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Bürgerbus in Weyhe Neu im Fahrerteam: Anke Buschmann

Anke Buschmann wird künftig zwei Mal im Monat am Lenkrad der Weyher Bürgerbus-Linien sitzen. Die 44-Jährige ist die derzeit jüngste im Team der insgesamt 39 Bürgerbus-Fahrer.
21.01.2016, 00:00 Uhr
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Von Edyta Brümmer

Anke Buschmann wird künftig zwei Mal im Monat am Lenkrad der Weyher Bürgerbus-Linien sitzen. Die 44-Jährige ist die derzeit jüngste im Team der insgesamt 39 Bürgerbus-Fahrer.

Um Punkt 11.15 Uhr fährt der Bürgerbus an der Haltestelle Alte Wache in Leeste vor. Als sich die Türen öffnen, sitzt eine junge Frau am Steuer.

Neben der 44-Jährigen steht Gerhard Hoffmann. „Ich begleite sie bei den ersten Fahrten, bis sie sicher ist“, erklärt Hoffmann, der bereits seit siebeneinhalb Jahren ehrenamtlich seine Runden mit dem Kleinbus dreht. „Vor allem bei dem Kassensystem unterstütze ich sie, weil das doch etwas kompliziert ist mit den vielen Karten“, so der 73-Jährige weiter. „Und das kostet mich noch Zeit, weshalb es dann doch manchmal zu Verspätungen kommen kann“, sagt die Fahrerin.

Rund 500 bis 600 Menschen fahren wöchentlich mit den Linien 116 und 117 des Bürgerbusses. „Irgendwann kennt man die Fahrgäste, weil es häufig die selben sind“, sagt Gerhard Hoffmann. In den nächsten Monaten dürfen sich die Fahrgäste beim Einsteigen auf ein neues Gesicht einstellen, denn Anke Buschmann wird künftig zwei Mal im Monat am Lenkrad sitzen. Sie ist die derzeit jüngste im Team der insgesamt 39 Fahrer. Die Vorstellung der neuen Kollegin verbindet der zweite Vorsitzende des Vereins, Hans Töbelmann, mit der Präsentation der erst kürzlich fertiggestellten und nun frisch bezogenen Garagenhalle für die Busse an der Straße Irrgarten.

Es ist die zweite Fahrt der Pharmazeutisch-technischen Assistentin – beide bei winterlichem Wetter. „Bei meiner Jungfernfahrt lag eine geschlossene Schneedecke“, erinnert sie sich an den Dreikönigstag. Probleme habe sie aber bisher keine gehabt, ganz im Gegenteil. Anke Buschmann sagt: „Es macht wahnsinnig viel Spaß und ist eine große Bereicherung für mich neben dem Job.“

Fahrzeugführer und Unterhalter

Mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit habe sie sich schon seit Monaten beschäftigt und sich dann für den Bürgerbus-Verein entschieden, „weil ich älteren Menschen in der ländlichen Region helfen wollte, die nicht mehr so mobil sind.“ Und tatsächlich sind es vor allem Senioren, die auf das Angebot des Bürgerbusses – vornehmlich der Linie 116 – zurückgreifen, so Hoffmann. „Mit der 117 fahren auch recht viele Schüler, aber in der 116 stapeln sich manchmal schon die Rollatoren. Und beim Ausstieg müssen sie erst einmal wieder entknotet werden“, erzählt Hoffmann schmunzelnd und fügt hinzu: „Aber ernsthaft: Die Leute sind sehr freundlich und dankbar.“

Oftmals sei man als Fahrer mehr als nur ein Fahrzeugführer. Es gebe Menschen, die den Bürgerbus ausschließlich für eine Unterhaltung nutzen würden. Hoffmann: „Bei mir ist schon mal jemand eine Runde mitgefahren und hat erzählt: ,Ich habe seit zwei Tagen nicht mehr mit jemandem gesprochen, deshalb bin ich hier.’“

Am Kirchweyher Marktplatz steigen zwei ältere Damen bei Buschmann zu. „Das ist schon eine gute Einrichtung. Von Lahausen nach Kirchweyhe zu laufen wäre bei diesem Wetter schlecht“, fasst eine der Seniorinnen zusammen, die wenige Minuten später Anke Buschmann, bittet nicht direkt an der Bushaltestelle, sondern ein Stück weiter zu halten. „Dann muss ich nicht so weit laufen“, begründet sie ihr Anliegen.

Um 12.15 Uhr endet die letzte der vier Runden dieses Tages für Anke Buschmann am Irrgarten. Seit Mitte Dezember haben die Busse hier eine neue Garage, in der neben den Linien 116 und 117 auch das neue E-Mobil des Vereins steht. „Damit bieten wir gemeinnützigen Gruppen, Vereinen und Verbänden eine Alternative, um zum Beispiel ihre nicht mehr mobilen Mitglieder zu Veranstaltungen zu bringen“, erklärt Hans Töbelmann und kommt noch einmal auf die Linienbusse zurück: „Wir freuen uns immer über neue Fahrer.“

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