- 20.000 Euro als Höchstsumme
- Erneuerung der Tretschicht
- 107.000 Euro als Sportfördermittel
- Hohe Zinsen
Die Stadt Osterholz-Scharmbeck will mit 107.000 Euro pro Jahr die Sportvereine in der Kommune stärken. Allein 40.000 Euro der Gesamtsumme fließen jährlich in den Erhalt der Sportstätten. Der Bedarf ist weitaus größer. Viele Vereine können größere Reparaturen aus eigenen Mitteln nicht mehr stemmen.
Die Sportler des SV Komet Pennigbüttel brauchen Licht in der dunklen Jahreszeit. Die Flutlichtmasten an Platz zwei sind nicht mehr standsicher, wie eine Prüfung ergab. Deshalb muss neue Technik für mehr als 100.000 Euro her. Eigentlich sollten die Lampenköpfe nur auf LED-Technik umgerüstet werden. Im Mai 2023 stellte sich aber heraus, dass die alte Anlage nicht zu retten ist – und die Sportler mussten umdenken. Nun geht es um die Finanzierung von mehr als 115.000 Euro, die die neue Anlage kosten soll. Neben den sechs neuen Masten, die jeweils 16 Meter hoch sind, müssen auch Fundamente, Schaltkästen und eine neue Verkabelung installiert werden.
20.000 Euro als Höchstsumme
Die Stadt übernimmt einen Teil der Kosten. Da die jeweilige Höchstsumme auf 20.000 Euro pro Antrag gedeckelt ist, können die SV-Komet-Sportler nun mit dieser Summe rechnen. Die Verwaltungsführung hatte für die Umsetzung der Baumaßnahme bereits grünes Licht gegeben.
Und auch die Politiker im kürzlich tagenden Sportausschuss der Stadt hegen keine Zweifel an der Notwendigkeit. Alle Politiker sprachen sich dafür aus, die Höchstsumme von 20.000 Euro für die Kometen aus Pennigbüttel bereitzustellen. Damit allein kann es aber nicht gelingen. Deshalb wirbt der Vereinsvorstand weitere Mittel ein. Bis alles über die Bühne gegangen ist, dürfte es Frühjahr sein, betont Geschäftsführer Jens Bertermann gegenüber der Redaktion. Solange sorge eine Behelfsanlage mit Baustrahlern für etwas Licht auf Platz zwei.
Die Stadt unterstützt auch die Tennisspieler des Tennis Club Osterholz-Scharmbeck, kurz TCO. Sie melden ebenfalls erheblichen Finanzbedarf an. Der Grund: Die Tennisplätze drei bis sieben an der Sandbeckstraße müssen saniert werden. Wegen der regelmäßigen Nutzung hat sich der Unterbau der Plätze verdichtet, erläutert der Vereinsvorstand in seinem Antrag. Als Folge könne das Regenwasser nicht mehr versickern. Auch diese Arbeiten haben ihren Preis: Die Gesamtkosten liegen bei etwa 65.000 Euro. Die Stadt übernimmt auch in diesem Fall 20.000 Euro.
Erneuerung der Tretschicht
In einem weiteren Fall zählen Reitsportler aus Scharmbeckstotel zu den Begünstigten. Der Reit- und Fahrverein hat einen Zuschussantrag für die Sanierung des Dressurplatzes gestellt. „Durch die nahezu tägliche Nutzung des Platzes bedarf dieser einer Sanierung sowie einer Erneuerung der Tretschicht“, heißt es im Antrag. Die Sanierung wurde schon im Juli 2023 erledigt, die Kosten lagen bei knapp 7000 Euro. Die Stadt trägt nun etwa 2300 Euro der Summe und damit ein Drittel des Gesamtbetrags.
Die Summen läppern sich. Für das derzeitige Haushaltsjahr habe der Verwaltungsausschuss bereits in seinen Sitzungen am 17. November 2022 und 27. Juni 2023 vier Anträgen auf Bezuschussung von Sanierungsmaßnahmen mit einer Fördersumme in Höhe von knapp 33.500 Euro zugestimmt, erläutert Susanne Fedderwitz als zuständige Sachgebietsleiterin. Somit stünden für das laufende Haushaltsjahr noch gut 6.500 Euro zur Verfügung. "Es gibt durchaus Jongliermasse" stellt sie fest. Da im Haushaltsplan 2024 weitere 40.000 Euro für Sanierungen und Erweiterungsmaßnahmen an Sportanlagen eingeplant sind, seien die Förderung der vorliegenden Anfragen einstweilen gesichert. „Somit stehen ausreichend Mittel zur Verfügung.“
107.000 Euro als Sportfördermittel
Laut sogenannter Sportförderrichtlinie sind im Haus der Stadt als Zuschüsse an Sportvereine und -gruppen insgesamt 107.000 Euro eingeplant. Es geht um die bereits erwähnten jährlich 40.000 Euro für Sanierungszwecke an Sportanlagen und obendrein um 67.000 Euro, die jährlich als allgemeine Sportfördermittel vorgehalten werden. Damit kann die Stadt beantragte Zuschüsse für aktive junge Mitglieder und für die laufende Unterhaltung vereinseigener Sportanlagen gewähren.
Die Mitglieder der SPD-Fraktion setzen sich für eine Erhöhung der Sporthilfe ein. Der derzeitige Betrag sei nicht mehr zeitgemäß; die Kosten und die zu leistenden Abgaben an übergeordnete Verbände seien gestiegen. Der Bedarf sei weit größer als angenommen, erläuterte Klaus Sass. Er sprach sich dafür aus, das Budget um 20.000 Euro pro Jahr zu erhöhen.
Hohe Zinsen
Parteigenosse Jörg Monsees erinnerte daran, dass viele Vereine ihre Anlagen gepachtet hätten und diese in Schuss hielten. Somit hätten sie die Hilfe der Stadt verdient. Das Ehrenamt verdiene im Übrigen jede Unterstützung, ist der SPD-Mann überzeugt. Die hohen Zinsen machten es klammen Vereinen schwieriger, Kredite zu erhalten oder diese zu tilgen. In diesen Fällen sei schnelles Reagieren wichtig, um bei steigenden Zinsen eine zusätzliche Belastung der Vereinskasse zu vermeiden. Zudem benannte Monsees ein weiteres Problem: "Die Energiewende kann in Vereinen oft nicht stattfinden, weil die Mittel fehlen."