Landkreis Osterholz. Geht die Schießanlage Waakhausen auf einen geduldeten Schwarzbau zurück oder handelt es sich um ein privilegiertes Vorhaben? Das wollte Ortsvorsteher Wolfgang Wedelich von Kreisdezernent Dominik Vinbruck wissen. Vor dem Umweltausschuss gab Vinbruck, seit Anfang 2007 im Kreishaus tätig, am Mittwoch keine eindeutige Antwort. Die Verwaltung habe bei der Genehmigung einzelner Betriebsabschnitte die Privilegierung bejaht. Für die gesamte, über 50-jährige Geschichte der Anlage sei die Frage nicht ad hoc zu beantworten.
Wie Vinbruck mitteilte, haben die Fachbehörden des Landes den Sanierungsplan des Eigentümers für das belastete Gelände inzwischen geprüft. Aus der Stellungnahme, die seit der Vorwoche vorliege, ergebe sich "Rücksprachebedarf". Der Eigentümer und sein Gutachter, der den Plan erstellt hat, seien kurzfristig zum Gespräch gebeten worden. So seien vorerst keine seriösen Antworten auf die Fragen möglich, welche der Bürgerinitiative (BI) Naturschutz Worpswede seit Jahren auf den Nägeln brennen.
Andreas Oeller sagte, die BI wolle wissen, wann die Schadstoffe beseitigt werden, zu welchen Kosten und ob kontaminiertes Material vor Ort bleiben werde. Auch gehe es um die Frage, ob ein Rückbau des Altlastenwalls Priorität habe. Vinbruck sagte, all das werde noch geklärt. Die Verfahren zu Eigentümer-Anträgen auf Verlängerung der Betriebserlaubnis, Erhöhung der Schusszahlen und zum Bau einer Schießhalle dauerten an; einig sei man sich nicht. Ob auch Vorbetreiber wie Jägerschaft und Wurftaubenclub in Regress zu nehmen sind, wäre zu prüfen, falls der heutige Eigentümer als Sanierungsverantwortlicher ausfalle.