Mit dem Erwerb der ehemaligen Lützow-Kaserne hat die Gemeinde Schwanewede einen entscheidenden Durchbruch im Konversionsprozess erreicht. Der Weg dorthin war langwierig, gepflastert mit politischen Debatten. Kaufen ja oder nein, komplett oder in Teilen – die Kommune hatte lange darüber gerungen. Mit dem Ankauf hat Schwanewede jetzt den richtigen Schritt getan. Als Hausherrin hat die Gemeinde nun die Chance, auf dem über 80 Hektar großen Gelände ein neues Quartier nach ihren Vorstellungen zu entwickeln.
Zugleich ist es ein mutiger Schritt. Vor der Gemeinde liegt eine Mammutaufgabe. Die Sanierung und Entwicklung der ehemaligen militärischen Liegenschaft in einen neuen Ortsteil mit Platz zum Wohnen, Arbeiten, für Freizeit und Naherholung wird die Kommune in den kommenden Jahren nicht nur vor planerische Herausforderungen stellen. Sie bedeutet auch einen enormen finanziellen Kraftakt.
Die meisten der rund 80 Bundeswehr-Bauten sind marode, müssen ebenso wie rund 40 unterirdische Bunker abgerissen werden, Straßen und Wege sind neu zu bauen. Die Gemeindeverwaltung hat schon mal durchgerechnet, was das kosten wird – knapp 34 Millionen Euro. Zwar fließen Fördermittel von Bund und Land, einen nicht unerheblichen Teil wird die Kommune indes selbst schultern müssen. Sie nimmt das in Kauf – für die Aussicht, auf dem Kasernengelände ein Stück Zukunft von Schwanewede selbst gestalten zu können.