Jonas Höschl hat es geschafft: Unter mehr als 300 Bewerbern hat sich der Konzeptkünstler und Fotograf durchgesetzt und darf sich nun Preisträger des Paula-Modersohn-Becker-Kunstpreises 2024 nennen. Der Landkreis Osterholz hat den Preis in diesem Jahr zum achten Mal vergeben, er ist mit 7500 Euro dotiert.
Höschl, Jahrgang 1995, geht es in seinen Projekten darum, Realitäten sachlich-nüchtern zu dokumentieren: Ereignisse aus Gegenwart oder Geschichte zu beglaubigen. In seinen Werken, die in der Großen Kunstschau in Worpswede gezeigt werden, widmet er sich der RAF genauso wie dem Rechtsextremismus, blickt auf Leute, die Verschwörungstheorien verbreiten, wie auf andere, die einem linken oder einem rechten Antisemitismus anhängen. „Jonas Höschl zeigt, ohne zu bewerten. Durch die Verarbeitung dokumentarischen Materials historischer Ereignisse setzt er bei den Betrachtern präzise Anreize für eine eigene Spurensuche. In seiner Aussage ist er nicht aktivistisch, schafft jedoch Raum für ein politisches Bewusstsein“, heißt es im Urteil der Fachjury. Der Nachwuchspreis des Paula-Modersohn-Becker-Kunstpreises ging an Wiebke Mertens, den Sonderpreis erhielt Ngozi Ajah Schommers.
Paula Modersohn-Becker gehört zu den bekanntesten Worpsweder Malerinnen. Der Landkreis Osterholz schreibt bereits zum achten Mal den Kunstpreis in ihrem Namen aus, um der Künstlerin ein lebendiges Denkmal zu setzen. Wie bereits bei der vorherigen Auflage konnten sich Künstlerinnen und Künstler aus ganz Deutschland für den Hauptpreis bewerben. In einem vorgeschalteten Auswahlverfahren legte die Auswahljury sieben Positionen aus den über 300 Bewerbungen fest. Am Ende fiel die Wahl auf Jonas Höschl.
Die Ausstellung zum Paula-Modersohn-Becker-Kunstpreis kann bis einschließlich 9. März jeweils mittwochs, freitags, sonnabends und sonntags von 11 bis 17 Uhr im Barkenhoff und in der Großen Kunstschau besucht werden.