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HSG Schwanewede/Neuenkirchen Lange Fahrt, Nieselregen, 1:5-Rückstand

"Schwäne" lassen sich nicht unterkriegen und landen mit dem 26:19 beim FC Schüttorf den dritten Sieg in Folge
15.01.2023, 13:16 Uhr
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Von Olaf Kowalzik

Der beherzte Griff ans Bein von Dominik Koppenstein hat es gerichtet. Der Zug im richtigen Winkel, mit dem die Schwaneweder Physiotherapeutin Jenna Müller den Verbandsliga-Handballer der HSG Schwanewede/Neuenkirchen fit machte. „Ich hatte davor bei bestimmten Bewegungen immer ein Ziehen in der Hüfte und hatte eigentlich gedacht, dass ich nur auf der Bank sitzen werde“, gab der HSG-Torwart nach dem 26:19 (11:12)-Auswärtssieg gegen den FC Schüttorf 09 zu.

Von wegen! Er ebnete seinem Team, in der zweiten Hälfte eingewechselt, mit starken Paraden den Weg zum Sieg – dem dritten jahresübergreifend in Folge. „Dass mal ein Spieler beim Aufwärmen zu mir kommt und sagt, dass ihm am Bein gezogen wurde und er sich wieder bewegen kann, ist mir noch nie untergekommen“, staunte HSG-Trainer Tizian von Lien und strahlte. „Jenna hat mal wieder gezaubert“, schloss Dominik Koppenstein das Thema ab.

Es gibt in der fünften Liga Angenehmeres, als an einem Sonnabend im Bus in Richtung Grafschaft Bentheim zu kutschieren. Zumal die HSG Schwanewede/Neuenkirchen die Reise in Richtung niederländische Grenze ohne die kurzfristig erkrankten Jonas Keller und Jan Tholen antreten musste. Ja, selbst Dominik Koppenstein fühlte sich zu dem Zeitpunkt beileibe nicht fit. So weit, so schlecht.

Die „Schwäne“ hatten sich etwas über fünf Stunden vor dem Anpfiff auf den Weg zum Tabellenneunten gemacht und waren vor Ort von Nieselregen empfangen worden. Der obligatorische Spaziergang vor dem ungeliebten Match ohne „Backe“ musste trotzdem sein. Allein schon, um in Bewegung zu kommen und noch vor dem Betreten der Halle den ersten Fokus zu richten. „Angesichts des Wetters haben wir den Gang jedoch etwas verkürzt“, verriet der HSG-Trainer.

Sparsam verlief jedoch auch der Start der HSG Schwanewede/Neuenkirchen ins Spiel. Der 1:5-Rückstand entsprach zumindest alles andere als den Vorstellungen von Tizian von Lien, weshalb er nach nur acht Minuten per Team-Timeout die Reißleine zog. Denn seine Spieler hatten bis dahin in der Abwehr nicht den Zugriff und im Angriff lediglich einmal durch Niklas Bachmann ins Schwarze getroffen. „Das war alles andere als gut“, urteilte der HSG-Coach. Mit der Hereinnahme von Niklas Mechau in den Innenblock und dem Platzieren von Cedric Scharnke auf die Halbposition festigte der B-Lizenzinhaber die Abwehr, auch der Angriff justierte sein Visier zusehends besser, sodass die einminütige Auszeit ihre Wirkung nicht verfehlte.

Vier Treffer am Stück von Torben Pilger (2), Marco Wilhelms und Niklas Mechau sorgten zumindest einige Zeit später erstmals nach dem 1:1 für ein Unentschieden (9:9/25.). Ganz zufrieden war Tizian von Lien mit seiner Mannschaft aber immer noch nicht. „Wir haben mehrfach die Chance verpasst, in Führung zu gehen“, monierte er am 11:12-Pausenrückstand.

Nach dem Seitenwechsel dauerte es nicht einmal zweieinhalb Minuten, bis Marco Wilhelms, Torben Pilger und Niklas Bachmann ihrem Trainer auch diesen Wunsch erfüllten und den Spieß zum 14:12-Vorsprung drehten. Spätestens jetzt waren die Gäste im Flow, daran änderte auch das zwischenzeitliche 15:15 nichts (39.). Vielmehr stützte sich die HSG Schwanewede/Neuenkirchen nun auf eine überzeugende Verteidigung mit einem bestens aufgelegten Dominik Koppenstein im Tor, weshalb sie auch ihr Umschaltspiel immer besser durchbringen konnte. Klappte das nicht, wurde über die Außenpositionen abgeräumt oder über den Kreis Siebenmeter herausgeholt.

„Wir haben Moral bewiesen und das Spiel angenommen“, zog Tizian von Lien vor dem Kampfgeist seines Teams den imaginären Hut. Beim 18:15 von Marco Wilhelms waren die Gäste schon wieder obenauf (42.), spätestens beim 23:17 von Kevin Ritter kontrollierten sie das Spiel (51.). Und als Dominik Koppenstein nach einem Kopftreffer nicht mehr weiterspielen konnte, knüpfte Jannis Nowitzki zwischen den Pfosten nahtlos an dessen Leistung an. Der Sieg war für die „Schwäne“ genau richtig für die Stimmung auf der längsten Rückfahrt der Saison (230 Kilometer). Am Sonnabend, 21. Januar, geht es mit einem Heimspiel gegen das Schlusslicht HSG Bützfleth/Drochtersen weiter.

Info

FC Schüttorf 09 - HSG Schwanewede/Neuenkirchen 19:26 (12:11)

HSG Schwanewede/Neuenkirchen: Koppenstein, Nowitzki; Wilhelms (5/5), Bachmann (7), Ritter (4), L. Winkel (2), Scharnke (1), Westermeier, Voskamp, Pilger (4), Mechau (3/1), Behlmer

Siebenmeter: 2/1 – 9/6

Zeitstrafen: 6 – 4 ELO

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