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Neue Seniorenresidenz Richtfest in Osterholz-Scharmbeck: Pflegeheim-Bau im Zeitplan

Richtfest in Osterholz-Scharmbeck: Die neue Seniorenresidenz nimmt Form an. Mit der Fertigstellung im kommenden Jahr entstehen 100 neue Arbeitsplätze.
24.07.2024, 18:01 Uhr
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Richtfest in Osterholz-Scharmbeck: Pflegeheim-Bau im Zeitplan
Von Lucas Brüggemann

Scherben bringen bekanntlich Glück. Auch auf Baustellen. Deshalb zerdeppert ein Zimmermann beim Richtfest der Seniorenresidenz Am Hohenberg in Osterholz-Scharmbeck eine Bierflasche, um auf diese Weise seine guten Wünsche dem Betreiber und den zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern mit auf den Weg zu geben.

Laut Stefanie Zacharias-Srocke von der Cureus GmbH liegt der Bau im Zeitplan. "Das Dach ist dicht, und bei den Service-Wohnungen geht es bereits an die Fassadengestaltungen." Zacharias-Srocke rechnet damit, dass das Pflegeheim sowie der Trakt mit den Service-Wohnungen im nächsten Frühjahr oder Sommer an den Betreiber übergeben werden können. Denn die Cureus GmbH entwickelt und baut Pflegeimmobilien. Sie betreibt sie nicht.

100 neue Arbeitsplätze

Betreiber der Seniorenresidenz in der Kreisstadt wird die süddeutsche Compassio-Gruppe. Wie der Geschäftsführer Johannes Knake erklärt, betreibt das Unternehmen in ganz Deutschland Pflegeheime. 8100 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an fast 100 Standorten in Niedersachsen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt kümmern sich um die Heimbewohner. Insgesamt betreut die Gruppe über 8000 Pflegeplätze. Gegründet wurde das Unternehmen 2005 und hat seinen Sitz in Ulm.

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Knapp 100 neue Arbeitsplätze will die Compassio-Gruppe in Osterholz-Scharmbeck schaffen, wie der Geschäftsführer erklärt. "Das ist fast das Verhältnis Bewohner gleich Pflegepersonal", so Johannes Knake. Zusätzlich sollen über die kommenden drei Jahre insgesamt 25 Ausbildungsplätze entstehen. Pro Wohnbereich und Jahrgang soll dann ein Azubi zum Altenpfleger oder zur Altenpflegerin ausgebildet werden. "Damit wollen wir die Grundgesamtheit erhöhen", erklärt Knake. Insgesamt wolle das Unternehmen nicht nur "marktentsprechend" Pflegepersonal anwerben. Zusätzlich sollen auch Arbeitskräfte aus dem Ausland angeworben werden. Zugute komme dem Unternehmen eine Gesetzesänderung, wonach die Gruppe der sogenannten einjährig examinierten Pflegekräfte gestärkt werde, sagt Knake.

Flexible Arbeitsmodelle

Mit Blick auf die Arbeitsbedingungen stellt Knake in Aussicht, dass es in der neuen Seniorenresidenz auch Modelle mit zeitlicher Flexibilität geben werde. "Ich muss nicht alle Pflegekräfte morgens um 5.30 Uhr im Dienstzimmer haben", sagt er. Es gebe Bewohner, die erst später aufstehen – dementsprechend könnten Dienstzeiten gestaffelt werden. Das, so argumentiert der Compassio-Chef, komme auch Familien zugute. So hätten die Angestellten die Möglichkeit, ihre Kinder morgens in die Kindertagesstätte oder die Schule zu bringen oder mittags wieder abzuholen. Aber nicht nur beim Pflegepersonal ist der Betreiber der Seniorenresidenz Am Hohenberg auf Mitarbeitersuche. Auch für Bereiche wie die Küche oder beim Reinigungspersonal seien noch Stellen offen, sagt Knake.

Die Ausbildungsstellen sollen nach und nach geschaffen werden, entsprechend der Belegung der einzelnen Wohnbereiche. Bis zur Vollbelegung des Seniorenheims rechnet Knake mit etwa zwölf Monaten.

143 Pflegeplätze

"Es ist schön, dass in Osterholz-Scharmbeck an dieser Stelle etwas passiert", sagt Bürgermeister Torsten Rohde. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sei das Thema Pflege in aller Munde. "Wir können nicht wegdiskutieren, dass viele irgendwann so ein Angebot benötigen." Mit Blick auf den Fachkräftemangel und die Pläne von Compassio sagt Rohde: "Ich kann nur begrüßen, dass Sie nicht auf dem vorhandenen Markt 'wildern' wollen." Ähnlich äußert sich Jörg Monsees (SPD): "Wir haben uns gefreut, dass auf der Fläche etwas passiert." Das Areal sei vorhanden und für solche Zwecke vorgesehen gewesen. Die politische Vorbereitungszeit habe bei etwa drei bis vier Jahren gelegen.

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Wie es auf Richtfesten Brauch ist, obliegt es schließlich Johannes Knake, Torsten Rohde, Stefanie Zacharias-Srocke und Karim Abdel-Rekim, dem technischen Leiter der Cureus, den letzten symbolischen Nagel in einen Dachbalken einzuschlagen.

Auf dem rund 18.000 Quadratmeter großen Gelände zwischen der Bundesstraße 74 und der Straße Am Hohenberg sollen aufgeteilt auf zwei Gebäude eine stationäre Pflegeeinrichtung mit 143 Plätzen und ein Komplex mit 28 Service-Wohnungen und einer Tagespflege mit 18 Plätzen entstehen. Zusammen werden etwa 9700 Quadratmeter barrierefreie Wohn- und Nutzfläche gebaut.

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