Landkreis Diepholz. Die Polizei warnt vor Betrügereien mit falschen Gewinnversprechen. Nach Angaben der Polizeiinspektion Diepholz haben in den vergangenen Wochen mehrere Bürger entsprechende Taten angezeigt. „Das Vorgehen ähnelt sich in allen Fällen. Bürger werden von unbekannten Personen angerufen und erhalten die Nachricht, hohe Geldsummen gewonnen zu haben“, berichtet Sandra Franke, Sprecherin der Polizeiinspektion. Vor der Gewinnübergabe werden die angeblichen Gewinner dann dazu aufgefordert, eine Gegenleistung zu erbringen, etwa eine kostenpflichtige Hotline anzurufen oder Gebühren zu bezahlen. „Die Gebühren werden meistens mit Notar- oder Anwaltskosten begründet“, so Franke.
Sie weist darauf hin, dass die Täter die Szenarien immer wieder leicht verändern. Bei den im Landkreis angezeigten Fällen seien die Bürger aufgefordert worden, die Gebühren mittels Ukash oder Paysafecard zu begleichen. Diese Karten gibt es als Gutscheine im Einzelhandel und in Tankstellen für viele verschiedene Firmen. Derzeit werden laut Franke häufig Steam-, Itunes und Amazonkarten gefordert. „Die Gutscheinkarten weisen eine Individualnummer auf. Mit diesen Nummern ist es möglich, im Internet zu bezahlen. Die Betrüger erfragen die Nummer dann unter einem Vorwand und verwenden diese dann meist noch im selben Moment im Internet“, beschreibt die Polizeisprecherin das weitere Vorgehen.
Auf diese Weise sei in Diepholz einer 24-Jährigen ein Schaden von 1000 Euro entstanden. Sie wurde vorher dazu aufgefordert, Paysafecards in hoher Stückelung (100 Euro, 200 Euro) zu kaufen und gab die Individualnummern im Anschluss an die Betrüger weiter. „Hinter den Betrugsmaschen sitzen gut geschulte Personen, welche meistens aus dem Ausland anrufen und am Telefon sehr überzeugend wirken“, sagt Franke. Diese Betrugsmasche müsse man aber von den Anrufen durch falsche Polizeibeamte abgrenzen, die über Ausfragen Informationen über die Vermögenswerte der Angerufenen bekommen und schließlich eine Geldübergabe erreichen wollen.
„Die Polizei rät, niemals auf die Forderungen des Anrufers einzugehen und keine persönliche Daten an unbekannte Personen weiterzugeben“, sagt Franke. Außerdem sollte man monatlich Kontoauszüge und Telefonrechnungen abgleichen. Wenn unberechtigt Lastschrifteinzüge stattgefunden haben, sollte im Zweifel Anzeige erstattet werden. Weitere Informationen und Präventionstipps gibt es auf der Internetseite www.polizei-beratung.de. Die Präventionsbeauftragen der Polizeiinspektion Diepholz, Michael Wessels und Jutta Stricker, sind unter der Telefonnummer 0 54 41 / 97 11 07 erreichbar.