Mit Auszeichnungen kennen sich die Verantwortlichen der Berufsbildenden Schulen (BBS) Osterholz-Scharmbeck aus. Gleich mehrere Zertifizierungen weisen die Bildungseinrichtung als besonders aus: Sie ist nicht nur als Unesco-Projektschule und "Umweltschule in Europa", sondern auch als „Europaschule in Niedersachsen“ herausragend. Das haben die Osterholzer nun erneut schwarz auf weiß bekommen: Bei der Rezertifizierung schnitten sie so gut ab, wie keiner der anderen zwölf niedersächsischen Mitbewerber: 138 von 140 möglichen Punkten waren nicht zu toppen.
Die Aula der Berufsbildenden Schulen (BBS) in Rotenburg war festlich geschmückt und bot den passenden Rahmen für die erneute Auszeichnung. Die niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg überreichte dort die Zertifizierungsurkunden an alle erfolgreichen Schulen des Landes. Als „Europaschule“ verpflichtet sich eine Bildungsstätte, Themen rund um die Europäische Union umfassend in den Unterricht zu integrieren. Dazu gehören unter anderem auch Aktionen zum Themenkomplex Europa außerhalb des regulären Unterrichts, wie etwa die intensive Vorbereitung auf Europawahlen, Veranstaltungen mit EU-Politikern und die Einbeziehung europäischer Perspektiven bei der Behandlung regionaler Themen. Zudem werden den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften Auslandserfahrungen durch Praktika oder Hospitationen (sogenanntes Job-Shadowing) ermöglicht, um die Zusammenarbeit innerhalb der Union zu fördern.
Nächste Zertifizierung steht an
Zum Festakt in Rotenburg kamen zahlreiche Gäste, darunter auch die Auszubildenden Runa Grunwald und Robin Lilienthal aus Osterholz-Scharmbeck. Beide sind im Rahmen ihrer Ausbildung zur Pflegefachkraft Schüler an den BBS Osterholz. Sie erlebten den feierlichen Moment also aus nächster Nähe. Robin Lilienthal äußerte sich begeistert: „Es ist schon etwas Besonderes, wenn die Kultusministerin einem die Hand schüttelt.“ Auch Runa Grunwald war beeindruckt von der Veranstaltung und hob hervor: „Ich fand es super, dass die BBS es mir ermöglicht hat, drei Monate ein Praktikum mit Erasmus Plus in einer Salzburger Klinik zu absolvieren. Heute kommt nun das Highlight dazu, dass ich an dieser tollen Veranstaltung teilnehmen darf." Schulleiterin Daniela Thies nahm die Auszeichnung von Kultusministerin Hamburg entgegen und wurde für die hervorragende Arbeit der BBS gelobt.
Für die erneute Auszeichnung mussten die Berufsbildenden Schulen umfassende Nachweise ihrer Europaarbeit erbringen. 134 Seiten umfasste letztlich das Exposé zur Bewerbung. Ein großer Aufwand, der sich aber lohne, so Jürgen Grimm, Koordinator für die Profile Europa, Umwelt und Unesco an der Schule. Er betont: „Wir sind gut aufgestellt mit unserem Europaprofil. Ein Garant für die erfolgreiche Arbeit ist die Zielvereinbarung mit den jeweiligen Profilteamleiterinnen.“ Birte Sause, die Profilteamleiterin "Europaschule vor Ort", ergänzt: „Das gibt Orientierung und die entsprechende Unterstützung seitens der Schulleitung.“ Beiden ist anzumerken, wie stolz sie auf das außergewöhnlich starke Zertifizierungsergebnis sind.
Den Erfolg hat die Osterholzer Delegation in Rotenburg gebührend gefeiert: Mit einem Gläschen alkoholfreiem Sekt wurde auf die erfolgreiche Zertifizierung angestoßen, bevor es zurück nach Hause ging. An den BBS richten sich nun die Blicke auf die kommenden Europaaktivitäten, die mit ebenso viel Engagement und Leidenschaft angegangen werden sollen – und auf die nächste Rezertifizierung, die bereits in der kommenden Woche ansteht: Am Dienstag, 17. September, werden in Harburg die „Umweltschulen in Europa“ sowie die „International Eco-Schools“ ausgezeichnet. Die Chancen der Osterholzer, erneut zu den Besten zu gehören, scheinen gut. Zumindest signalisieren das die Verantwortlichen der BBS.