Landkreise Osterholz/Rotenburg. Der Landkreis Osterholz hat am Montag einen zweiten Corona-Fall an einer Schule gemeldet: Demnach wurde ein Schüler des 13. Jahrgangs des beruflichen Gymnasiums der Berufsbildenden Schulen in Osterholz-Scharmbeck positiv getestet.
Unterdessen hat der Covid-19-Befund eines Zehntklässlers an der Schwaneweder Waldschule dazu geführt, dass rund 60 Schüler unter Quarantäne gestellt worden sind und mehr als 50 Lehrer bis zu diesem Dienstag zu Hause bleiben sollen: Für rund weitere 600 Schüler fiel der Präsenzunterricht am Montag aus und findet auch am Dienstag nicht statt. Reihentests wie an anderen Orten soll es allerdings im Kreis zunächst nicht geben.
Wie Jana Lindemann, Sprecherin des Landkreises Osterholz, auf Anfrage erläuterte, befänden sich der 13. Jahrgang des beruflichen Gymnasiums an der BBS und ein Wahlpflichtkurs sowie die Lehrkräfte – ähnlich wie an der Waldschule in Schwanewede – derzeit in häuslicher Quarantäne. Die Schüler würden bis Freitag im Homeschooling unterrichtet. Dann starten die Herbstferien. „Alle Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schulen werden gebeten, Sozialkontakte auf ein Minimum zu beschränken und bei auftretenden Symptomen unmittelbar den Hausarzt telefonisch zu kontaktieren und der Schule fern zu bleiben“, heißt es in einer Mitteilung.
Dass an der Schwaneweder Waldschule zusätzlich rund 25 Klassen und damit Hunderte von Schülern auch am Dienstag noch zu Hause bleiben, habe lediglich den Grund, dass mehr als 50 Lehrer der Kooperativen Gesamtschule wegen des Corona-Falls vorsorglich dem Unterricht fernbleiben sollten, so Schulleiter Eugen Kolodziej. In 14-tägiger Quarantäne befinden sich laut Schule lediglich Schüler der Klasse des erkrankten Schülers sowie Teilnehmer von zwei Wahlpflichtkursen. Nach Zahlen des Gesundheitsamts wurden exakt 58 Personen unter Quarantäne gestellt. Der gesamte zehnte Jahrgang mit 170 Schülerinnen und Schüler soll bis Freitag zu Hause bleiben. „Nach jetzigem Stand sind wir von einer Schulschließung weit entfernt. Wir haben nur einen Fall“, so der Schulleiter weiter. „Aber das Ganze ist heimtückisch.“
Eltern bleiben gelassen
Angesichts der steigenden Fallzahlen sei ein Corona-Fall an einer der Schulen im Landkreis Osterholz absehbar gewesen, so Landkreissprecherin Lindemann. „Da jede Schule für sich steht, gibt es keinen festen Fahrplan, was bei einem Corona-Fall an einer Schule konkret zu veranlassen ist. Vielmehr erfolgt eine Einzelfallbetrachtung“, sagte Lindemann.
Verunsicherung aufseiten der Eltern der Waldschule wegen des Corona-Ausbruchs habe es nicht gegeben, berichtete Eugen Kolodziej. Er registrierte nur wenige Nachfragen, darunter einige zum Schulbusbetrieb. Der Schulleiter dazu: „Klar ist, dass auch Schüler der betroffenen Kohorte im Bus mitgefahren sind. Aber es wird nicht geguckt, wer mit wem Bus fährt.“ Der Schulleiter nannte es einen großen Vorteil, dass ab kommender Woche die Herbstferien beginnen.
Im Landkreis Rotenburg gibt es seit Freitag 15 neue Corona-Fälle. Zehn der neuen Fälle stehen in Zusammenhang mit einem Cluster einer privaten Feier in der Gemeinde Gnarrenburg. Insgesamt wurden bisher 314 Fälle gezählt. Damit gibt es aktuell 61 Infizierte.