Landkreis Osterholz. Der Landkreis Osterholz schafft im Jahr 2023 sechseinhalb weitere Planstellen. Vier zusätzliche Vollzeitarbeitsplätze entstehen nach dem Willen des Kreistags in der Fachstelle Teilhabe; das Gesundheitsamt erhält 2,5 neue Stellen. Die jährlichen Mehrkosten belaufen sich auf 477.000 Euro brutto. Grund für den weiter wachsenden Personalbedarf ist nach Angaben der Verwaltung das anhaltende Wachstum der behördlichen Pflichtaufgaben. So war es zuletzt auch schon im Februar 2022, als der Kreistag knapp sieben neue Stellen für Hauptamt, Veterinäramt, Jugendamt, Umweltamt sowie Planungs- und Naturschutzamt bewilligte.
Dieses Mal benötigt die Fachstelle für die Teilhabe behinderter Menschen vier neue Sachbearbeiter. Die landesweit einheitliche Bedarfsermittlung für die Aufstellung eines sogenannten Teilhabeplans sei im August 2021 reformiert und damit immer komplexer geworden. Das Team um Fachstellenleiterin Imke Behrens bearbeitet insgesamt 1.440 laufende Anträge auf Eingliederungshilfe: Neben 900 erwachsenen Leistungsempfängern in einer besonderen Wohnform oder ambulanter Betreuung ist die Teilhabe-Stelle für Eingliederungshilfe-Maßnahmen von 540 Kindern und Jugendlichen zuständig. Um dem Rechtsanspruch dieser Menschen auf die Stärkung von Teilhabe und Selbstbestimmung gerecht werden zu können, empfehle das Land den Landkreisen einen entsprechend höheren Personalschlüssel, so die Behörde.
Für Teilhabe und Betreuung
Die pädagogische Teilhabeplanung erfordert auch im Gesundheitsamt eine weitere Planstelle. Dort kümmert sich der sozialpsychiatrische Dienst um seelisch behinderte oder von einer seelischen Behinderung bedrohte Menschen. Auch die Betreuungsstelle des Gesundheitsamts benötigt nach einer Reform des früheren Vormundschaftsrechts mehr Personal; sie soll 0,75 Vollzeitstellen zusätzlich erhalten, während 0,25 Stellenanteile für eine Vertretungskraft im ärztlichen Dienst vorgesehen sind.
Eine Halbtagskraft schließlich wird in der Verwaltung des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes benötigt, denn diese Abteilung hat es mit immer mehr Schuleingangsuntersuchungen zu tun. Nach Landkreis-Auskunft stiegen die Fallzahlen binnen fünf Jahren von 1000 auf 1300, sodass dem medizinischen Fachpersonal die Zeit fürs Organisatorische fehlt.
Der Landkreis Osterholz beschäftigt laut Haushaltsplan 2022 insgesamt 140 Beamte, 341 Angestellte und 43 Auszubildende. Die Kosten fürs aktive Personal summieren sich momentan auf rund 40 Millionen Euro im Jahr.