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Restaurierung auf Gut Sandbeck Rosskur für die große Scheune

Nässe hat dem Ständerwerk der großen Scheune auf Gut Sandbeck zugesetzt. Aber nicht nur das: Käfer und Würmer haben sich ins Holz gebohrt. Nun ist auch eine Schädlingsbekämpfung nötig.
08.01.2024, 05:00 Uhr
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Rosskur für die große Scheune
Von Christian Valek

Osterholz-Scharmbeck. Die große Scheune von Gut Sandbeck hat erheblichen Reparaturbedarf. Nässe hat die Holzbalken faulen lassen, Käfer und Würmer setzen dem morschen Material weiter zu. Es herrscht dringender Handlungsbedarf. Das Trägerwerk des Gebäudes weist vor allem an der Wetterseite diverse Schwachpunkte auf. Ein Grund dafür ist, dass hochwachsende Bäume kaum Sonne ans Ständerwerk lassen. Dies erschwert das Abtrocknen der Fassade. 40 Jahre nach Abschluss der letzten Sanierung ist das Holz mürbe geworden. „Es besteht zwar keine akute Gefahr, aber es muss gemacht werden“, erläutert Carsten Ochmann, Fachbereichsleiter Gebäudemanagement und Betriebshof. Die Kosten sind noch nicht bezifferbar. 

Umfangreiche Arbeiten

Bei früheren Reparaturen seien einige Fugen mit Dichtungsmasse versiegelt worden, so Ochmann weiter. Während die Versiegelung 1 a hält, konnte Feuchtigkeit links und rechts der Dichtmasse tief ins Holz eindringen und unter Spachtelmasse und Farbschicht kriechen. Bei einer Sanierung müssen nun stehende und liegende Balken des Fachwerks, die miteinander verzapft sind, ganz oder teilweise ausgetauscht werden. Der Austausch muss mit einer Abstützung des Teilbereichs einhergehen. Der Aufbau eines Gerüsts ist vorgesehen. Zudem muss eine Schädlingsbekämpfung erfolgen. Die Reparaturen seien nötig, um einen „guten Gebäudezustand wiederherzustellen“, wie die Stadt mitteilen lässt. Im Zuge der Sanierung sollen – nach Möglichkeit – auch die Fenster ausgetauscht werden.

Was die Elektrik im Gebäude angeht, ist die Verwaltung bereits tätig geworden. Die gesamte Elektroanlage samt Beleuchtung der Scheune ist kürzlich auf Vordermann gebracht worden, erläutert Carsten Ochmann. Nahezu die gesamte Beleuchtung in der großen Scheune, im Bühnenbereich sowie in der Galerie sei auf LED-Technik umgestellt worden.

Für die Sanierungsarbeiten muss die Scheune geschlossen werden. Damit muss auch der Kulturbetrieb für mehrere Wochen ruhen. Je nach Arbeitsaufwand sei das Haus zwei oder gar drei Monate lang nicht nutzbar, heißt es. Wann die Arbeiten am denkmalgeschützten Gebäude losgehen, ist derzeit offen. Die Kosten könnten leicht mehrere Hunderttausend Euro betragen.

Fördermittel nötig

Um die finanzielle Last für die Stadt zu mindern, sollen Fördermittel eingeworben werden. Dazu wurden bereits Gespräche mit der Denkmalschutzbehörde geführt, wie anlässlich einer Fachausschuss-Sitzung bekannt wurde. Bevor es aber auf Gut Sandbeck zur Sache geht, müssen zunächst die anstehenden Arbeiten zum Erhalt der Mühle von Rönn abgeschlossen sein. Wie berichtet, stehen für Reparaturen der Mühle etwa 175.000 Euro aus dem Denkmalschutzsonderprogramm XII des Bundes bereit, um eine denkmalgerechte Sanierung des 1882 errichteten Bauwerks zu ermöglichen.

Ob sich die Reparaturkosten für die Sandbeck-Scheune auch auf eine Erhöhung der Nutzungsgebühren niederschlagen werden, ist derzeit noch offen. Stefan Tietjen, Fachbereichsleiter Kultur und Tourismus, verweist auf Anfrage der Linksfraktion darauf, dass die Gebühren in der Benutzungsordnung von 2010 geregelt seien. Entscheidungen über Veränderung des Regelwerks treffe der Stadtrat. Derzeit sei nicht geplant, die Benutzungsordnung neu aufzulegen.

Verschiedene Ratsmitglieder begrüßen die Sanierung der Scheune. Es sei ein gutes Signal, wenn etwas geschehe und "die gute Stube“ der Stadt so für kommende Generationen erhalten werde, betont SPD-Ratsherr Jörg Monsees. Er spreche der Verwaltung ein Lob für die „gute Organisation und das zeitliche Management im Ablauf“ aus. SPD-Genossin Anne Deutsch lobt ebenfalls das Engagement der Verwaltung. Es sei ein „gutes Zeichen“, dass renoviert werde. Die CDU-Ratsfrau Brunhilde Rühl sichert ihre Unterstützung für die Finanzierung der anstehenden Arbeiten zu. Gemeinsam mit Klaus Sass (SPD) wolle sie in Berlin erneut für finanzielle Unterstützung werben.

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