Wenige Minuten vor dem Halbzeitpfiff war das Spiel nach den Worten von HSG-Trainer Henning Schomann praktisch entschieden. Zu diesem Zeitpunkt geriet der Handball-Oberligist TuS Rotenburg in der Heidehalle erstmals mit drei Toren in Rückstand. Und anschließend half den Gästen auch die lautstarke Unterstützung ihrer Trommler auf den Zuschauerrängen nichts mehr. Die HSG Schwanewede/Neuenkirchen gewann letztlich ungefährdet mit 30:24 und revanchierte sich souverän für die 28:30-Niederlage im Hinspiel.
Die Wümme-Handballer legten am Sonnabendabend vor rund 200 Zuschauern in der Heidehalle los wie die Feuerwehr. Henning Schomann äußerte sich später: „Das war schon ein Supertempo der Gäste.“ Und es zwang seine Mannschaft natürlich, dagegen zu halten. Die Folge: Es entwickelte sich eine hoch spannende Partie mit handballerischen Leckerbissen und auch glänzenden Torwartleistungen auf beiden Seiten. So ganz zur Erbauung der Fangruppen, die jeweils mit ihren Trommlern angereist waren und das Spektakel auf dem Hallenboden klangvoll untermalten.
Der Turn- und Sportverein ging schnell durch Treffer von Kilian Behrens und Chris-Ole Brandt 2:0 in Führung, bevor Torben Lemke und Marco Wilhelm (Siebenmeter) ausgleichen konnten. Fortan gelang es 20 Minuten lang keiner Mannschaft, sich mit mehr als einem Tor abzusetzen – neun Mal lautete das Zwischen-Resultat unentschieden.
Das spielte allerdings in erster Linie den „Schwänen“ in die Karten. Weil sie das Tempo der Rotenburger mitgehen konnten und gleichzeitig immer wieder Zugriff und Spiellösungen fanden, wie Henning Schomann analysierte, blieb diese Begegnung völlig offen. Kurz vor dem Pausengang deutete sich jedoch erstmals der Kräfteverschleiß bei den Gästen an. Sie waren mit elf Aktiven angereist, während die HSG Schwanewede/Neuenkirchen das zulässigen Kontingent von 14 Spielern in dieser Heimbegegnung voll ausschöpfte. Mit seinem ersten von zwei Treffern im Spiel brachte Cedric Scharnke dann die Handball-Spiel-Gemeinschaft zur Pause mit 15:11 in Front. Die zweite Halbzeit war gerade mal 58 Sekunden alt, da erhöhte Tim Paltinat auf 16:11, und fortan war der Schwaneweder Intercity von den Rotenburgern nicht mehr zu stoppen.
Innerhalb von zehn Minuten zogen die „Schwäne“ auf 23:12 davon. Zwar konnten die weiterhin lautstark unterstützen Gäste den Abstand immer mal wieder auf acht Treffer reduzieren. Dass sie das Match aber noch einmal drehen würden, war im zweiten Durchgang in keiner Phase mehr zu spüren. Deshalb geriet es auch zur Marginale, dass Marco Wilhelms von den fünf Siebenmetern für die Hausherren lediglich zwei verwandeln konnte.
Nur weil es die HSG Schwanewede/Neuenkirchen in der Schlussphase locker angehen ließ und Trainer Henning Schomann ordentlich durchwechselte, um alle seine Akteure zum Zuge kommen zu lassen, fiel die 24:30-Niederlage für die Rotenburger einigermaßen erträglich aus. Immerhin konnten sich zehn der 14 Schwaneweder Spieler in die Torschützenliste einreihen. Die beiden Torhüter Jan Claas Tholen, der 55 Minuten im Kasten stand und nach den Worten seines Trainers eine starke Vorstellung bot, sowie Jannis Nowitzki, verständlicherweise nicht.
Nach dem ungefährdeten 30:24-Heimsieg belegt die HSG Schwanewede/Neuenkirchen mit nunmehr 15:15 Punkten den siebten Tabellenplatz in der Tabelle der Handball-Oberliga Nordsee und liegt damit einen Rang hinter den Rotenburger Akteuren mit demselben Punktekonto.