Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Handball Ein Sieg für die Sicherheit

"Schwäne" haben beim Wilhelm-Comeback die Nase gegen TV Neerstedt in der Handball-Verbandsliga der Männer vorn und gewinnen mit 32:30
20.11.2022, 18:36 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Olaf Kowalzik

Wieder Marcel Behlmer, wieder dieser knackige Aufsetzer von Linksaußen. Tizian von Lien, der Trainer des Handball-Verbandsligisten HSG Schwanewede/Neuenkirchen, hatte 23 Sekunden vor Schluss des Heimspiels in der Handball-Verbandsliga Nordsee gegen den TV Neerstedt fast ein Flashback.

Tizian von Lien sah von der Seitenlinie mit an, wie Kevin Ritter seinen Außenangreifer „blank“ spielte und der die Lederkugel mit Wucht gen Hallenboden drückte. Genauso wie zwei Wochen zuvor gegen den MTV Eyendorf, als das Spielgerät zu einem ähnlichen Zeitpunkt mit dem gleichen Wurf aus einer vergleichbaren Position über das gegnerische Tor gerauscht war. Dieses Mal dosierte Behlmer den Aufsetzer besser, denn der flog zum alles entscheidenden 32:30 (16:17)-Heimsieg der HSG Schwanewede/Neuenkirchen ins kurze Eck. 

„Dieser Erfolg wird uns ein Stück mehr Sicherheit geben“, ist Tizian von Lien überzeugt. Behlmer, ausgerechnet Behlmer, dürften sich auch die Gäste gedacht haben, allerdings aus einem völlig anderen Grund. Denn der fünffache Torschütze des Tages war vor eineinhalb Jahren aus Neerstedt zu den „Schwänen“ gewechselt. Er schickte seinen Ex-Klub gleich beim ersten Wiedersehen mit diesem Wurf entscheidend auf die Bretter.

Der Fokus des Spiels richtete sich jedoch mitnichten nur auf den 29-jährigen Behlmer, vielmehr war die Saison-Premiere von Marco Wilhelms das Thema des Abends. Der Rückraumspieler war drei Monate nach dem Kahnbeinbruch an seiner Wurfhand erstmals wieder dabei und betrat nach 17 Minuten erstmals wieder das Feld.

„Zunächst drehten sich meine Gedanken noch um die Hand“, gab der Allrounder zu. Schon fünf Minuten nach seiner Einwechslung nutzte er eine Überzahl und traf zum 12:12 ins Schwarze. „Marco hat eine gute Passqualität und ein gutes Eins-gegen-eins“, lobte sein Trainer das gelungene Comeback. Das größere Problem bestand für Marco Wilhelms jedoch in der Abwehr, „da ich mehr Respekt vor dem Gegendruck an meiner Hand hatte“, verriet er. Deshalb wurde für ihn die Verteidigung umgestellt, sodass er zunächst auf Außen anstatt wie gewohnt auf Halb deckte. Im Laufe des Spiels stellte das Gegenhalten für Marco Wilhelms aufgrund des gestiegenen Adrenalinpegels und der besseren Gewebedurchblutung dank einer ständigen Beanspruchung der Hand kein Problem mehr dar.

„Mir standen erstmals in dieser Saison 14 Spieler aus dem Männerkader zur Verfügung“, freute sich Tizian von Lien. Damit wollte er den Einsatz und die Qualität der aushelfenden A-Jugendlichen keinesfalls schmälern. „Dieser Kader trainiert eben mehr zusammen und ist folglich noch besser aufeinander abgestimmt“, begründete er seine Freude.

Die Torschützenliste unterstreicht das, denn bis auf die drei Torhüter waren sämtliche Feldspieler der „Schwäne“ mindestens einmal gegen Neerstedt erfolgreich. Das zeugte an diesem Abend von einer ausgeglichen besetzten Schwaneweder Riege.

Mitte der zweiten Hälfte sah es danach aus, als ob die Hausherren davonziehen könnten. Sie stellten vor allem mit John Westermeier und Moritz Voskamp einen guten Innenblock, neben ihnen verteidigten Cedric Scharnke und Marco Wilhelms auf den Halbpositionen geschickt. Dahinter zog der HSG-Torwart Jannis Nowitzki den Gästen mit 43 Prozent gehaltener Würfe in Durchgang zwei den Zahn.

Als Marcel Behlmer, Marco Wilhelms und John Westermeier mit drei Toren in Folge auf 29:25 erhöhten (50.), „hätten wir das Spiel zu unseren Gunsten entscheidend müssen“, meinte Tizian von Lien. „Wir haben uns danach jedoch bei Halbchancen zum Werfen hinreißen lassen“, bemängelte er, dass der Vorsprung beim 30:29 fast aufgebraucht war (56.). Tim Paltinat verschaffte seinem Team mit dem Treffer zum 31:29 wichtige Atemluft. Zum Glück aus Liens Sicht hatte sein Flashback dieses Mal ein anderes Ende.

Info

HSG Schwanewede/Neuenkirchen - TV Neerstedt  32:30 (16:17)

HSG Schwanewede/Neuenkirchen: Tholen, Koppenstein, Nowitzki; Paltinat (3), Wilhelms (2), Bachmann (4), Ritter (3), L. Winkel (1), Scharnke (4), Westermeier (3), Voskamp (2), Pilger (3), Keller (2), Behlmer (5/2)

Siebenmeter: 2/2 – 5/4

Zeitstrafen: 3 – 6  ELO

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Einwilligung und Werberichtlinie

Das kompakte Nachrichten-Update für den Landkreis Osterholz und umzu. Lesen Sie Montag bis Freitag jeden Abend die wichtigsten Nachrichten aus Ihrer Region.

Schließen

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)