Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Gemeinde Wilstedt Raketenfreie Zone soll wachsen

Zum Schutz historischer Gebäude und Menschen in sozialen Einrichtungen gibt es in Teilen Wilstedts ein Verbot für Silvesterfeuerwerk. Die Zone soll nun erweitert werden.
27.08.2019, 17:51 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Raketenfreie Zone soll wachsen
Von André Fesser

Wilstedt. Gut vier Monate noch bis zum Jahreswechsel, höchste Zeit also, über die Silvesternacht nachzudenken. In Wilstedt ist die kommende Party mit all ihren Nebenwirkungen schon seit geraumer Zeit ein Thema. Am Montagabend hat sich der Dorfentwicklungsausschuss ein weiteres Mal mit den sogenannten Silvester-Sperrgebieten beschäftigt. Die Debatte im Gemeindehaus ergab, dass die Zonen, in denen das Abbrennen von Feuerwerkskörpern verboten ist, erweitert werden sollen.

Derartige Sperrgebiete gibt es in Wilstedt schon seit Jahren. So ist die Nutzung pyrotechnischer Gegenstände jeglicher Art in der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen wegen der Lärmemission sowie in der Nähe von Reet- und Fachwerkhäusern aus Gründen des Brandschutzes grundsätzlich verboten. Wer gern mit Raketen hantiert, muss einen Mindestabstand von 200 Metern einhalten. Zur Übersicht gibt es in Wilstedt auch eine Karte, die die Verbotszonen verdeutlicht.

Diese Bereiche sollen nun erweitert werden. Zwar hätten sich die Sperrgebiete bewährt, sagte der Ausschussvorsitzende Jakob Schnackenberg (SPD). Wenig überraschend seien die Feuerwerker dann aber an anderer Stelle aufgetaucht, etwa in der Bahnhofstraße oder auf dem Raiffeisengelände im Gewerbegebiet. Gerade Letzteres sei für Brennbares aber eher ungeeignet, befand Schnackenberg, zumal sich dort auch eine Tankanlage befindet.

Hanna Schulz (Natürlich Wilstedt) bemerkte, dass man den Menschen das Feuerwerken schon irgendwo ermöglichen müsse, weswegen man das Gewerbegebiet nicht ganz außen vor lassen solle. Sie sorge sich vielmehr um die Interessen der Tierhalter und vor allem um das Wohl der Tiere. Aus ihrer Sicht habe sich aber der jährlich wiederkehrende Hinweis zu den Verbotszonen, den die Gemeindespitze an die Bürgerinnen und Bürger richtet, bewährt, die Lage zu verbessern.

Diese Stoßrichtung, neben den Verboten vor allem auf Information zu setzen, fand im Ausschuss einige Zustimmung. So befand Rita Becker (CDU), dass die Bürgerinnen und Bürger auch über den sogenannten Laufzettel informiert werden sollten. Das Papier mit Informationen aus dem Ort gibt die Gemeinde einige Male im Jahr heraus. Die jüngsten Fassungen sind auch über die Webseite der Gemeinde unter www.wilstedt.de abrufbar.

Zwar gab es auch den Vorschlag, mit Schildern auf schützenswerte Gebäude oder die Interessen ruhebedürftiger Tiere hinzuweisen. In der Runde setzte sich dann aber die Haltung durch, dass man Knallwütige in einer rauschenden Silvesternacht kaum mit Hinweisschildern besänftigen könne.

Für die Gemeindespitze sprach sich Bürgermeister Traugott Riedesel schließlich dafür aus, die Sperrgebiete nun nicht übermäßig zu erweitern. Die Problematik mit den Tieren sollten eigentlich alle kennen, mutmaßte er. Er wandte sich auch gegen die Idee, die Neubaugebiete im Ort mit in den Fokus zu nehmen und setzte darauf, dass sich die Menschen auf gegenseitige Rücksichtnahme verständigten. Das Raiffeisengelände, das machte der Bürgermeister deutlich, dürfe angesichts der Tankstelle und des Getreidespeichers sei für das Feuerwerk jedoch tabu: „Dort geht das nicht.“

So kam der Ausschuss zu dem Ergebnis, das Sperrgebiet moderat zu erweitern. Der Gemeinderat, der allerdings erst am 9. Dezember wieder zusammentreten wird, erhält die Empfehlung, das Gebiet auf das Gewerbegebiet auszuweiten. Die Änderung soll auch in der Übersichtskarte dokumentiert werden.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)