Heiligenrode. Auf dem Klosterhof-Grundstück in Heiligenrode soll es bald wieder eine Gastronomie geben. Das zumindest wünscht sich die Gemeinde Stuhr, die das Grundstück gekauft hat.
„Ich wünsche mir, dass hier wieder etwas entsteht.“ Diese und ähnliche Äußerungen gab es von Heiligenroder Bürgern schon direkt nach dem Brand in der Nacht zum 10. Juni 2009 zu hören. Damals war das Traditionsgasthaus Klosterhof durch ein Feuer völlig zerstört worden. Die Brandruine wurde bald beseitigt, im Sommer 2010 eröffnete ein Beachclub auf dem Grundstück. Doch nur für einen Sommer, danach lag das Grundstück in bester Lage brach. Pläne für eine neue Bebauung waren nicht in Sicht.
Zwar hatte die Gemeinde Stuhr schon seit geraumer Zeit Interesse, das Grundstück zu kaufen, doch die Insolvenz des früheren Klosterhof-Besitzers hatte die Verhandlungen verzögert. Der Hintergrund des Kaufinteresses der Gemeinde war aber von Anfang an ähnlich wie im Brinkumer Ortskern. Die Gemeinde will dadurch, dass ihr die Grundstücke gehören, ein Wörtchen bei den weiteren Planungen mitreden. In Heiligenrode geht es laut Thomsen auch darum, die Baudenkmäler im Ortskern vor einer falschen Bebauung in direkter Nachbarschaft zu schützen. „Ende 2013 konnten wir den Vertrag dann schließen“, sagte der Bürgermeister. Öffentlich gemacht habe man den Kauf aber erst jetzt, weil vorher alle Formalitäten wie Grundbucheinträge erledigt sein sollten.
Nun soll aber keine weitere Zeit verloren werden. Die Rathausmitarbeiter haben bereits ein Exposé vorbereitet, in dem die wichtigsten Daten zum Grundstück zusammengefasst sind. An den Verkauf hat die Gemeinde außerdem Bedingungen geknüpft. „Das Ziel ist eine gastronomische Nutzung, gegebenenfalls kombiniert mit einer weiteren gewerblichen Nutzung“, sagte der Bürgermeister, der betonte, dass auf dem 4900 Quadratmeter großen Grundstück keine Wohnungen entstehen sollen.
„Infrastruktur aufrecht erhalten“
„Heiligenrode ist unser Naherholungsort“, sagte Thomsen. Dort gebe es viel, das die Menschen anlockt. Er nannte zum Beispiel das Mühlenensemble mit der Künstlerstätte und die Wälder zum Spazierengehen. Wichtig sei deshalb auch ein gastronomisches Angebot.
Der Bürgermeister betonte weiter, dass es der Gemeinde bei dem Kauf und dem Weiterverkauf des Grundstücks nicht um Gewinnmaximierung gehe, sondern um den Nutzen für Heiligenrode. „Wir wollen die Infrastruktur in den Ortsteilen aufrecht erhalten“, fügte Wirtschaftsförderer Lothar Wimmelmeier hinzu. Was die weitere gewerbliche Nutzung angehe, sei man offen für weitere Konzepte. „Wenn es interessante Ideen gibt, gerne“, sagte Wimmelmeier.
Bei der Vermarktung will die Gemeinde nicht nur darauf warten, dass Interessenten auf sie zukommen, sondern der Wirtschaftsförderer will auch gezielt Menschen ansprechen, die zum Beispiel in der Vergangenheit bereits Interesse bekundet haben. Die Entscheidung, was auf dem Gelände entsteht, soll bald fallen. „Ich hätte gerne in diesem Jahr noch eine Perspektive“, gab Bürgermeister Thomsen den weiteren Zeitplan vor.