Worpswede. Ob Worpswede ein neues Hallenbad bekommt oder ob das alte saniert doch besser werden soll, darüber muss die Politik befinden - und das möglichst bald, wie Bürgermeister Stefan Schwenke erklärt. Erst wenn diese Entscheidung getroffen sei, könnte der Antrag auf eine finanzielle Förderung vorbereitet werden, berichtet Stefan Schwenke von dem Koordinierungsgespräch mit Vertretern des Bundesprogramms "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" in der vergangenen Woche. Über dieses Programm wurden der Gemeinde bereits sechs Millionen Euro für einen Neubau zugesagt, allerdings beträgt die Finanzierungslücke etwa zehn Millionen Euro. Die Grüne/Die Linke-Gruppe, die UWG-Fraktion und die CDU/FDP-Gruppe im Gemeinderat hatten deshalb im Vorfeld des Gesprächs darauf gedrungen, dass sich der Bürgermeister dafür stark machen solle, die Fördersumme auch für eine Sanierung einsetzen zu können.
"Es ist in diesem Gespräch keine Entscheidung gefallen, dass wir sechs Millionen Euro für eine Sanierung überwiesen bekommen", sagt der Bürgermeister auf Nachfrage der WÜMME-ZITUNG. Vielmehr habe das Treffen der Absprache gedient, welche Hausaufgaben die Gemeinde noch machen muss, um den bestehenden Antrag ändern zu können. Der Rat müsse nun relativ schnell einer Sanierung zustimmen, dann könne die Gemeinde anfangen, ihre Hausaufgaben zu machen. Diese sehen Schwenke zufolge als Erstes einen Zeitplan für das Projekt vor, der bis zum 26. September bei den Verantwortlichen des Bundesprogramms eingereicht werden müsse. Zudem müsse ein Planer beauftragt werden, der das Projekt inklusive der gestiegenen Kostenschätzung skizziert. Dafür gebe es noch Haushaltsreste, sagt Schwenke.
Marode Technik
Vor gut drei Jahren hätten die Kosten für die Sanierung ihm zufolge noch bei etwa 6,6 Millionen Euro gelegen. "Wahrscheinlich kommen wir jetzt eher auf neun Millionen Euro, denn die Sanierung ist anspruchsvoll." So sei die 50 Jahre alte Halle bei Schneelast und starken Wind in ihrer Statik gefährdet, und der Beton im Becken müsse getauscht werden. Die Lüftungsanlage müsse erneuert werden, ebenso die im Keller befindliche Badtechnik. Bei alldem habe außerdem die Kommunalaufsicht des Landkreises ein Wörtchen mitzureden: Ihre Zustimmung sei nötig, damit das klamme Worpswede neue Kredite für die Hallenbadsanierung aufnehmen darf. Schwenke hofft indes, dass sich die Bauwirtschaft normalisiere, denn auch Architekten und Baufirmen zu bekommen, sei noch immer eine große Herausforderung.
Ob es klappen wird, Geld aus dem Bundesprogramm für die Sanierung des Hallenbads zu bekommen, bleibe fraglich, so der Bürgermeister. "Es liegen noch so viele Steine im Weg, und es sind so viele Anforderungen, die gestellt werden. Aber erst einmal haben wir den Fuß in der Tür, denn die sechs Millionen Euro für einen Neubau sind nicht weg."