Mittwoch, 22. September: Mit sechs Jahren bin ich zum Handball in Schwanewede gekommen, nachdem mir das Kinderturnen zu langweilig geworden war. Meinen ersten Trainerposten habe ich mit 14 Jahren bezogen. In unterschiedlichen weiblichen Teams der HSG Schwanewede/Neuenkirchen habe ich von der E-Jugend bis zu den Senioren in unterschiedlichen Leistungsklassen Mannschaften begleitet. Mein Arbeitsweg zur Waldschule Schwanewede, wo ich als Studienrätin die Fächer Mathematik und Physik vorrangig im Gymnasialzweig unterrichte, ist damit denkbar kurz. Nachdem die Kinder auf den Weg zur Schule und in den Kindergarten gebracht worden sind, fahre ich zur Schule. Ich bin wie immer schon deutlich vor meinem Unterrichtsbeginn dort. Das gibt mir die Möglichkeit, die Kopien fertigzustellen und Versuche vorzubereiten, sodass ich mittags früh zu Hause sein kann, um meine Kinder zu versorgen. Ein herrlicher Herbsttag lässt uns den ganzen Nachmittag draußen sein. Wir sammeln das erste Mal in diesem Jahr Kastanien und basteln fleißig Spinnen (Joshua) und Giraffen (Charlotte) oder genießen die Wärme der Sonne (ich). Am frühen Abend bin ich mit meiner Freundin Kerstin Schoknecht zum Laufen verabredet.
Donnerstag, 22. September: Ich düse nach der Schule direkt heim und sammle Joshua ein, um mit ihm zum Elterncafe der Kita Schwanenkinder zu laufen. Die Kindergartenkinder haben am Vormittag mit den Erzieherinnen leckeren Kuchen gebacken, den sie uns nun sichtlich stolz präsentieren. Da uns das Wetter wieder einen schönen Herbsttag beschert, können wir das Außengelände zum Schlemmen, Schnacken und Spielen nutzen. Unter den Eltern wird wieder das Thema „Radweg am Damm“ diskutiert. Wir finden es schade, dass der Weg zum Kindergarten aus dem Schwaneweder Norden kaum mit kleinen Kindern zu bewältigen ist. Beim Trainingsabend sind wir mit 16 Frauen in der Halle. Unser Team umfasst 27 Frauen auf unterschiedlichstem Leistungsstand. Ich bin froh, in dieser Saison Kristin Baumann an meiner Seite zu wissen. Da sie aber zurzeit im Urlaub ist, leite ich das Training alleine. Weil wir am Wochenende gegen Arsten ohne Ideen im Angriff gespielt haben, steht heute das Feilen an Auslösehandlungen und Spielkombinationen auf dem Programm.
Freitag, 23. September: Wir starten ins Campingwochenende mit meiner Freundin und Cousine Agnetha Hertel und ihrem Mann Jan, die in der Nähe von Peine wohnen. Seit Frühjahr 2020 sind wir glückliche Besitzer eines Wohnwagens und genießen die Auszeiten sehr. Heute fahren wir an den Hüttensee, der bei freien Straßen nur rund eineinhalb Stunden entfernt liegt. Heute haben wir jedoch Pech und brauchen aufgrund von Staus eine gute Stunde länger. Trotzdem ist aller Stress der Anfahrt und der Arbeitswoche sofort verflogen, als das Vorzelt aufgebaut ist. Eine Runde über den Platz bis zum schönen See und das anschließende Grillen lassen uns im Kurzurlaub ankommen.
Sonnabend, 24. September: Wir werden vom Regen auf das Wohnwagendach geweckt. Aber ein Tag in Wohnwagen und Vorzelt ist keine Option. Für das Überwinden des Schweinehunds werden wir reichlich belohnt: Wir umrunden auf einem Spaziergang den Meißendorfer See, der direkt hinter dem Campingplatz liegt und die Möglichkeit zum Beobachten der unterschiedlichsten Vögel bietet. Wir können dann entspannt eine schöne Stunde auf dem See paddeln, bevor sich der Himmel verfinstert. Den Abend lassen wir im Restaurant und in der angrenzenden Indoorspielhalle mit Bällebad und ein paar Partien Tischtennis ausklingen.
Sonntag, 25. September: Nach dem Frühstück wird schnell alles abgebaut, denn am Nachmittag steht ein Spiel an. Zum Glück habe ich meinen Laptop mitgenommen, denn die Spielerinnenliste, die ich vor dem Match abgeben muss, hat sich doch noch wieder reichlich geändert. Normalerweise bin ich vor einem Spiel immer fürchterlich aufgeregt. Dieses Mal habe ich aber kaum Zeit dafür. Zu Beginn läuft vieles in Abwehr und Angriff gut, nur will der Ball nicht ins gegnerische Tor. Nach einem ewigen Hin und Her der Führung müssen wir uns am Ende mit einem Tor geschlagen geben. Ich bin mit meiner Leistung als Coach sehr unzufrieden. Leider konnte ich meinem Team in der entscheidenden Phase nicht die richtigen Ideen und die nötige Ruhe geben, um die Drei-Tore-Führung zu halten.
Montag, 26. September: Joshua kommt am Morgen mit Bauchschmerzen von der Schulbushaltestelle wieder heim. Für mich bedeutet das, dass mein Tagesplan völlig auf den Kopf gestellt wird. Ich unterrichte am Montag immer erst ab 11.30 Uhr und nutze die Ruhe am Morgen, um den Unterricht der nächsten zwei Tage vorzubereiten. Also sitzen Joshua und ich nun gemeinsam im Arbeitszimmer. Als ich nach zwei Stunden Unterricht zurückkomme, finde ich einen entspannten Joshua vor, dem es etwas besser geht. Nachmittags geht es zum Kinderturnen mit Charlotte nach Neuenkirchen bei Sarah Bähr, die bei mir im Team spielt und seit Sommer pädagogische Mitarbeiterin bei uns an der Schule ist.
Dienstag, 27. September: Am Nachmittag laufe ich wieder mit Kerstin. Da am Abend noch das Treffen vom Förderverein ansteht, müssen wir ein wenig auf die Zeit achten. Gerne würde ich noch einmal einen Halbmarathon laufen und plane dies locker fürs kommende Jahr in Oldenburg. Ich bin dort bereits 2017 gelaufen und habe die Stimmung rund um die Strecke als sehr motivierend und mitreißend empfunden. Im Förderverein der Schwanenkinder bin ich seit der Gründung vor fünf Jahren tätig. Wir haben schon einige großartige Projekte umsetzen und dank spendabler Eltern auch schon einiges Gutes für den Kindergarten bewirken können. Leider sind unsere Aktionen in der Corona-Pandemie nicht oder viel zu selten umsetzbar gewesen. In diesem Jahr möchten wir unbedingt wieder unseren Weihnachtsmarkt aufleben lassen. ⇒KH