Karlshöfen/Gnarrenburg. Endlich war es wieder so weit, endlich wieder Spieltag. Nachdem die Volleyball-Damen der SG Karlshöfen/Gnarrenburg das letzte Mal im November angetreten waren, sollte es für sie bei der BTS Neustadt nun weitergehen. Wirklich glauben konnte es das Team von Trainer Alexander Maaser erst, als es sich auf den Weg nach Bremen machte und die Partie bis dato immer noch nicht abgesagt war. Zweifel an der Austragung waren aufgrund der steigenden Inzidenz-Werte absolut berechtigt, zumal der Heimspieltag der Neustädterinnen der einzige in der Oberliga 2 der Damen war.
Die Karlshöfenerinnen haben die knapp viermonatige Zwangspause beim letztlich klaren 3:0 (25:18, 25:23, 25:19)-Auswärtserfolg gut weggesteckt. Das war vor allem in dieser Deutlichkeit nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Zur Erinnerung: Das Top-Spiel Ende November gegen den TV Eiche Horn II hatten die Karlshöfenerinnen knapp mit 2:3 an den ärgsten Rivalen abtreten müssen. Es war die erste Niederlage, nachdem sie aus der Meistersaison und der zuletzt abgebrochenen Spielzeit ungeschlagen hervorgegangen waren. Und dann war da ja noch die etwas angespannte Personalsituation. Bei der BTS Neustadt musste das Maaser-Team nämlich auf einige Stammkräfte verzichten.
Prigge und Dammann-Kullik helfen aus
Vor diesen Hintergründen war es nicht weiter verwunderlich, dass die SG Karlshöfen/Gnarrenburg eine Weile brauchte, um ins Spiel zu finden. Melanie Maijan musste im Mittelblock Amelie Vogel ersetzen, die wegen ihres Studiums nicht teilnehmen konnte. Da der Kader ohnehin sehr ausgedünnt war und die Mannschaft praktisch ohne eigene Auswechselspieler auskommen musste, nahm Coach Alexander Maaser in Sylvia Dammann-Kullik und Hannah Prigge zwei Anleihen aus der zweiten Mannschaft vor.
Zu Beginn der Partie konnte sich keines der beiden Teams absetzen. Die Ballwechsel gestalteten sich sehr ausgeglichen, was sich auch in der Länge widerspiegelte. Bis zum Stand von 8:7 für die SG Karlshöfen/Gnarrenburg war es ein Spiel auf Augenhöhe. Das änderte sich aber mit zunehmender Spieldauer. Die Intensität wurde auf beiden Seiten größer, auch merkte man den Spielerinnen an, dass die Sicherheit im Spiel nach der langen Pause immer größer wurde. Durch starke Block-Aktionen von Vivien Kullik und Melanie Maijan setzten sich die Karlshöfenerinnen aber zum ersten Mal etwas ab (15:10). Im Angriff kam Franziska Mallien derweil immer wieder durch den gegnerischen Block, und Kathy Hahs machte besonders mit kurz gelegten Bälle wichtige Punkte, mit der Folge, dass sich die Gäste letztlich klar mit 25:18 durchsetzten.
Auf Augenhöhe in Satz zwei
"Im zweiten Durchgang war die BTS Neustadt deutlich wacher", meinte SG-Spielerin Joanna Kullik. Die Partie blieb umkämpft. Genau wie bereits zuvor lieferten sich beide Mannschaften lange Ballwechsel, und auch auch konnte sich die SG Karlshöfen/Gnarrenburg zunächst nicht entscheidend absetzen – obwohl Vivien Kullik zwischenzeitlich mit einer Angabenserie aufwartete. "Gerade im Angriff kam der Gegner immer häufiger durch unseren Block", beobachtete Joanna Kullik. In diesen Situationen war vor allem Libero Lena Neumann gefragt, die in der Abwehr viele Bälle vom Boden "kratzen" musste. Die Gäste konnten so ihren Ein-Punkte-Vorsprung bis zum 24:23 aufrechthalten, ehe ihnen der entscheidende Zähler zum 25:23 glückte, gleichbedeutend mit der 2:0-Satzführung.
Eine Vorentscheidung war gefallen. Zudem zeigte sich Joanna Kullik in der Abwehr extrem annahmesicher und initiierte somit direkt das eigene Angriffsspiel. Mehr als auf drei Punkte konnten sich die Gäste aber nicht absetzen. Tatsächlich gab sich die BTS Neustadt auch im weiteren Verlauf alles andere als geschlagen und kam bis auf einen Punkt heran. "Wir mussten hellwach bleiben", so Kullik. Das blieb die SG auch dank Laura Kullik, die trotz Schulterproblemen im Zuspiel kurzerhand einige Bälle mit links stellte und auch die Angreiferinnen aus dem Halbfeld variabel in Szene setzte. Damit setzten sich die Karlshöfenerinnen letztlich entscheidend durch – 25:19.
SG Karlshöfen: Dammann-Kullik, Maillien, Hahs, V. Kullik, J. Kullik, Neumann, Prigge, L. Kullik, Maijan