Zwischen Neuenkirchen und Rade will ein Landwirt neben seiner Biogasanlage eine großflächig Fotovoltaik in die Landschaft bauen. Mit dem geplanten Solarpark wird sich der Ortsrat Neuenkirchen in einer öffentlichen Sitzung am Dienstag, 26. September, beschäftigen. Worüber die Mitglieder noch debattieren werden – die wichtigsten Themen im Überblick.
Freiflächen-Fotovoltaik: Seit 2006 betreibt ein Landwirt an der Rader Straße eine Biogasanlage, mit der er grünen Strom ins öffentliche Netz einspeist. Jetzt will er sie mit einer Freiflächen-Fotovoltaikanlage kombinieren. Hintergrund: Die Einspeise-Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) läuft für die Biogasanlage Ende 2026 aus. Von diesem Zeitpunkt an soll sie nur noch etwa die Hälfte der Energiemenge liefern. Das Konzept für die Kombination mit dem Solarpark sieht vor, dass die Biogasanlage nur Strom ins Netz einspeist, wenn die Fotovoltaikanlage nicht genug produziert. Bei voller Leistung des Solarparks soll sich die Biogasanlage abschalten. Die Fotovoltaikanlage mit einer geplanten Gesamtleistung von 1,5 Megawatt würde eine Fläche von rund 2,6 Hektar einnehmen. Das entspricht der Größe von fast vier Fußballfeldern. Der Ortsrat muss entscheiden, ob eine Bauleitplanung erfolgen soll. Laut Gemeindeverwaltung handelt es sich nicht um ein privilegiertes Vorhaben nach Baugesetzbuch. Im Regionalen Raumordnungsprogramm des Landkreises ist die geplante Fläche als Vorbehaltsgebiet für Landwirtschaft, Natur und Landschaft sowie Erholung ausgewiesen. Der Landschaftsrahmenplan stuft den Bereich als bedeutendes Landschaftsbild und als wertvoll für die in der Region vorkommenden Vogelarten ein.
Glasfaserausbau: Neuenkirchen soll flächendeckend schnelles Internet bekommen. Um alle Haushalte versorgen zu können, will das Unternehmen Deutsche Glasfaser auf einem gemeindeeigenen Grundstück an der Ecke Reiterschanze/Heidstraße einen Großverteiler von der Größe einer Fertiggarage bauen. Rund 38 Quadratmeter Grundstücksfläche wären dafür von der Gemeinde herzugeben.
Ortsfeuerwehr Neuenkirchen: Zu Sitzungsbeginn wird sich der Ortsrat ins Gerätehaus der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr am Lohweg begeben. Laut Ortsbürgermeister Frank Schneider geht es darum, sich vor dem Hintergrund des Feuerwehr-Bedarfsplanes ein Bild zu machen, wie die Ortswehr aktuell personell, räumlich und von der Ausstattung her aufgestellt ist und sich vom Ortsbrandmeister eventuelle Sorgen und Nöte darlegen zu lassen. Der 2021 beschlossene Bedarfsplan sieht für die Ortswehr künftig vier statt drei Fahrzeuge vor. Dafür ist in der Fahrzeughalle derzeit kein Platz. Laut Plan sollte die Feuerwehr schon in diesem Jahr einen Gerätewagen Logistik bekommen. Weil die Preise für Feuerwehr-Fahrzeuge gestiegen und die Haushaltsmittel der Gemeinde knapp sind, ist das Vorhaben erst mal geschoben worden. Anders sieht es laut Ortsbrandmeister Rolf-Dieter Thies beim geplanten Hilfeleistungslöschfahrzeug aus, das ein vorhandenes Löschgruppenfahrzeug Baujahr 1995 ersetzen soll. "Da sind wir in der Beschaffung und haben schon eine klare Vorstellung, wie das Fahrzeug aussehen soll. Ein paar Abstimmungen müssen noch erfolgen". Er rechne mit einer Ausschreibung noch im laufenden Jahr. Laut Bedarfsplan fehlen im Gerätehaus am Lohweg zudem Umkleideräume für die Feuerwehrmänner und -frauen. Perspektivisch wird auch mit Blick auf die zukünftig benötigte größere Fahrzeughalle eine Erweiterung oder ein Neubau vorgeschlagen.
Sicherer Schulweg: Viele Schulkinder in Neuenkirchen werden mit dem Auto zur Schule gebracht und mit dem Auto wieder abgeholt. Das führt zu Problemen. Die Schulstraße, eigentlich eine Anliegerstraße, wird zugeparkt und die Verkehrssicherheit ist gefährdet. Bei einem Ortstermin mit Vertretern von Schule, Polizei, Gemeindeverwaltung und dem Ortsbürgermeister sind Lösungen erarbeitet worden. Sie werden im Ortsrat vorgestellt.