Die Gemeinde Schwanewede will den Ausstoß von Treibhausgasen auf ihrem Gebiet reduzieren. Bis zum Jahr 2045 soll er unter eine Tonne pro Einwohner und Jahr sinken. Dabei geht die Kommune nach Plan vor: Ein Klimaschutzkonzept, das der Gemeinderat am Donnerstag einstimmig beschlossen hat, sieht ein Paket an kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen vor.
Es geht um energetische Gebäudesanierung, um den Bau von Stromtankstellen, Car-Sharing-Konzepte, mehr Stellplätze für (Elektro-) Fahrräder, Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, den Fotovoltaik-Ausbau und Moorvernässung. Unter anderem ist ein Förderprogramm für 101 Solaranlagen auf Dächern von Privathäusern geplant. Bei der Moorvernässung sollen das Weiße, das Schwarze und das Ochsenmoor vorrangig geprüft werden. Ein Antrag der Wählergemeinschaft, beim Ochsenmoor auch umliegende Flächen in die Prüfung einzubeziehen, wurde abgelehnt.
Auch die Grünen und die Linke stimmten dem Konzept zu, allerdings nicht ohne Kritik. Ein Klimaschutzkonzept zu erstellen und dann im Industrie- und Gewerbegebiet in Brundorf ein Logistikzentrum ansiedeln zu wollen, das zu mehr Lkw-Verkehr führt – das passe nicht zusammen, waren sich Grünen-Fraktionschefin Dörte Gedat und Linke-Ratsherr Arnold Neugebohrn einig. In Brundorf will ein Unternehmen zwei Lagerhallen bauen, der Ausschuss für Planung und Gemeindeentwicklung hatte dem Projekt jüngst zugestimmt. "Das Klimaschutzkonzept darf nicht zu einem Feigenblatt werden" warnte Dörte Gedat.
Eine Entscheidung fiel im Gemeinderat zur Grundschule in Beckedorf, die zum Schuljahr 2022/23 offene Ganztagsschule werden will. Die Ratsmitglieder beschlossen: Die Kommune wird als Schulträger den "notwendigen Raumbedarf für die Mittagsverpflegung, zum Beispiel in Form einer Mensa" schaffen. Die konkrete bauliche Ausgestaltung und zeitliche Umsetzung seien abzustimmen.