Landkreis Osterholz. Der Landkreis Osterholz greift Kommunen und Verbänden unter die Arme, die zusätzliche Schwimmlernkurse für Kinder anbieten wollen. Einstimmig empfahl der Sportausschuss auf seiner jüngsten Sitzung, dafür Mittel aus dem Förderbudget freizugeben, das bislang für die Erstattung von Schwimmkurs-Gebühren reserviert ist. Wie berichtet, ist der Start des Sonderprogramms "Sportförderung für Kinder im Kita- und Grundschulalter" pandemiebedingt auf 2022 verschoben worden. Nun stellt sich heraus, dass lange Wartelisten eine mindestens ebenso hohe Hürde sind wie die Teilnahmegebühr.
Politik und Verwaltung wollen Bäder und Badbetreiber ermuntern, zusätzliche Wasserzeiten für Seepferdchen-Kurse freizuschaufeln. Die Landkreis-Mittel, so die Hoffnung, könnten dabei helfen, die Schwimmlehrkräfte länger zu beschäftigen oder weitere Honorarkräfte zu finanzieren. Der Beschluss, den der Kreisausschuss am 24. März fassen soll, gilt zunächst nur für dieses Jahr. Das Förderprogramm selbst ist auf drei Jahre angelegt und mit jährlich 48.000 Euro ausgestattet. Ausgelöst wurde es durch den Umstand, dass immer mehr Grundschüler auch nach der vierten Klasse noch nicht schwimmen können.
Vereinsgutscheine zum Schulstart
Eine zweite Säule des dreijährigen Programms läuft seit August 2021. Seinerzeit wurden bei den Einschulungen eigene Schnuppergutscheine an die neuen Erstklässer verteilt – drei Exemplare pro Kind und für die Einlösung bei einem beliebigen Sportverein. Schließt ein Kind im Nachgang nachweislich bis 31. Juli 2022 eine Mitgliedschaft ab, kann der Verein dafür einen Beitragszuschuss für das erste Jahr der Mitgliedschaft erhalten. Der Landkreis übernimmt zwei Drittel des Jahresbetrags, maximal 60 Euro. Im Kreishaushalt stehen 50.000 Euro dafür bereit.
Ob Gutscheinaktion und Schwimmkursförderung über das Jahr 2024 hinaus fortgesetzt werden, hängt von der Resonanz ab. Der CDU-Politiker Kai Entelmann sprach von einer pragmatischen Lösung, die zu loben sei. Kritik übte sein Parteifreund Friedrich Humborg von der Zuhörerbank aus. Der Vorsitzende des TV Schwanewede erklärte, statt den Start des Förderprogramms auf 2022 zu verschieben, hätte das im Vorjahr eingesparte Geld in die Bezuschussung junger Vereinsmitglieder gesteckt werden sollen.