Herr Rehberg, wie geht es Ihnen, und wie halten Sie sich derzeit fit?
Thomas Rehberrg: Mir geht es relativ gut, Corona ist mir noch nicht über den Weg gelaufen. Die Kontakte hier auf dem platten Land sind ja ohnehin relativ begrenzt. Selbst in der Bank arbeiten wir in kleineren Gruppen, um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren. Sportlich habe ich schon vor der Krise nichts gemacht und bleibe mir diesbezüglich auch jetzt treu.
Wozu kommen Sie gerade, wofür ansonsten wenig Zeit bleibt?Da mein Vater kürzlich verstorben ist, räume ich dessen Haus auf. Auch ansonsten gibt es in dieser Angelegenheit, wie Sie sich vorstellen können, sehr viel zu regeln. Ehrlich gesagt kommt mir deshalb diese ruhige Phase schon fast etwas gelegen, denn ich wüsste gar nicht, wie ich beispielsweise die kurzfristigen Schiedsrichteransetzungen und so weiter derzeit bewerkstelligen könnte.
Was vermissen Sie momentan am meisten?Die Verpflichtung, ehrenamtlich tätig sein zu müssen, und das meine ich im positiven Sinne. Inklusive des Kontakts mit den Schiedsrichtern und innerhalb des Ausschusses. Wenn ich mir vorstelle, dass ich als Rentner nichts mehr zu tun hätte, merkt man schon jetzt, wie wertvoll ein Hobby ist. Traurig stimmt mich, dass die Trauerfeier für meinen Vater nicht stattfinden konnte, weil die Kirche die Kapelle gesperrt hatte und wir somit im ganz kleinen Kreis Abschied nehmen mussten.
Was ist für Sie die wichtigste Erkenntnis aus dieser Zeit?Es ist mit Freude zu sehen, dass die Menschen mehr zusammenhalten, als man zuvor annehmen konnte. Viele sind bereit zu helfen. Ich denke da zum Beispiel an meine Nachbarin, die Mundschutzmasken näht und mir unaufgefordert anbot, mir auch welche zur Verfügung zu stellen. Vielleicht werden sie ja demnächst auch von der Regierung vorgeschrieben.
Das Gespräch führte Frank Mühlmann.Heute von:
Thomas Rehberg, 56 Jahre alt, Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses im Kreisfußballverband Osterholz
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In unserer Serie „Gruß aus der Isolation" lassen wir Sportlerinnen und Sportler aus unserem Verbreitungsgebiet über das ungewohnte Leben in Zeiten von Kontaktsperren, Homeoffice und Hamsterkäufen berichten.