Hambergen. Die Niederlage schmerzte, doch das 0:2 war nicht die bitterste Nachricht, die Fußball-Landesligist FC Hambergen beim Auswärtsspiel beim TSV Gellersen verdauen musste: Mit Keno Liebschner verletzte sich der Top-Stürmer und wohl größte Hoffnungsträger im Kampf um den Klassenerhalt schwer. Sein Coach Julian Gelies ging kurz nach dem Abpfiff von einem Jochbeinbruch aus. Während sich das nach einer Computer-Tomographie zunächst nicht bestätigen ließ, war schnell klar: Augen- und Kieferhöhle sind gebrochen. Der Angreifer, den es im Sommer zum SV Bornreihe zieht, hat, so ahnte es Gelies, womöglich sein letztes Spiel für die "Zebras" gemacht.
"Es ist wahnsinnig bitter, eine Katastrophe. Für uns, aber natürlich vor allem für Keno", sagte Gelies nach der Partie. Zu diesem Zeitpunkt weilte Liebschner bereits im Krankenhaus. Früh hatte es ihn erwischt. Er selbst war in die Tiefe gestartet, wurde dann aber von Mirco Meyer fair abgegrätscht. Timon Müller drosch den Ball kurz darauf nach vorn, drehte dann zur Seite ab und muss dann mit Liebschner kollidiert sein. Ob ein Schlag vorlag, war auf den Videobildern von "Sporttotal" nicht zu erkennen, vieles deutete eher auf einen unglücklichen Zusammenprall hin. Wohl aber waren Liebschners Schreie deutlich zu hören. "So hat Keno noch nie geschrien. Es war klar, dass da etwas Schlimmes passiert war", erklärte Gelies, dessen Angreifer mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht wurde.
Hambergen gut im Spiel
Zuvor hatte Liebschner noch sportlich für Aufsehen gesorgt, einmal aufs Tordach gelupft und einmal mit einem Schlenzer, den Keeper Nick Schönau entschärfte, Hambergens guten Start beinahe mit Zählbarem belohnt. "Wir hatten vor der Pause mehr von der Partie", fand Gelies. Auch Liebschners Ausscheiden steckte seine Mannschaft ordentlich weg, verteidigte gut und verzeichnete immer wieder durchaus gefährliche Vorstöße, ohne aber zu glasklaren Chancen zu kommen.
Auch Garrit Hamdy verletzt raus
Doch auch Gellersen war stabil und hatte in Innenverteidiger Tobias Hövermann den Mann des Spiels in seinen Reihen. Hövermann erledigte nicht nur sein Kerngeschäft sehr gut, sondern erzielte auch beide Tore für die Gastgeber. "Ich kann meiner Mannschaft nichts vorwerfen. Die Leistung, die Mentalität, der Wille und die Einstellung – das hat alles gepasst", sagte Gelies, der auch noch um Garrit Hamdy bangte, der ein Ziehen im Oberschenkel spürte. Noch mehr schlechte Nachrichten brauchen die "Zebras" wahrlich nicht.