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Reitsport Mit Fabelzeit: Engfer siegt im S*-Springen in Pennigbüttel

Ganz viel Lob für ein tolles Pfingstturnier streichte der Reit- und Fahrverein Pennigbüttel ein. Die Veranstaltung bot großen Sport - mit einem spannenden Finale.
07.06.2022, 17:52 Uhr
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Mit Fabelzeit: Engfer siegt im S*-Springen in Pennigbüttel
Von Thorin Mentrup

Pennigbüttel. Jens Löhden kam aus dem Grüßen gar nicht mehr heraus. Der Reiter des RV Zeven saß während des Pfingstturniers des Reit- und Fahrvereins Pennigbüttel "eigentlich dauerhaft im Sattel", wie er mit einem Lachen feststellte. 25 Starts mit 13 Pferden an drei Tagen waren ein straffes Programm, "aber das gehört dazu, und es hat ja auch Spaß gemacht", sagte Löhden und ergänzte: "Ich hätte gern noch das letzte Springen gewonnen." Da machte ihm allerdings Steffen Engfer einen Strich durch die Rechnung. Der Berufsreiter, der für Reit- und Fahrsport Sieversen startet, sicherte sich auf Dapardie den Sieg im S*-Springen mit Siegerrunde.

Dabei war Löhden, der wie der Sittenser Lennert Hauschild drei Pferde in der Prüfung vorstellte, gleich zweimal in der Siegerrunde vertreten. Allerdings hatte er auf Egelund's Miss Unique bereits im Umlauf vier Fehlerpunkte kassiert und gab im Stechen auf. Auf Quality's Oskar war er zwar fehlerfrei geblieben, ein Fehler in der Siegerrunde kostete ihn aber die Chance auf den Sieg. Die packte dagegen Steffen Engfer beim Schopfe.

Ich musste Dapardie fast noch bremsen.
Steffen Engfer

Rasant gingen er und Dapardie den Parcours an, ritten die Kurven eng und legten eine Fabelzeit von 44,77 Sekunden vor. Eine Ansage an die Anja Bucklitsch und ihre Hannoveraner Stute Lüttje Deern, die im ersten Umlauf die Besten gewesen waren. Wieder ritten beide fehlerfrei, aber das Tempo von Engfer und Dapardie konnten sie nicht mitgehen. Am Ende brauchte das Duo fast sechs Sekunden länger als die Sieger. Ob er besonders risikoreich geritten sei? Im Gegenteil, fand Engfer. "Ich musste Dapardie fast noch bremsen", meinte er. Sein 14-jähriger Wallach, ein Niederländisches Warmblut, wolle immer gewinnen, immer Vollgas geben. Seit acht Jahren bilden beide ein Gespann. "Wir haben eine besondere Beziehung. Ich kenne ihn und er kennt mich", verdeutlichte der Sieger. Dapardie sei ein Traumpferd. Wie gut beide harmonieren, davon konnten sich die zahlreichen Zuschauer auf der Anlage ein gutes Bild machen.

Bereits den ersten Umlauf hatten Engfer und Dapardie fehlerfrei gemeistert. Dabei hatte es die Prüfung in sich, allen voran die Dreierkombination mit dem Oxer als erstem Hindernis. "Es war ein S-Springen, das muss anspruchsvoll sein", sagte Fynn Müller-Rulfs. Der Reiter vom RC Tempo Ritterhude verpasste sowohl auf Cool Edition als auch auf Catalonia die Siegerrunde, die auch für Lara Holst (RC General Rosenberg) auf Catoni unerreichbar blieb. "Es war aber trotzdem ein fairer Parcours", ergänzte Müller-Rulfs. Ärgerliche Fehler hätten ihn die Siegerrunde gekostet. Für ihn war das Ende des Turniers enttäuschend. "Aber insgesamt ist es für mich gut gelaufen", zeigte er sich mit seinen vier Platzierungen letztlich zufrieden.

Fünf Ritte in 30 Minuten

Die meisten Platzierungen wies – natürlich – Jens Löhden auf, genauso wie Hauschild, ebenfalls ein Vielstarter, erritt er zwölf Schleifen. Das S-Springen hätte eigentlich sein Sohn Josch reiten sollen, der weilte allerdings auf einem Junggesellenabschied. Vielleicht, mutmaßte Löhden senior, sei es mit drei Pferden in einer Prüfung doch ein bisschen viel gewesen. Die Pennigbütteler hatten das Springen zweimal unterbrochen, um ihm, Hauschild und Müller-Rulfs eine vernünftige Vorbereitungszeit mit ihren verschiedenen Pferden zu ermöglichen, "aber fünf Ritte in einer halben Stunde sind anstrengend", so Löhden, der noch ein dickes Lob verteilte.

Das richtete sich an den Veranstalter. "Es ist toll, was der Verein auf die Beine gestellt hat. Die Bedingungen sind super", sagte er. Eine Meinung, die er mit vielen Aktiven teilte, so auch mit Steffen Engfer: "Es ist ein unglaublich motiviertes Team – ganz, ganz großes Kompliment." Fynn Müller-Rulfs freute sich derweil über die Rückkehr der Veranstaltungen der ländlichen Vereine – und über die Rückkehr der Zuschauer. "Das ist schon etwas anderes als die Turniere, auf denen wir in den letzten Jahren starten durften. Die Atmosphäre ist schöner. Und für uns ist es natürlich auch toll, hier quasi um die Ecke starten zu können."

Viele Schleifen für die Lokalmatadoren

Diese Chance nutzten viele Aktive der Osterholzer Vereine. Den ersten Sieg holte Angela Büchner vom RFV Hambergen in einer Dressurprüfung der Klasse L**, Verena Staffa (RV St. Jürgen) schloss die M**-Dressur, die höchste Prüfung im Viereck, mit Scolara und Dünengold auf den Rängen zwei und vier ab. Hier platzierte sich auch Lokalmatadorin Daniela Dullweber auf Dayamo als Sechste. Ohnehin durften die Pennigbütteler viele Schleifen bejubeln – und vor allem den Sieg von Nicole Scholz auf Greta im L-Springen mit steigenden Anforderungen. Doch nicht nur deshalb zog die Vereinsvorsitzende Michaela Fuhlrott ein positives Fazit.

Grundsätzlich haben wir schon im Kopf, wieder aufzusatteln.
RFV-Vorsitzende Michaela Fuhlrott

"Es war ein tolles Teilnehmerfeld. Es kam viel Lob von den Reitern für die Plätze, aber auch für den Ton auf dem Turnier", freute sie sich und gab dieses Lob direkt an die Helfer weiter. "Wir haben eine super Mannschaft. Wir haben einen neuen, einen jungen Vorstand, in dem alle mitanpacken." Der Verein habe bewusst etwas sparsamer ausgeschrieben als in den Vorjahren. Nach der geglückten Rückkehr könne man aber darüber nachdenken, das Turnier wie einst auf vier Tage auszuweiten. "Grundsätzlich haben wir schon im Kopf, wieder aufzusatteln. Aber wir müssen auch schauen, was finanziell unter dem Strich steht." Mehr und zum Teil auch höhere Prüfungen bedeuteten schließlich nicht nur einen größeren personellen, sondern auch finanziellen Aufwand. Diese Gedanken spielten in den letzten Zügen des Turniers allerdings eine Nebenrolle. Fuhlrott strahlte vielmehr ob einer Erkenntnis, die sie während der Veranstaltung gewonnen hatte: "Ich glaube, der Spaß ist zurück."

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Zur Sache

Das sind die Kreisbesten des Jahres 2021

Das Pennigbütteler Pfingstturnier war ein Stelldichein der Reiterinnen und Reiter der Region – und einige erhielten auch eine Auszeichnung abseits der Prüfungen. Der Kreisreiterverband ehrte seine besten Aktiven des Vorjahres in Springen, Dressur und im Fahrsport, wobei in letzterer Disziplin lediglich Klaus Brünjes vom RV Hüttenbusch-Neu St. Jürgen mit Platzierungen glänzte.

In der Dressur war beim Nachwuchs bis 18 Jahre die 13-jährige Greta Osmers (RV St. Jürgen) im Jahr 2021 die Erfolgreichste. Es folgten Aileen Wendelken (RFV Hambergen) und Jette Zühlke (RV Worpswede). Bei den Jungen Reitern lag Marie Köhler (RFV Hambergen) vor Philine Alpers (RC Tempo Ritterhude) und Jaqueline Brauner (RG Bahrenwinkel). Wörpedorfs Deborah Hilken führte das Ranking der Reiter ab 22 Jahren vor Verena Staffa (RV St. Jürgen) und Rena Büttelmann (RFV Hambergen) an.

Bei den Springreitern hatte bei den Junioren Chantal Rödel (RFV Hüttenbusch-Neu St. Jürgen) die Nase vorn vor Hambergens Angelina Kopp und der Lilienthalerin Nele Antonia Bendt. Zoe Lübsen von der RG Bahrenwinkel führte das Feld der Jungen Reiter an, gefolgt von der Pennigbüttelerin Rieke Lütjen und Jaqueline Brauner. Vorn bei den Reitern lag Fynn Müller-Rulfs (RC Tempo Ritterhude), hinter ihm reihten sich Pennigbüttels Pia Gerding und Lilienthals Hans-Christoph Kühl ein.

Info

Reit- und Springturnier des RFV Pennigbüttel

Springpferdeprüfung Kl. A*: 1. Helena Hauerstein (RV Schneverdingen) auf Charming Airquick 8,6

Reitpferdeprüfung: 1. Veronika Steinhof (RFC Niedervieland) auf Frontman 8,1;

Springpferdeprüfung Kl. A**: 1. Lennert Hauschild (RV Sittensen) auf Coeur de la fleur 8,5

Dressurpferdeprüfung Kl. A: 1. Nataliya Schumann (Reitclub Wümme) auf Santorin 8,2

Dressurpferdeprüfung Kl. L: 1. Tina Schremmer (RCL Rotenburg) auf Belle Fleur 7,8

Springpferdeprüfung Kl. L: 1. Darya Yarmola (RV Zeven) auf ATC's Santos 8,7

Dressurprüfung Kl. L**: 1. Angela Büchner (RFV Hambergen) auf Donna Lucia 668,0/67,475 %

Springpferdeprüfung Kl. L: 1. Greta Funke-Ligthart (RG Dangast) auf Chacoonetta 8,8

Springpferdeprüfung Kl. M*: 1. Greta Funke-Ligthart (RG Dangast) auf Chacoonetta 9,0

Dressurprüfung Kl. M**: 1. Anett Müller (RV Graf von Schmettow) auf Lupin 659,5/68,698 %

Eignungsprüfung Kl. A für Reitpferde: 1. Nina Ossenberg (RFRV Scheeßel) auf Don Hennes 8,7

Dressurreiterprüfung Kl. A: 1. Lis-Margrete Zühlke (RV Worpswede) auf Fay Alice 7,8

Stilspringprüfung Kl. E: 1. Justus Blanken (RV Wörpedorf) auf Charisma 8,6

Dressurprüfung Kl. E: 1. Anna von Helldorff (RV Zeven) auf Nordstern 8,0

Springprüfung Kl. A: 1. Abteilung: 1. Pauline Zirwes (RV St. Jürgen) auf Carriano 0/47,74; 2. Abteilung: 1. Nina Wille (RV St. Jürgen) auf Baloubelle 0/52,20

Dressurprüfung Kl. A*: 1. Stephanie Sumann (RV Sudweyhe) auf Fashionista 7,2

Springprüfung Kl. L: 1. Hans-Christoph Kühl (RV Lilienthal) auf Chellsy 0/60,46

Dressurprüfung Kl. L* - Trense: 1. Aileen Wendelken (RFV Hambergen) auf Botanico 7,5

Reiter-Wettbewerb Schritt - Trab: 1. Abteilung: 1. Jil Blendermann (RFV Hambergen) auf Dablin Dubbeldam 7,2; 2. Abteilung: 1. Moritz Scholz (RFV Pennigbüttel) auf Little Love 7,2

Reiter-Wettbewerb Schritt-Trab-Galopp: 1. Abteilung: 1. Marlene Scholz (PSV Altomünster-Indersdorf) auf Eldora 7,5; 2. Abteilung: 1. Jil Blendermann (RFV Hambergen) auf Dablin Dubbeldam 7,5; 3. Abteilung: 1. Lena Schilling (RV Fischerhude) auf Heesakker's Nolyon 7,4

Springprüfung Kl. L: 1. Darya Yarmola (RV Zeven) auf Sundance-P 0/59,72

Dressurprüfung Kl. L* - Trense: 1. Anna-Sophie Göttsche (Bremer RC) auf Filius HR 7,3

Springprüfung Kl. M*: 1. Julian Goldmeier (RV Fredenbeck) auf Capoeira B 0/58,51

Dressurprüfung Kl. M*: 1. Katinka Krages (Bremer RC) auf Release Me 7,5

Zwei-Phasen-Springprüfung Kl. M**: 1. Jens Löhden (RV Zeven) auf Egelund's Miss Unique 0/23,03; 3. Fynn Müller-Rulfs (RC Tempo Ritterhude) auf Catalonia 0/25,22

Springprüfung Kl. E: 1. Jenny Kutz (RG Bahrenwinkel) auf Lord Lescadeur 0/43

Springprüfung Kl. A**: 1. Pauline Zirwes (RV St. Jürgen) auf Carriano 0/49,00

Dressurprüfung Kl. A**: 1. Janne Marie Wacker (RV Scharmbeckstotel) auf MP Nuno 7,8

Springprüfung Kl. A**: 1. Kathrin Buhl (RFV Gronau) auf Eleila 0/50,84

Dressurprüfung Kl. L*: 1. Aileen Wendelken (RFV Hambergen) auf Botanico 8,0

Springprüfung mit steigenden Anforderungen Kl. L: 1. Lisa Marie Warnecke (Bremer RC) auf Grandioso TI 0/61,82

Dressurreiterprüfung Kl. M* U25: 1. Luna Mierig (Hanseatischer Reitclub) auf Digby Chiquette 7,0

Springprüfung Kl. M*: 1. Jens Löhden (RV Zeven) auf Mandrake 0/59,99

Dressurprüfung Kl. M*: 1. Antonia Kauert (Bremer RC) auf Colour and Cream 7,3; 2. Lena Gerkens (RG Bahrenwinkel) auf Flashmob 7,1; 3. Daniela Dullweber (RFV Pennigbüttel) auf Dayamo 6,8

Springprüfung Kl. S* mit Siegerrunde: Steffen Engfer (RFSP Sieversen) auf Darpardie 0/44,77

Führzügel-Wettbewerb: 1. Mira Göbel (ohne Verein) auf Bareld 8,0

Führzügelwettbewerb Cross-Country: 1. Moritz Scholz (RFV Pennigbüttel) auf Little Love 53,0

Springreiter-Wettbewerb: 1. Lara Maria Meyerdierks (RV Lilienthal) 7,8 THR

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