Osterholz-Scharmbeck. Wer Thorsten Westphal nach Niederlagen in dieser Saison hört, der bekommt zwangsläufig den Eindruck, dass sich seine Analysen ähneln. Auch nach dem 0:1 (0:0) seines VSK Osterholz-Scharmbeck beim TSV Ottersberg im Verfolgerduell der Fußball-Bezirksliga schlug der Coach der Kreisstädter in dieselbe Kerbe wie bei den sechs Pleiten zuvor: "Der Gegner macht aus drei Chancen ein Tor, wir machen aus zehn keins – finde den Fehler", sagte er ernüchtert angesichts altbekannter Probleme im Abschluss, die seine Mannschaft erneut einholten.
Dabei war Westphal bis auf diesen einen Punkt sehr einverstanden gewesen mit dem, was seine personell geschwächte Elf angeboten hatte. "Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Wir haben ein gutes Spiel gemacht", fasste der Trainer den Auftritt seiner Elf zusammen. Das half dem VSK letztlich allerdings wenig, weil er vor dem Tor mal wieder die Kaltschnäuzigkeit vermissen ließ – und zweimal auch eine gehörige Portion Pech hatte. So scheiterte Dennis Riemer mit einem Schlenzer am Innenpfosten und Marlo Burdorf knallte den Ball an die Unterkante der Latte, von wo das Spielgerät zurück ins Feld prallte. Besonders bitter: Nur kurz nach der Top-Chance des zentralen Mittelfeldspielers fiel auf der anderen Seite die Entscheidung. Maciej Stenzel markierte mit einem Schuss in den Winkel den entscheidenden Treffer. "Ein Tor des Jahres", stellte Westphal anerkennend fest. Seine Mannschaft, die allzu oft an TSV-Torhüter Leon Seeger gescheitert war, hätte bei ihren Chancen weitaus weniger spektakulär die Partie auf ihre Seite ziehen können. "Dass wir das Spiel noch wegschenken, passt einfach ins Bild", wusste Westphal. Auch das ist in dieser Saison keine neue Erkenntnis.