Der Antrag der Bundeswehr, einen Teil des Fahrtrainings weiter auf dem Übungsgelände in Schwanewede durchzuführen, ist ein Schlag ins Kontor für die Gemeinde. Verständlich, dass die Bürgermeisterin und die politischen Fraktionen verärgert sind. Immer wieder ist den Schwanewedern in der Vergangenheit vom Verteidigungsministerium versichert worden, der Übungsplatz in Schwanewede werde aufgegeben, sobald die neue Kfz-Lehrbahn in der Logistikschule in Garlstedt gebaut sei. Die ist inzwischen fertig.
Der Überraschungsangriff der Bundeswehr kommt zudem zu einem Zeitpunkt, der ungünstiger nicht sein kann. Nach Jahren der Diskussion und Planung, in denen viel Geld ausgegeben wurde, liegt jetzt endlich ein Nutzungskonzept für die ehemalige Lützow-Kaserne auf dem Tisch. In Kürze wollte die Gemeinde mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben über einen Ankauf der Geländes verhandeln.
Ausgerechnet in dieser Phase schießt das Militär quer. Wer weiß, wie sich Entscheidungsprozesse bei der Bundeswehr ziehen, kann nur mußmaßen, warum sie die Gemeinde über die geplante Weiternutzung des Übungsplatzes nicht früher informiert hat. Die Schwaneweder sehen ihre Konversionspläne zu Recht in Gefahr. Welcher Häuslebauer auf dem Kasernengelände will schon beim Blick aus dem Fenster zuschauen, wie auf der anderen Straßenseite das Militär übt. Das Verteidigungsministerium ist gut beraten, mit der Bundeswehr eine andere Lösung zu finden. Schnell, damit die Schwaneweder die Konversion fortsetzen können.