Wallhöfen. Träumen? "Es ist auf jeden Fall nicht verboten", sagte Niko Lütjen und lachte. Wobei der Traum vom Aufstieg in die Landesliga für seine BSG Wallhöfen/Ihlpohl immer greifbarer wird. Beim Verbandsklasse-Spieltag in Zeven musste die BSG zwar zum ersten Mal einen Punkt lassen, blieb aber ungeschlagen und baute zudem den Vorsprung auf den Tabellenzweiten SG Bröckel/Wathlingen auf drei Zähler aus.
"Das Wochenende war extrem spannend", sagte Lütjen und meinte damit nicht nur den Spieltag im Zevener Hexenkessel mit vielen lautstarken Zuschauern. Als wäre das nicht schon Herausforderung genug, wussten die Wallhöfener lange Zeit gar nicht, in welcher Formation sie überhaupt antreten können. Das hing entscheidend davon ab, wie sich die Youngster Tebbe Monsees, Vin Assmus und Jakob Puckhaber bei den Norddeutschen Meisterschaften schlagen und ob sie am Finaltag am Sonntag noch dabei sein würden. Da zudem Mathias Bergolte privat verhindert war, drohte ein echtes Rumpfaufgebot. Doch klar war auch: "Wir alle haben Tebbe, Vin und Jakob die Daumen für die Meisterschaften gedrückt", sagte Lütjen. Und trotzdem waren die Wallhöfener froh, am Spieltag zumindest auf Assmus und Puckhaber zurückgreifen zu können. Beide trugen trotz der Reisestrapazen einen wichtigen Teil zum Drei-Punkte-Wochenende bei.
TSV Wietze - BSG Wallhöfen/Ihlpohl 3:5: Bis zum Ende musste die BSG nicht zittern, setzte sie sich doch schon in den Einzeln entscheidend auf 5:1 ab. Und doch war das Match "extrem eng", wie es Lütjen mit Blick auf insgesamt fünf Dreisatzmatches ausdrückte. Wietze leistete enorme Gegenwehr, dennoch führte Wallhöfen/Ihlpohl nach den Doppeln mit 2:1. Verlass war auf BSG-Seite mal wieder auf Joana Tietjen, die sich im Doppel an der Seite von Jale Assmuss ins Match kämpfte und dann im Einzel ihre weiße Weste wahrte. "Joana ist eine sichere Bank für uns. Sie hat erneut sehr stabil gespielt", schwärmte Lütjen. Deutlich mehr hatten da schon Vin Assmus und Jakob Puckhaber zu kämpfen. Beide bezwangen ihre Gegner in drei Durchgängen. Besonders Puckhaber musste bis zum Schluss Schwerstarbeit verrichten. Die Niederlagen von Arndt Petersen im Einzel und von Robert Windt/Jale Assmus im Mixed fielen nicht mehr ins Gewicht. Die Nervenschlacht sollte für die BSG allerdings noch folgen.
TuS Zeven - BSG Wallhöfen/Ihlpohl 4:4: "Gegen Zeven ist es immer wahnsinnig schwer, gerade in ihrer Halle. Sie kommen über den Kampf und über die Stimmung ins Spiel", wusste Lütjen – und genau das bestätigte sich dann auch während des Matches. Zeven, das zuvor Bröckel/Wathlingen bezwungen hatte, entpuppte sich als unangenehmer und zäher Kontrahent. Die BSG hatte die Doppel umgestellt, setzte statt der typischen Kombination aus Erfahrung und Jugend dieses Mal auf Jugend/Jugend und Erfahrung/Erfahrung. Dieser Plan ging bei Vin Assmus und Jakob Puckhaber auf, die ein starkes Doppel spielten und mit ihrem schnellen und aggressiven Spiel ihren Gegnern keine Chance ließen. Arndt Petersen und Robert Windt fehlte dagegen die Geschwindigkeit, um die Zevener in Bedrängnis zu bringen. Weil im Damendoppel die Abstimmung zwischen Jale Assmus und Joana Tietjen nicht perfekt war, geriet Wallhöfen sogar in Rückstand, den Tietjen, die in ihrem Einzel in engen Situationen stark die Nerven behielt, allerdings prompt egalisierte.
In den Herreneinzeln ging es umkämpft weiter, wobei Arndt Petersen den klarsten Sieg des Tages feierte. "Sein Gegner lag ihm extrem gut, Arndt hat es aber auch klasse nach Hause gespielt", lobte Lütjen. Jakob Puckhaber dagegen erwachte zu spät. Seine Aufholjagd im zweiten Durchgang, in dem er mehrere Matchbälle abwehrte, blieb unbelohnt. Vin Assmus musste über die volle Distanz gehen, weil er erst spät die nötige Geduld entwickelte, seine Punkte besser vorzubereiten und seinen Gegner noch mehr laufen zu lassen. Mit seinem Sieg aber war der BSG ein Remis sicher. Dass sich das Mixed dann geschlagen geben musste, befleckte zwar die weiße Weste, aber sorgte keinesfalls für Frust. "So, wie es gelaufen ist, können wir sehr gut damit leben", sagte Lütjen und fügte mit Blick auf die Tabelle hinzu. "Das sieht richtig gut aus." So gut, dass die BSG in den nun spielfreien Wochen bis Mitte Dezember entspannt darauf schauen kann, was die Konkurrenz macht. Und ein bisschen weiterträumen darf …