Zoe Lübsen von der RG Bahrenwinkel hat alles riskiert und dabei alles gewonnen. Die junge Reiterin war beim Reit- und Springturnier des RFV Scharmbeckstotel auf ATC's Shantou G die erste Teilnehmerin in der Siegerrunde des M-Springens. „Da ich nicht wusste, welche Zeit ich für den Sieg brauche, haben wir in der Siegerrunde ordentlich Gas gegeben“, teilte die 21-Jährige mit. Dabei ist ihr bereits 17 Jahre alter Hannoveraner Wallach ansonsten nicht gerade der Schnellste.
Dies belegten dann auch die 84,09 Sekunden aus dem ersten Umlauf. Hier waren gleich sieben Kontrahenten schneller unterwegs. Aber nur vier Paare aus Pferd und Reiter blieben ohne Abwurf und schafften somit den Sprung in die Siegerrunde. Dazu zählte auch Janina Dierksen vom RFV Pennigbüttel, die auf Co Co Black in der Zusatzrunde Zoe Lübsen ohne Strafpunkte bedrohlich nahekam. Am Ende fehlten Dierksen in 33,84 Sekunden gerade einmal 39 Hundertstel Sekunden auf Lübsen und ihr Pferd. Auch Mia Buttgereit vom RV Worpswede absolvierte den Siegerrunden-Parcours ohne Fehler. Diese belegte am Ende auf Lumos Maxima den dritten Platz.
Zoe Lübsen hatte mit Christiane sogar noch ein zweites heißes Eisen im Feuer. „Meine Stute ist normalerweise auch schneller als mein Wallach“, informierte Lübsen. Doch sie habe schließlich wohl ein bisschen zu viel riskiert und damit einen Fehler provoziert. Dennoch heimste die Hagenerin auch mit der achtjährigen Stute als Vierte eine Schleife ein. „Mein Plan war es, mit meinem Wallach alles zu riskieren, weil ich ja auch mit Christiane noch als letzte Starterin hätte etwas gutmachen können“, verriet Lübsen. Der Triumph mit ATC's Shantou G habe sie dann aber doch ein wenig überrascht: „Mein Wallach war schließlich seit Pfingsten verletzt.“ Doch auch beim Turnier in Elmlohe war das Pferd am Vortag bereits fehlerfrei in einem M-Springen geblieben. In der Dressur gab Verena Staffa vom RV St. Jürgen den Ton an.
„Das Turnier hat unsere Erwartungen übertroffen. Die Nennzahlen vorab waren okay, die Nennerfüllung dagegen sehr hoch. Und das Wetter tat sein Übriges“, zog der stellvertretende Vorsitzende des Veranstalters, Marcus Schlösser, eine positive Bilanz. Der Sonntag sei von der Besucherzahl der beste Turniertag gewesen. „Wir hatten eine super Stimmung auf der gesamten Anlage und tolle Prüfungen“, resümierte Schlösser. Es habe nicht einen Einsatz der Sanitäter am gesamten Wochenende gegeben. „Das Public Viewing der Olympischen Spiele in Paris auf dem großen TV kam ebenfalls sehr gut an“, versicherte er.
So wurde der Triumph der deutschen Dressur-Mannschaft und der Doppelsieg der Deutschen im Grand Prix Kür entsprechend gefeiert. „Unsere aktiven Mitglieder waren auch sehr erfolgreich“, freute sich Schlösser über gleich ein Dutzend Podestplätze der Gastgeber. Persönlich sei er sehr stolz und zufrieden mit dem Abschneiden seiner Töchter gewesen. Thea Schlösser bestritt ihr erstes Turnier und teilte sich gleich mit ihrer Vereinskollegin Lotte Fitz den Sieg in der Führzügelklasse.
Hanne Schlösser setzte sich in der A-Dressurreiterprüfung durch, beanspruchte Rang drei in der L-Dressurreiterprüfung und war auch noch auf Lambada als Siebte in der A-Dressur platziert. Der Turnierleiter dankte zudem allen Helfern: „Jeder opfert hier seine Freizeit, um dieses Event im großen Rahmen stattfinden zu lassen. Ebenfalls gebührt ein großer Dank jedem einzelnen Sponsor. Ohne diese würde das Turnier so nicht stattfinden können." Viel Lob gab es am Ende auch von Zoe Lübsen: „Es war ein sehr gut organisiertes, familiäres Turnier mit einem erstaunlich guten Boden.“