Wenn die Meyenburger feiern, dann tun sie das in ihrem Dorphuus. Bei Festen, Partys oder Hochzeiten wird dort getanzt, seit mehr als 30 Jahren. Das Vergnügen hat auf den Holzdielen seine Spuren hinterlassen. Ein neuer Tanzboden soll deshalb her. Dafür sammelt der Trägerverein Dorphuus Meyenburg nun Geld: Für sein Projekt wirbt er seit Sonnabend (30. August) mit einer Crowdfunding-Aktion um Spenden.
Der Tanzboden im Saal ist so alt wie das Dorphuus selbst, das am 8. Mai 1993 eingeweiht wurde. Seitdem haben Generationen nicht nur von Meyenburgern auf den Dielen gefeiert. "Bei Großveranstaltungen tanzen da schon mal bis zu 500 Leute", sagt Stefanie Weil-Humborg. Sie kümmert sich als Hausmeisterin um das Gebäude und die Vermietung. Zusammen mit Florian Jüchter, Kassenwart im Trägerverein, hat sie das Spendenprojekt initiiert.
Partys und Familienfeiern
Rund 100 Veranstaltungen im Jahr finden im Dorphuus statt. Darunter sind laut Weil-Humborg Großveranstaltungen wie der Heringsessen der Feuerwehr, die Silvesterparty und die Kohlfahrt vom Trägerverein oder der Tanz in den Mai vom Arbeitskreis für Dorfverschönerung und Heimatpflege. Die Landjugend feiert im Saal ihre Karibische Nacht und ihren Ball, der Schützenverein sein Fest. Daneben wird das Haus für Familienfeiern aller Art gebucht und für größere Versammlungen genutzt. Die Tanzpartys, das Hin- und Herrücken von Tischen und Stühlen – das alles hat dem rund 300 Quadratmeter großen Saalboden laut Weil-Humborg im Laufe der Zeit zugesetzt. Die Hausmeisterin beschreibt das Problem: "An manchen Stellen ist der Boden löchrig, beim Tanzen gibt er stark nach." Durch einen Wasserschaden hätten sich zudem die Balkenlager verschoben und dadurch Spalten zwischen den Dielen gebildet.
Zunächst sei überlegt worden, die schadhaften Stellen zu flicken, sagt Weil-Humborg. "Für eine Fläche von 70 Quadratmetern hätte das 13.000 Euro gekostet." Der Trägerverein hat sich letztlich für eine Kompletterneuerung entschieden, geschätzte 30.000 Euro wird sie den Angaben zufolge kosten. Laut Florian Jüchter sind zwei Angebote von Zimmereibetrieben eingeholt worden. Der alte Boden besteht laut dem Trägerverein-Vorsitzenden Werner Röcker aus Tannen- und Fichtenholz, für den neuen sind Massivholzdielen aus nordischem Lärchenholz vorgesehen.
Trägerverein will mit anpacken
Mindestens 20.000 Euro will der Trägerverein durch die Spenden-Sammelaktion einwerben, die bis zum 24. Januar 2026 auf der Crowd-Plattform im Internet läuft und auch via Instagram aufgerufen werden kann. Am Dienstagnachmittag (2. September) betrug der Spendenstand auf der Crowdfunding-Plattform 2616 Euro. "Das Geld der einzelnen Spenden werden wir erst einziehen, wenn wir den Mindestbetrag zusammen haben und sicher sind, dass wir das Projekt finanzieren können", betont der Kassenwart.
Mit den Spenden sollen vor allem das Material und die Arbeit der Fachfirma bezahlt werden. Der Dorphuus-Trägerverein werde sich auch finanziell beteiligen, vor allem aber mit Muskelkraft einbringen. "Wir wollen versuchen, so viel wie möglich in Eigenleistungen zu erledigen", kündigt Jüchter an. Angedacht sei beispielsweise, den alten Fußboden selber herauszunehmen.
Start im Sommer 2026 geplant
Dass er anpacken kann, hat der Trägerverein bereits beim Bau des Dorphuus bewiesen. In zwei Abschnitten wurde zwischen Januar 1992 und der Einweihung am 8. Mai 1993 gebaut. 7600 Arbeitsstunden steuerten Mitglieder des Trägervereins bei, berichtete unsere Redaktion damals anlässlich der Einweihung.
Daran will der Trägerverein nun wieder anknüpfen. Fünf Vereine gehören ihm an: der Landfrauenverein Meyenburg, der Arbeitskreis für Dorfverschönerung und Heimatpflege (AKM), der Schützenverein, die Ortsfeuerwehr, der Turn- und Sportverein und die Kirchengemeinde Meyenburg. An Helfern, da ist sich Stefanie Weil-Humborg sicher, wird es nicht mangeln: "Wenn am Dorphuus Hilfe gebraucht wird, sind alle Vereine dabei", weiß die Hausmeisterin aus Erfahrung. Erste Vereine hättenbereits ihre Hilfe angeboten.
Ist die Finanzierung gesichert, soll es Mitte 2026 losgehen. Für die Bauarbeiten ist laut Jüchter die Sommerpause im Dorphuus angepeilt.

Stefanie Weil-Humborg und Florian Jüchter organisieren die Crowdfunding-Sammelaktion.