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Modehaus Schlüter in Gnarrenburg Schwelbrand richtet großen Schaden an

Gnarrenburg. Ein Schwelbrand hat am Donnerstag kurz vor Geschäftsöffnung im Gnarrenburger Modehaus Schlüter einen verheerenden Schaden angerichtet. Zwei Abteilungen sind komplett verwüstet, viele hochwertige Textilien sind in Mitleidenschaft gezogen.
16.07.2011, 05:00 Uhr
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Von Sigrid Lüdtke

Gnarrenburg. Ein Schwelbrand hat am Donnerstag kurz vor Geschäftsöffnung im Gnarrenburger Modehaus Schlüter einen verheerenden Schaden angerichtet. Zwei Abteilungen sind komplett verwüstet, viele hochwertige Textilien sind in Mitleidenschaft gezogen. Über 60 Feuerwehrleute konnten jedoch sprichwörtlich in letzter Minute das Schlimmste verhindern: einen offenen Flammenbrand, der auf das Dach übergreift. "Es war wirklich eine Minute vor Zwölf", sagte am nächsten Tag Modehaus-Chef Werner Schlüter einigermaßen gefasst. Menschen kamen bei dem Brand nicht zu Schaden. Das Modehaus bleibt mindestens bis zum heutigen Sonnabend noch geschlossen.

Am Donnerstagmorgen, um 8.45 Uhr, hatte eine Auszubildende eine leichte Rauchentwicklung an der Zwischendecke der Youngfashion-Abteilung registriert und sogleich Junior-Chef Tobias Schlüter informiert. Nachdem eigene Löschversuche mit dem Feuerlöscher fehlgeschlagen waren, alarmierte Schlüter umgehend die Feuerwehr. Einige Flammen auf T-Shirts hatten die Reinigungskräfte mit den Füßen ausgetreten. Zwischenzeitlich hatte die Brandmeldeanlage des Hauses Alarm geschlagen und die Entrauchungsanlage war angesprungen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind schnellstens evakuiert worden. "Sie haben vor dem Gebäude dafür gesorgt, dass Kunden gar nicht erst reinkommen", berichtete Werner Schlüter. Das habe alles so gut geklappt, wie man es für den Katastrophenfall auch geübt habe.

Binnen kürzester Zeit waren die Feuerwehren aus Bremervörde, Brillit, Gnarrenburg, Karlshöfen und Langenhausen sowie Sanitäter und Polizei vor Ort. "Die haben wirklich professionell und geistesgegenwärtig gearbeitet und den Schwelbrand in der Zwischendecke in den Griff bekommen." Die Löscharbeiten hätten nur 15 Minuten gedauert. Wenn das nicht gelungen wäre, würde das Gebäude heute hier wohl nicht mehr so stehen, meinte Schlüter ernst.

Überhaupt könne er von Glück sagen, dass sich der Brand nicht nachts ereignet habe. Vermutlich durch einen elektronischen Defekt ausgelöst, habe sich der Schwelbrand in der Zwischendecke auf rund 50 Quadratmetern ausgebreitet und für starke Rauchentwicklung im Verkaufsraum gesorgt. Auch aus dem Dach habe es massiv gequalmt.

Einen Tag später war das Ausmaß der Verwüstung, die das Feuer in der Youngfashion- und Herrenabteilung angerichtet hatte, erst richtig sichtbar. Auf über 100 Quadratmetern hängen die Deckenplatten und Kabel herab, angekokelte Wärmedämmung liegt herum, der Fußboden ist voller Löschwasser - über allem ein beißender Gestank. "Rund 50 Prozent unserer Verkaufsfläche sind insgesamt von Schäden betroffen", zieht Schlüter Bilanz.

Leitungen, Decken, Fußböden, Kabinen - so gut wie alles müsse erneuert werden. Spezialfirmen seien bereits im Einsatz. Er schätze den Schaden auf rund eine Million Euro. Derzeit werde noch ermittelt, inwieweit die Textilien der nicht unmittelbar vom Brand betroffenen Abteilungen noch brauchbar seien.

Nach den Worten von Werner Schlüter haben sich auch die Kunden große Sorgen um das Modehaus gemacht. "Das Telefon klingelt permanent." Eine Mitarbeiterin erteile dort Auskunft, weitere stünden auf den Parkplätzen, um die Kundschaft über das Geschehen zu informieren.

"Wir waren mitten im Schlussverkauf für die Sommersachen." Jetzt stünde man vor dem Problem, die Verkaufsfläche binnen kurzer Zeit wieder füllen zu müssen.

Aber damit müsse ein Kaufmann nun mal leben. "Wir gehen jetzt erst mal offensiv an die Sanierung, damit wir kurzfristig wieder im vollen Umfang präsent sind", sagt der Modehaus-Chef.

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