Einigkeit bestimmte die Kreisdelegiertenversammlung der Christlich Demokratischen Union Cuxhaven in Bramstedt. Fast alle zur Wahl stehenden Kandidaten zum Landesausschuss sowie den Bezirks- Landes- und Bundesparteitagen sind mit hundert-prozentiger Zustimmung der Teilnehmer gewählt worden.
Die 130 Stimmberechtigten hatten keine Beiträge zu den Berichten der Funktionsträger und winkten die fünf zur Abstimmung gestellten Anträge einstimmig durch. Die Delegierten bescheinigten wiederum dem Kreisverband eine gute Arbeit und gratulierten Enak Ferlemann zu seinem 20. Jubiläum als Kreisvorsitzender. Besonders begrüßt wurden darüber hinaus die Landtagsabgeordnete Astrid Vockert, Ehrenlandrat Martin Döscher sowie der CDU- Landesvorsitzende David McAllister. Als Gastgeber kam Hagens Bürgermeister Andreas Wittenberg zu Wort, der sich für den Erhalt der Schullandschaft im Südkreis stark machte und um Hilfe bei der Lösung des Deponie-Problems „Weissenberg“ bat.
In seinem Bericht des Kreisvorsitzenden wies Enak Ferlemann auf Probleme durch den demografischen Wandel hin. „Wir haben im Landkreis Veränderungen nötig“, erklärte der Kreisvorsitzende, lobt die Gemeindestrukturveränderungen und forderte eine Senkung der Kreisumlage, wenn es Spielräume dafür gibt. Auch soll die Verwaltung angepasst werden und somit effizienter werden. „Wir sind gegen die aktuelle Landwirtschaftspolitik“, bemerkte Enak Ferlemann außerdem in seinem Bericht und setzte sich für eine moderne, wirtschaftliche und nachhaltige Landwirtschaft ein. Eingehend zählte der Kreisvorsitzende die Versäumnisse der Landesregierung auf und kritisierte vor allem Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne). Sein Programm zur Moorvernässung schade der Landwirtschaft, bedrohe die Milchproduktion im Landkreis und gefährde Niedersachsens Stellung als Agrarland Nummer eins.
Aber: „Wir begrüßen die Abschaffung der Milchquote“, so Ferlemann und leitete damit zu dem Vortrag von Jan Heusmann über, der die Delegierten über die „aktuelle Agrarpolitik für unsere Region“ informierte. Heusmann ist der Vorsitzende der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) und sieht eine positive Entwicklung nach dem Rückzug der Europäischen Gemeinschaft aus der Marktregulierung. „Die Milchquote hat 15 Milliarden Euro verschlungen“, bilanzierte der Vorsitzende der Milchbauern und „weint der Quote keine Träne nach“. Trotz aktuell schwankender Erlöse erkennt Heusmann eine durchschnittlich positive Entwicklung am Milchmarkt. „Wachsen oder weichen, lautet das Motto für die Landwirtschaft der Zukunft“, sagte er und hielt den Strukturwandel für unaufhaltsam. Darüber hinaus seien positive Impulse aus dem Ausland zu erkennen. Zukunftssicherheit geben darüber hinaus die seit zehn Jahren steigenden Ausbildungszahlen und große Anstrengungen, das Ansehen der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit zu verbessern. Zum Thema „Wirtschaftswege“ kritisierte er die gekürzten Mittel für den Wegeausbau. „Die Infrastruktur muss den Erfordernissen angepasst werden“, so Heusmann und begrüßte die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft Wirtschaftswegebau.
Der geplanten A 20 steht der Redner neutral gegenüber, fordert aber Mittel für die landschaftliche Neuordnung im Zuge der Arbeiten. Für seine Ausführungen erntete er großen Beifall. Ihm schloss sich der der Bericht von Schatzmeister Jörg-Andreas Sagemühl an.
Die positive Kassenentwicklung bestätigten die Kassenprüfer, eine geforderte Entlastung des Vorstands wurde erteilt. Erstmals gab Frank Berghorn seinen Bericht als Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion ab. Er lobte die Verjüngung des Kreisvorstands und möchte künftig das ganze Cuxland bereisen. Darüber hinaus steht für ihn die Schulpolitik im Focus.
Das Schlusswort bei der Delegiertenversammlung nutzte David McAllister, um Enak Ferlemann als Dienstältester Kreisvorsitzenden zu loben. Darüber hinaus sprach er über die kommenden Kommunalwahlen und aus dem Europaparlament. Traditionell endete der Kreisparteitag mit dem Deutschlandlied, zu dem sich alle Anwesenden erhoben und mitsangen.