Worpswede. Der Hammestrand bei Neu Helgoland ist längst zur allgemeinen Zufriedenheit in Betrieb. Aber die gründliche Umgestaltung des gesamten Gebiets lässt noch immer auf sich warten. Seit 2013 ist der Bebauungsplan Nummer 80 „Neu Helgoland“ in Arbeit, für den auch schon die Behördenbeteiligung und die öffentliche Auslegung erfolgten. Dann aber, so sagte es jetzt der Fachbereichsleiter Michael Rath im Planungsausschuss des Worpsweder Rates, wurde die Planung nicht fortgesetzt.
Das hat sich inzwischen, so Rath, als Glück erwiesen, denn Neu Helgoland habe sich nicht so entwickelt, wie es der Planentwurf vorsehe. Der Wohnmobilplatz werde als Zeltplatz verwendet, auch auf dem „Sondergebiet Handel“, auf dem ein Kiosk gebaut werden sollte, werde gezeltet. „Gehandelt wurde da nie“, sagte Rath, aber Zelten sei streng genommen nicht zulässig. Die Parkplätze der Adolphsdorfer Torfschiffer fehlten ebenso im Plan wie die Bootsgarage, die die DLRG gebaut habe. Auch die Segler wollten eine Hütte bauen, und man solle auch den Campingplatz im Westen in das Plangebiet aufnehmen. „Der Plan wurde mit gutem Willen an der Realität vorbeigeplant“, sagte Rath, „heute passt er vorn und hinten nicht mehr.“ Auch die Ausgleichsflächen, die wegen der zusätzlichen Versiegelung nötig wurden, seien zu weit verteilt. „Da wurden überall kleine Stückchen reingeklatscht“, meinte Rath, die Pflege sei deshalb sehr aufwendig. Jetzt solle bis 2020 ein neuer Planentwurf vorliegen, die Kosten würden wohl bei der Gemeinde hängenbleiben. Der Hammehafen und der Strand seien ein großer Erfolg, fand Heiko Pankoke (CDU), ein Riesenproblem sei aber der Parkplatzmangel. Die Autos parkten zu beiden Seiten des schmalen Hammewegs, landwirtschaftliche Fahrzeuge und Rettungswagen kämen nicht durch, und Pkw-Parkplätze würden oft von Wohnmobilen blockiert. „Da steht dann ein Wohnmobil quer auf fünf Parkplätzen.“ Der Vorschlag Michael Raths, bei Veranstaltungen einen Teil im Osten des Geländes zum Parken freizugeben, ging Pankoke nicht weit genug. Schon bei normalem Badebetrieb stünden die Autos bis zum Klärwerk.
Thomas Conrad (FDP) schlug vor, das „Sondergebiet Handel“ aufzuheben und die Fläche für jugendliche Camper anzubieten. Andreas Uphoff (SPD) fand, der Zustand, wie er jetzt sei, habe sich weitgehend bewährt, abgesehen vom Parkplatzmangel funktioniere doch alles gut. Trotzdem empfahl der Ausschuss schließlich einstimmig, die Planung grundsätzlich zu überarbeiten und an die jetzige Nutzung und Bedürfnisse anzupassen.