegung, das Tanzen, bewältigt, und so ganz im Leben steht. Das sind durchaus Erfahrungen, wie sie auch so manch einer im Publikum erlebt haben mag.

„Mein Gott, er hat so eine tolle Stimme“, fand Kerstin Fiedler, die aus der Nähe von Oldenburg nach Ritterhude gekommen war. Sie sei, wie ihre Tochter auch, ein riesiger Al-Deen-Fan. Die Tochter sei aber an diesem Abend verhindert, weshalb die Mutter nun versuche, soviel gute Laune wie möglich zu tanken und mit nach Hause zu nehmen. „Heute Abend hat er mir wieder so richtig aus der Seele gesungen.“

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