Meyenburg. Das pädagogische Grundkonzept kann sich zwar sehen lassen. Doch der bauliche Zustand der Grundschule Meyenburg lässt erheblich zu wünschen übrig. Deshalb sollen im Haushalt 2022/23 der Gemeinde Schwanewede für die notwendigen Sanierungs-, Umbau- und Erweiterungsarbeiten eine Million Euro eingeplant werden. Darüber will der Schulausschuss am Mittwoch, 16. Juni, beraten und beschließen.
Eine Arbeitsgruppe, in der auch Schulleiterin Ulrike Walter und Meyenburgs Ortsbürgermeister Dominik Schmengler mitwirken, befasst sich bereits seit zwei Jahren mit der Umgestaltung der Bildungsstätte an der Straße Struckberg. Schon damals wurde festgestellt, dass die bestehende Raumaufteilung keine zukunftsfähigen pädagogischen Konzepte zulasse. Überdies müsse den brandschutzrechtlichen Bestimmungen Genüge getan werden. Im Juni 2019 empfahl die Arbeitsgruppe deshalb, eine zweizügige Grundschule neu zu errichten.
Davon kann heute allerdings keine Rede mehr sein. Ulrike Walter: „Die prognostizierten Schülerzahlen bis zum Schuljahr 2026/27 liefern leider keine Begründung für eine Zweizügigkeit.“ In den nächsten fünf Jahren wird sich die Zahl der Meyenburger Grundschule nach den Worten der Schulleiterin bei rund 80 pro Schuljahr einpendeln. Vor allem deshalb, weil in absehbarer Zeit keine neuen Wohnbaugebiete in oder am Rande der Ortschaft geplant sind. Wie berichtet, will die Gemeinde Schwanewede zusätzlichen Wohnraum zunächst auf dem ehemaligen Bundeswehr-Areal realisieren lassen.
Nach der coronabedingten Zwangspause im vergangenen Jahr hat die Arbeitsgruppe ihre Aktivitäten inzwischen wieder aufgenommen und sich dafür ausgesprochen, statt eines Neubaus einen Umbau des Bestandsgebäudes vorzunehmen. Möglichst schnell sei dabei der Werkunterricht aus dem Keller in andere Räume zu verlegen. Grund: Bis heute gibt es keinen ausreichenden Fluchtweg, berge die Treppe in den Keller eine erhebliche Unfallgefahr. Weil der notwendige Flur nicht vorhanden sei, heißt es in der Beschlussvorlage für Ausschusssitzung am 16. Juni. Aber auch im Erdgeschoss des Schulgebäudes gebe es zu wenige Flure, die bei Gefahr eine schnelle Flucht nach draußen ermöglichen.
Der geplante Schulumbau beinhaltet nach den Worten von Ulrike Walter auch eine Vergrößerung der Unterrichtsräume. Dafür sei eine neue Raumstruktur erarbeitet worden, wie in der Beschlussvorlage nachzulesen ist. Danach könnten im Verwaltungsbereich einige Wände entfernt werden, um Platz für Differenzierungsräume zu schaffen. Darüber hinaus wäre es möglich, Verwaltung, Bibliothek und einen weiteren Fachraum im Anbau der Schule unterzubringen. Neu gestaltet werden sollen der Sanitärtrakt und die Treppe in den Keller, der künftig ausschließlich als Lagerstätte zu nutzen sei.
Und schließlich, so Ulrike Walter, dürfe bei der Sanierung der Grundschule der Blick ins Schuljahr 2026/27 nicht vergessen werden. Dann muss auch die Bildungsstätte an der Straße Struckberg die Aufgaben einer Ganztagsschule mit entsprechender Betreuung und einer Mittagsverpflegung gewährleisten. In der von Schwanewedes Bürgermeisterin Christina Janz-Hermann unterzeichneten Beschlussempfehlung wird in diesem Zusammenhang auf die Möglichkeit hingewiesen, im Schulnebengebäude eine Mensa einzurichten, die auch von der ebenfalls auf dem Schulareal beheimateten Kindestagesstätte genutzt werden könne. Das käme der Kita entgegen, die zwar als Vormittagsbetrieb konzipiert worden sei, mittlerweile aber sehr viele Kinder bis 15 Uhr betreue und deshalb Platz für die Mittagsverpflegung benötige.
Zur Finanzierung der Planung für die Sanierungs- und Umbauarbeiten sind bereits Gelder im Haushalt der Gemeinde ausgewiesen. Damit nun auch die Mittel in Höhe von einer Million Euro für die Baumaßnahmen fließen können, muss nach dem Schwaneweder Ratsausschuss für Schule auch noch der Verwaltungsausschuss sein Plazet erteilen. Er tagt am 19. Juli wie gewohnt in nicht öffentlicher Sitzung.