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Gedenkplatz für Schwanewede Kaufverhandlungen mit der Kirche über Fläche auf dem Heiligen Hügel

Für einen Gedenkplatz in Schwanewede sollen Kaufverhandlungen mit der evangelischen Kirchengemeinde geführt werden. Um welche Fläche es geht und welche Bedingung der Ortsrat mit seinem Beschluss verknüpft.
06.09.2024, 13:56 Uhr
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Kaufverhandlungen mit der Kirche über Fläche auf dem Heiligen Hügel
Von Gabriela Keller

In Schwanewede soll ein Gedenkplatz entstehen. Geplant ist er in der Ostlandstraße, wo sich im Nationalsozialismus das Zwangsarbeiter-Lager Heidkamp befand. Drei mögliche Standorte sind im Gespräch, darunter das "Heiliger Hügel" genannte Gelände der evangelischen Kirchengemeinde. Konkret geht es um eine rund 140 Quadratmeter große Teilfläche am Fuß des Hügels.

Die Kirchengemeinde hat schon signalisiert, dass sie verkaufsbereit wäre. Sie plant auf dem Heiligen Hügel den Neubau eines kleineren Gemeindehauses. Zu Finanzierung sollen Teile des Geländes veräußert werden. Der Schwaneweder Ortsrat hat in seiner jüngsten Sitzung nun einstimmig beschlossen: Die Verwaltung im Rathaus soll mit der Kirchengemeinde über die Fläche am Hügelfuß verhandeln, "unter der Bedingung, keinen Baulandpreis zu zahlen". Der Ortsratbeschluss sieht außerdem vor, dass die Verwaltung Fördermöglichkeiten für den geplanten Gedenkplatz prüfen soll.

Barackenteil wird gesichert

In der Ostlandstraße steht noch eine alte Baracke des ehemaligen Heidkamp-Lagers. Sie soll für einen Wohnungsneubau abgerissen werden. Eine Gebäudeecke aber wird gesichert und erst mal auf dem Bauhof zwischengelagert. Geplant ist, sie in die Gestaltung des künftigen Gedenkplatzes zu integrieren. Der Ortsratsbeschluss beinhaltet, dass von der Hausecke eine dreidimensionale Aufnahme gemacht werden soll. Als Vorlage für eine eventuelle Nachbildung, falls beim Abbau oder Transport Schäden am Eckbauteil entstehen sollten. Der Eigentümer des Grundstücks, auf dem sich die ehemalige Lagerbaracke befindet, plant in Kürze den Abriss der alten Baracke, erfuhr der Ortsrat.

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Im Lager Heidkamp waren von Mitte 1943 bis Kriegsende Zwangsarbeiter vor allem aus dem Osten, aber auch aus den Niederlanden, Begien und Dänemark sowie russische Kriegsgefangene und ab 1944 außerdem italienische Militärinternierte für den Bau des U-Boot-Bunkers "Valentin" in Bremen-Farge untergebracht.

Probleme am Marktplatz

Zu Beginn seiner Sitzung besichtigte der Ortsrat den Marktplatz. Dort und auch in der benachbarten Straße Zum Marktplatz drücken Baumwurzeln an einigen Stellen die Pflasterung hoch. Der Grund: Die offenen Baumscheiben sind zu klein, erfuhren die Ortspolitiker. Die Gemeindeverwaltung ist nun beauftragt worden, ein Konzept zu erarbeiten. Einerseits soll durch die Wahl geeigneter Baumscheiben den Bäumen ausreichend Platz zum Wachsen gegeben und zugleich soll der Marktplatz in seiner Funktion nicht eingeschränkt werden. Im Zuge der Neugestaltung der Baumscheiben soll zudem geprüft werden, ob Abwasserleitungen durch das Wurzelwerk beschädigt sind. Außerdem erwartet der Ortsrat Vorschläge, wie die Stromversorgung auf dem Platz, der für den Wochen- und Weihnachtsmarkt sowie auch andere öffentliche Veranstaltungen genutzt wird, verbessert werden kann.

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