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Elektromobilität Neue Stromtankstellen für Schwanewede

Die Lilienthaler Firma Reon kümmert sich darum, dass der Ausbau der Ladestationen für E-Autos im Kreis Osterholz voran kommt. In Schwanewede geht in Kürze eine Stromtankstelle an der Hospitalstraße in Betrieb.
31.08.2023, 08:00 Uhr
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Von Gabriela Keller Lutz Rode

Die neue Ladesäule steht schon auf den extra dafür angelegten Parkplätzen an der Hospitalstraße in Schwanewede. In Kürze werden Fahrer von Elektroautos hier Strom zapfen können. "In der kommenden Woche soll die Ladestation in Betrieb gehen", sagt Jonas Langer von der Lilienthaler Firma Reon AG. Die hat die neue Stromtankstelle mit zwei Ladepunkten neben der Schwan-Apotheke geplant und errichtet.

Zum Geschäft von Reon gehört neben regionalen Windparks und Fotovoltaikanlagen auch die Elektromobilität. Das Unternehmen im Lilienthaler Gewerbegebiet treibt den Ausbau der Ladeinfrastruktur in der Region voran. Insgesamt 18 Ladestationen sind im Landkreis Osterholz seit dem vergangenen Jahr aufgestellt worden. Im nächsten Schritt sollen kreisweit weitere 18 Stromtankstellen folgen, berichtet Jonas Langer, der sich zusammen mit seinem Kollegen Lemar Schwarz bei Reon als Projektingenieur um den Ausbau kümmert.

Um das Netz der Ladestationen auf öffentlichem Grund vergrößern zu können, hat das Unternehmen mit den Kommunen Verträge geschlossen. Das Prinzip: Die Gemeinden stellen den Platz für die Zapfsäulen zur Verfügung, um den Rest kümmert sich Reon. „An den Gemeinden bleiben keine Kosten hängen. Wir investieren, und über die verkauften Kilowattstunden Strom refinanziert sich das Ganze dann“, erklärt Langer.

Von normal bis superschnell

Neben Schwanewede machen auch Lilienthal, Worpswede, Grasberg, Ritterhude und Osterholz-Scharmbeck mit: Sie haben die entsprechenden Verträge mit Laufzeiten von bis zu zehn Jahren unterschrieben. Mit Achim im Kreis Verden sei man im Gespräch, auch in Richtung Tarmstedt will Reon seine Fühler noch ausstrecken. Zum Konzept des Unternehmens gehört die regionale Ausrichtung: „Wir fangen vor der eigenen Haustür an“, sagt Langer. Kurze Wege und direkte Ansprechpartner seien wichtig, damit das Konzept aufgeht.

Je nach Bedarf errichtet Reon Zapfsäulen, die die Elektroautos im normalen Tempo, mittelschnell oder schnell aufladen können. Die Station an der Hospitalstraße in Schwanewede ist eine Mittelschnellladesäule. "Ein Auto kann hier mit 50 Kilowatt laden. Wenn zwei Autos gleichzeitig laden, stehen an jedem Ladepunkt 25 Kilowatt zur Verfügung", erklärt Projektingenieur Jonas Langer. Ende September sollen zwei weitere 50-Kilowatt-Ladesäulen an der Straße Am Ritterkamp im Bereich der dortigen Supermärkte in Betrieb gehen. An vier weiteren Standorten in Schwanewede werden die Lilienthaler Stromtankstellen aufbauen. In Beckedorf an der Tennishalle, an der Schulstraße in Neuenkirchen und an der Mozartstraße in Schwanewede ist jeweils eine Normalladestation für zwei Autos geplant. Pro Ladepunkt können laut Langer bis zu 22 Kilowatt Leistung abgegeben werden.

Reon baut bei Bedarf auch Stationen mit 300 Kilowatt, bei der der Ladevorgang dann innerhalb von zehn Minuten über die Bühne geht. In Ritterhude, nicht weit von der Autobahnabfahrt Ihlpohl entfernt, entsteht eine solche DC-Ladebox. In Schwanewede wird es am Marktplatz eine Möglichkeit geben, E-Autos schnell aufzuladen. Langer spricht von "einer 300-Kilowatt-Ladesäule oder eventuell auch zwei 150-Kilowatt-Säulen". Die Entscheidung für die eine oder andere Variante werde auch davon abhängen, wie die Stationen an den anderen Standorten angenommen wird, erklärt er.

Ladestation auf Pendlerparkplatz

Für Schwanewede ist Langer zufolge noch ein siebter Standort geplant: der Park-and-Ride-Parkplatz am Habichthorster Weg in Eggestedt. Eine Normalladestation soll hier errichtet werden. "Der Standort ist sehr teuer, weil er sehr weit draußen liegt", erklärt der Projektingenieur. Für den Netzanschluss müssten Leitungen über lange Strecken verlegt werden. Die Lilienthaler wollen deshalb einen Partner hinzuziehen. "Wir stehen in Verhandlungen mit einem Unternehmen", sagt Langer.

Der Zeitplan für den Ausbau der Stromtankstellen in Schwanewede sieht seinen Worten zufolge so aus: Im zweiten Quartal 2024 sollen die Normalladestationen in Beckedorf, in Neuenkirchen und an der Mozartstraße aufgebaut werden, im dritten Quartal der Schnelllade-Standort am Marktplatz folgen. "Wir bereiten gerade die Ausschreibungen vor."

Insgesamt sind sechs weitere Standorte allein in Schwanewede und Ritterhude geplant. Auch andernorts im Landkreis geht der Ausbau der Elektromobilität voran. In der Stadt Osterholz-Scharmbeck geht es um insgesamt 15 Standorte, die schrittweise aufgebaut werden. In Lilienthal können seit Kurzem am Falkenberger Kreisel Elektroautos aufgeladen werden. Auf dem Pendlerparkplatz nahe der Endhaltestelle der Linie 4 steht eine Box mit zwei Ladepunkten bereit. Bei der Zapfsäule handelt es sich um die einfachste Variante, die bis zu 22 Kilowatt Leistung bringt.

In Worpswede sollen bis Ende September zwei 50-Kilowatt-Ladestationen neben dem „Rossmann“-Markt auf dem Parkplatz am Weyerberg in Betrieb gehen. Im Künstlerdorf geht es erst einmal um vier neue Standorte. Am Worpsweder Hallenbad steht bereits eine 22-Kilowatt-Station, um 50er-Varianten geht es am Albert-Reiners-Platz und am Barkenhoff. Grasberg ist ebenfalls dabei, kleinere Restarbeiten müssen dort noch erledigt werden: Auf dem Parkplatz neben der Volksbank an der Wörpedorfer Straße stehen eine 150-Kilowatt-Anlage und eine 22-Kilowatt-Ladestation nebeneinander.

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