Die Ansiedlung von DM in Buschhausen entwickelt sich scheinbar zur unendlichen Geschichte. Denn ob der Drogeriemarkt im Einkaufspark Buschhausen jemals eröffnet, ist derzeit fraglich. Nun wird bekannt, dass für eine Drogeriefiliale offenbar eine Änderung des Bebauungsplans nötig ist. Knackpunkt sind weiterhin sogenannte zentrenrelevante Sortimente und der Schutz der Innenstadt-Händler. Die Sachlage ist brisant und undurchsichtig.
Eigentlich sollte der Weg für die DM-Filiale im Einkaufspark Buschhausen frei sein: Im Dezember 2022 ist das neue Einzelhandelskonzept im Rat verabschiedet worden, und der Jysk-Markt ist wie vorgesehen ins ehemalige Impfzentrum gewechselt. DM hatte sogar einen vagen Einzugstermin für Buschhausen bekannt gegeben (wir berichteten). Nun die Vollbremsung: Scheinbar alles steht auf den Prüfstand.
Das sagt der Landkreis-Sprecher
„Die Ansiedlung eines Drogeriemarkts in Buschhausen ist baugenehmigungspflichtig“, teilt hierzu Landkreis-Sprecher Sven Sonström mit. Der Landkreis könne einen entsprechenden Bauantrag nur genehmigen, wenn die Nutzung nach dem Bebauungsplan der Stadt Osterholz-Scharmbeck zulässig sei, erläutert er auf Nachfrage. „Entscheidend sind demnach die Festsetzungen des Bebauungsplans für das Sondergebiet, in dem der Drogeriemarkt geplant ist.“
Dieser Bebauungsplan setze für die Fachmärkte neben dem Famila-Einkaufszentrum fest, dass diese keine beziehungsweise nur maximal zehn Prozent sogenannter zentrenrelevanten Sortimente anbieten dürfen. Zu solchen Sortimenten gehören – entsprechend weiterer Festsetzungen und dem früher gültigen Einzelhandelskonzept – Drogerieartikel. „Damit ist ein Drogeriemarkt, der diese Artikel schwerpunktmäßig anbietet, auf Grundlage des gültigen Bebauungsplans nicht zulässig“, betont Sonström. Weitere Fragen in dieser Angelegenheit sollten an die Stadtverwaltung gerichtet werden.
Das sagt der Stadtdezernent
Im Rathaus der Stadt herrscht Irritation. „Bei uns ist kein Antrag auf Nutzungsänderung eingereicht worden“, sagt Stadtdezernent Manuel Reichel gegenüber der Redaktion. Ein solcher Antrag müsse im Übrigen auch eher vom Vermieter Famila gestellt werden als von DM, merkt Reichel an. Es sei noch nicht einmal klar, ob DM oder gar ein anderer Drogist dort einziehen wolle. Zwar sei das Einzelhandelskonzept geändert worden, aber bei der Stadtverwaltung sei „definitiv“ noch kein Antrag zur Nutzung durch DM oder gar eine andere Firma eingereicht worden, so Reichel weiter.
Das sagt die Famila-Sprecherin
Die Famila-Sprecherin Solveig Hannemann teilte im Juni 2023 der Redaktion mit: „Die Anträge für diese Vorhaben sind derzeit in Vorbereitung und werden alsbald eingereicht.“ Und weiter: „Wir gehen im aktuellen Planungsstand davon aus, dass der Um- beziehungsweise Einzug je nach Genehmigungserteilung bis Ende 2023 – oder spätestens im ersten Halbjahr 2024 – erfolgen kann."
Ein dreiviertel Jahr später heißt es nun: „Wir hoffen, dass wir im Herbst die DM-Eröffnung feiern können. Leider gibt es noch kein konkretes Datum, aber wir melden uns, wenn es dazu Neuigkeiten gibt.“ Auf weitere Nachfrage macht Solveig Hannemann geltend, dass der Planungsstand aus Juni 2023 überholt ist. „Da in Projekte wie dieses verschiedene Faktoren hineinspielen, ist es nicht unüblich, dass der Zeitplan angepasst wird.“
Das sagt die DM-Verantwortliche
Die DM-Gebietsverantwortliche, Beate Godos, klingt weniger optimistisch, was die Pläne für Buschhausen angeht. „Um an noch mehr Standorten für unsere Kunden da zu sein, sind wir stets auf der Suche nach geeigneten Objekten, die unseren Ansprüchen an ein bestmögliches Einkaufserlebnis gerecht werden.“ Buschhausen sei „grundsätzlich ein interessanter Standort für uns und wir behalten diesen weiterhin im Blick“, lässt Godos weiter mitteilen. „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zurzeit keine weiteren Auskünfte hierzu geben können.“