Meyenburg. Bei der Nachmittagsbetreuung für Grundschulkinder in Meyenburg gibt es Probleme. 20 Plätze stehen zur Verfügung, sie sind begehrt. So begehrt, dass der Förderverein "Meyenburger Kinder", der das von den Eltern zu bezahlende Angebot seit 2015 organisiert, den Bedarf nach eigenen Worten nicht mehr decken kann. Der Vorstand hat jetzt "SOS" gefunkt, fordert Unterstützung von der Gemeinde Schwanewede.
Fünf Tage in der Woche bietet der Verein in den Räumen der Schule eine Betreuung nach Schulschluss an, montags bis freitags von 12.45 bis 15.30 Uhr. Schon jetzt nehmen laut Vorstand mehr Kinder das Angebot wahr, als Plätze vorhanden sind: 24. Möglich sei das, weil nicht alle Eltern an jedem Tag eine Betreuung für ihre Kinder brauchen. "Zum nächsten Schuljahr wird der Bedarf voraussichtlich noch mal um 15 weitere Kinder steigen. Somit ist der Bedarf fast doppelt so hoch wie das Platzangebot", heißt es in einem Schreiben der Eltern, das sie in der jüngsten Ratssitzung Bürgermeisterin Christina Jantz-Herrmann und den Ratsmitgliedern übergaben.
Düsteres Szenario
Einige Meyenburger Eltern würden schon überlegen ihre Kinder wegen der fehlenden Betreuungsplätze nicht mehr in Meyenburg auf die Schule zu schicken, sondern auf eine Ganztagsgrundschule in Schwanewede, heißt es vonseiten des Vorstands. Im schlimmsten Fall könnte das dazu führen, dass die Schule in Meyenburg irgendwann geschlossen wird, befürchtet die Vereinsvorsitzende Tina Ladwig.
Um das zu verhindern und die Nachmittagsbetreuung abzusichern, bis der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab dem Schuljahr 2026/27 auch in der Grundschule Meyenburg umgesetzt wird, möchte der Förderverein eine weitere Betreuungskraft beschäftigen. Zurzeit beschäftigt er laut Vorstandsmitglied Benno Müller eine Kraft und eine Aushilfe. Um noch mehr Kinder zu betreuen, reiche das aber nicht. "Wir brauchen für das kommende Schuljahr unbedingt eine zweite Kraft." Der Verein hofft dabei auf finanzielle Unterstützung der Gemeinde.
Der Platz wird knapp
Aber auch auf weitere Hilfe von der Kommune. "Mit der Betreuung von mehr Kindern werden die Räumlichkeiten knapp", sagt die Vorsitzende. Aktuell nutzt der Verein die Schulbibliothek und zwei Klassenräume. In der Bibliothek essen die Kinder auch zu Mittag. Der Raum ist laut Vorstandsmitglied Philipp Schulze-Eickenbusch schon jetzt für 20 Kinder zu klein. "Sollte der Verein mehr Kinder betreuen können, müsste auch das Raumkonzept umgedacht werden, da mit mehr als 20 Kindern das Essen in der Bibliothek unmöglich ist." Der Förderverein hat dabei laut Schulze-Eickenbusch den benachbarten Jugendraum der Gemeinde im Blick.
Um seinem Anliegen Nachdruck zu verleihen, hatte der Förderverein zu einer Aktion aufgerufen. Über 40 Meyenburger Eltern und Kinder versammelten sich zu Beginn der Ratssitzung vor dem Dorfgemeinschaftshaus. Lautstark mit Trommeln, Rasseln und Trillerpfeifen verschafften sie sich Gehör, hielten Plakaten in die Höhe. "Ja zur weiteren Betreuungskraft" und "Lasst uns nicht im Stich" war da zu lesen.
"Wir nehmen ihr Anliegen sehr ernst", sagt Bürgermeister Christina Jantz-Herrmann dem Vorstand zu. Ihr Vorschlag: Vertreter der Fraktionen, der Verwaltung und des Fördervereins sollten sich an einen Tisch setzen, "um Möglichkeiten der Unterstützung der Gemeinde oder von anderer Stelle" auszuloten.
