Neu St. Jürgen. Nach dem 6:0 (2:0)-Erfolg beim TSV Eiche Neu St. Jürgen fehlen dem SV Lilienthal-Falkenberg aus den letzten drei Saisonspielen nur noch zwei Siege, um die Meisterschaft in der Kreisliga Osterholz einzufahren und in die Bezirksliga aufzusteigen. Dank des glasklaren Sieges, der gut und gerne auch noch ein höher hätte ausfallen können, vergrößerte die Elf von Trainer Hassan Jaber den Vorsprung auf den ersten und einzigen Verfolger, den zeitgleich beim Kreispokalfinale aktiven SV Blau-Weiß Bornreihe II, auf vier Punkte und kann dank eines Nachholspiels am Donnerstag bereits am kommenden Wochenende den Titel perfekt machen.
"Jetzt haben wir auch jeden Gegner in der Aufstiegsrunde mindestens einmal geschlagen", freute sich Lilienthals Co- und zukünftiger Cheftrainer Pascal Kehlenbeck nach den einseitigen 90 Minuten. Im Hinspiel hatte der TSV "Eiche" dem SV LiFa noch ein 0:0 abgetrotzt. "Wir wollten Lilienthal auch heute ärgern, aber davon waren wir ein ganzes Stück entfernt", sagte TSV-Trainer Daniel Mathies. Darüber war er allerdings nicht verwundert – und zwar nicht nur aufgrund der Lilienthaler Qualität. "Wir trainieren gar nicht mehr. So holen wir uns unsere Sommerpause", erklärte er. Die Saison, die erst Ende Juni endet, sei viel zu lang. "Dann läuft ja eigentlich schon die Vorbereitung. Die ist sonst immer sechs Wochen. Jetzt muss ich sie verkürzen. Aber die Jungs brauchen auch mal eine Pause. Die holen wir uns jetzt unter der Woche." Dass dann während der Spiele nicht mehr alles ineinandergreife, sei vollkommen logisch, so Mathies, der der Partie einen ganz eigenen Titel verlieh.
Schumacher unter Dauerbeschuss
"Das war Schumacher gegen Lilienthal", fand er. Und wirklich Unrecht hatte er damit nicht. Denn Neu St. Jürgens Torhüter Tim Schumacher stand dauerhaft im Fokus und verhinderte mit etlichen Paraden eine deutlichere Niederlage. "Er hat sich ein Sonderlob verdient", sagte Mathies. Schumachers Vorderleute waren dem Tempo, der Leichtfüßigkeit und dem Spielwitz der Lilienthaler nicht gewachsen. "Die Jungs haben toll gespielt. Es war grandios, wie wir nach Ballgewinnen umgeschaltet und immer wieder über die Flügel gespielt haben", lobte Kehlenbeck sein Team, das in keiner Phase den Fuß vom Gas nahm und besonders in der Schlussphase etliche Gegenangriffe in Gleich- oder sogar Überzahl auf das Tor der Gastgeber startete. Der TSV Eiche kam nicht mehr hinterher. "Das ist der Unterschied zwischen einer Mannschaft, für die es noch um alles geht, und einer, für die es um nichts mehr geht", sagte Mathies, der angesichts der Umstände ergänzte: "Ich kann da meinen Jungs aber auch keinen Vorwurf machen."
Dreierpacker Lübsin
Spaß machte dennoch ausschließlich das Lilienthaler Spiel mit vielen Rochaden, hoher Präsenz in den Zweikämpfen, cleveren Laufwegen, guten Ideen und auch gedanklicher Schnelligkeit. Die Gäste waren eine Klasse besser als die Gastgeber. Die Führung durch Christian-Uwe Lübsin war längst überfällig (22.). Der Angreifer legte kurz darauf noch einmal nach (30.) und machte kurz vor dem Ende seinen Dreierpack perfekt (88.). Die weiteren Treffer für den SV Lilienthal-Falkenberg markierten Luca Tom Stel (49.), Andrej Ebert, der vor allem im ersten Durchgang in zentraler Rolle stark aufspielte (59.), und Peer Wehking (90.).