Osterholz-Scharmbeck. So war das eigentlich nicht geplant. Denn dadurch, dass die Volleyball-Herren des VSK Osterholz-Scharmbeck zur zweiten Partie des Doppelspieltags nur zu neunt antraten, gab es kaum Möglichkeit zu wechseln. "Zwei Spiele hintereinander sind eine Menge", meint Jens Gerken. Er sagt das nicht von ungefähr, schließlich ist er mit 63 Jahren der Älteste einer Mannschaft, deren Gros sich aus nur unwesentlich jüngeren Spielern speist. Deswegen wäre es ja so wichtig gewesen, nach dem Spiel gegen Bremen 1860 IV zur zweiten Partie gegen den Geestemünder TV ausreichend Personal zur Verfügung zu haben: um dem einen oder anderen auch mal eine Pause zu gönnen. "So viel zu spielen, ist irgendwann ja auch nicht mehr gesund", sagt Gerken mit einem Augenzwinkern.
Dafür sei die Saison in der Landesliga bislang aber ganz gut verlaufen. Vier Spiele hat die VSK-Truppe absolviert. Zwei gewonnen, zwei verloren. Auch die Ausbeute nach dem Heimspieltag fiel unentschieden aus. Die 1:3 (16:25, 24:26, 25:13, 24:26)-Niederlage gegen Bremen 1860 IV sei ein "Kann-Spiel" gewesen, so Gerken. "Kann man verlieren, kann man aber auch gewinnen. Wenn alle gut drauf gewesen wären, hätten wir gewonnen, war aber nicht so", erklärte er. Als letztlich entscheidend stellten sich die Sätze zwei und vier heraus, die der Gastgeber erst in der Verlängerung abtreten musste. "Die waren gut, und wir haben zu viele Fehler gemacht", so Gerken, um fast entschuldigend anzufügen: "Aber wir trainieren ja auch nicht mehr."
Genug ausgetobt
Das ist in der Tat das Besondere einer Mannschaft, die sich vom Spielbetrieb fast abmelden musste. Kurz vor den Sommerferien war klar, dass einige Akteure der früheren Besetzung aus Altersgründen aufhören würden. Jens Gerken und Co. sprangen daraufhin in die Bresche, allerdings unter der Prämisse, nicht jedes Saisonspiel mitmachen zu müssen. "Wir haben uns früher genug ausgetobt", erzählt Gerken, der die Glanzzeiten des VSK erlebte und bis hoch zur Regionalliga, der damals dritthöchsten Liga, spielte. Ihm ging es bei seiner Reaktivierung weniger darum, den Herren-Volleyball im Verein vor dem Aus zu retten. Wenn Gerken und Co. nicht eingesprungen wären, wäre es unweigerlich so gekommen, da es beim VSK keinen Volleyball-Nachwuchs gibt. Aber vielmehr ging es darum, weiterhin gemeinsam Volleyball zu spielen. "Ich zum Beispiel habe zehn Jahre vor dieser Saison keine Punktspiele gemacht", so Gerken.
Wenn alle dabei sind, zählt die Mannschaft sogar 16 Spieler. "Es versuchen auch alle zu den Spielen zu kommen", sagt Jens Gerken. Klappt nicht immer, deswegen müssen es die neun VSK-Mannen auch im zweiten Spiel gegen den Geestemünder TV alleine richten. Ein Gegner, gegen den der VSK sogar alle Chancen haben würde, wenn er noch älter wäre. "70 Prozent aller Fehler hat der Gegner gemacht", beobachtete auch Gerken. So hatten die Kreisstädter bis auf eine kurze Schwächephase beim 3:0 (25:19, 25:17, 25:13)-Erfolg keinerlei Mühe. Und trotzdem: "Unser Ziel ist es für den nächsten Heimspieltag, sieben Mann für das erste Spiel aufzustellen und sieben Mann für das zweite", sagt Gerken, und weiter: "Das käme mir sehr entgegen."
VSK Osterholz-Scharmbeck: Gerken, Meyer, T. Heitmann, N. Heitmann, Borsing, Ahlers, Tietjen, Gensigk, Burgdorf, Hollwedel