Landkreis Rotenburg. Das Rotenburger Gesundheitsamt kann nun auch die Luca-App zum Kontaktverfolgung in der Pandemiebekämpfung nutzen. Nachdem das Land einen Vertrag zur Nutzung der App abgeschlossen hat, habe auch der Landkreis eine Lizenz dafür beantragt, teilt die Verwaltung mit. Die nutzt die App ebenfalls: In den Besprechungsräumen und in den Bereichen mit hohem Kundenaufkommen seien entsprechende QR-Codes aufgehängt worden. "Wir sparen uns damit einen Teil der Zettelwirtschaft“, so Landrat Hermann Luttmann.
Die Luca-App könne überall dort eingesetzt werden, wo Menschen zusammenkommen: für private Treffen, aber auch in Geschäften oder Restaurants. Die App stehe den Bürgerinnen und Bürgern und allen Gewerbetreibenden im Landkreis kostenfrei zur Verfügung. Nutzerinnen und Nutzer, die die App auf das Smartphone geladen haben, hinterlegen bei der Anmeldung ihre Kontaktdaten. Über einen QR-Code checken die Nutzerinnen und Nutzer zum Beispiel bei einem Restaurantbesuch ein und sind so in der Anwendung registriert. Kommt es in der Folge zu einer Infektion der registrierten Personen, kann das Gesundheitsamt alle Personen, die sich zum Zeitpunkt im direkten Umfeld aufgehalten haben, über die App benachrichtigen. Durch die schnellere Übermittlung von Kontaktdaten im Infektionsfall sollen Infektionsherde so klein wie möglich gehalten werden. Auch Personen ohne Smartphone könnten Luca nutzen, indem sie ihre Daten vor Ort in ein Kontaktformular eingeben, das dann verschlüsselt werde. Zudem könne Luca im Browser genutzt werden.
Keine Pflicht zur Nutzung
Die Nutzung von Kontaktverfolgungsapps sei nicht für alle Bereiche geeignet, heißt es vom Landkreis. Zudem bedürfe es guter Vorbereitung seitens der Betreiber oder Veranstalter sowie die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, eine entsprechende App zu nutzen. Damit für die Kontaktpersonennachverfolgung verwertbare Daten vorliegen, müssten Geschäfte oder Eventlokalitäten in räumlich definierte Bereiche aufgeteilt werden. In einem Restaurant beispielsweise sollte im Idealfall pro Tisch ein separater QR-Code erstellt werden. Es ergebe keinen Sinn, „die App im Lebensmitteleinzelhandel einzusetzen, sondern nur dort, wo die Erfassung von Kontaktpersonen vorgeschrieben und notwendig ist, weil mehrere Personen über einen längeren Zeitraum direkten Kontakt zueinander haben“, so Landkreis-Sprecherin Christine Huchzermeier. Unternehmen stehe es frei, auch andere Kontaktnachverfolgungsapps zu nutzen, das Gesundheitsamt schreibe die Nutzung des Luca-Systems nicht vor.
„Auch wenn zahlreiche Betriebe aufgrund der aktuellen Corona-Verordnung noch nicht öffnen können, möchten wir alle Betreiberinnen und Betreiber dazu ermuntern, sich mit dem System und einer Einführung vor Ort auseinanderzusetzen. Je mehr Menschen so eine App nutzen und je mehr Betriebe so ein System anbieten, desto mehr steigt auch die Akzeptanz in der Bevölkerung, und das Gesundheitsamt kann im Falle eines Ausbruchs alle Personen, die sich zum Zeitpunkt im direkten Umfeld aufgehalten haben, über die App benachrichtigen", erläutert Landrat Luttmann. Durch die schnellere Übermittlung von Kontaktdaten im Infektionsfall sollen Infektionsherde so klein wie möglich gehalten werden. Die Luca-App könne ein wirksames Mittel sein, um allen wieder ein Stück Normalität zurückzugeben. Neben Impfen, Testen, Maske tragen, Abstand halten und Lüften sei die App ein zusätzlicher Baustein, um aus der Pandemie herauszufinden und den Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen eine Perspektive zu ermöglichen.
Alle Informationen zu Luca und ein umfangreicher Katalog mit häufig gestellten Fragen sind unter https://www.luca-app.de/ zusammengestellt. Dort finden alle Unternehmen im Landkreis auch die Informationen, die sie brauchen, um lucafähig zu werden.