. Ein 42-jähriger Mann aus Rotenburg, der die Justizbehörden schon häufiger beschäftigt hat, muss mit seiner Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik rechnen. Vor der 2. Großen Strafkammer des Landgerichts Verden hat am Dienstag die Hauptverhandlung im sogenannten Sicherungsverfahren gegen ihn begonnen. Zu beleuchten sind besonders zwei Straftaten, die er bereits vor mehr als anderthalb Jahren begangen haben soll: gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung, beides unter Verwendung eines Hammers.
Die Staatsanwaltschaft geht allerdings davon aus, dass der Mann sich an jenem Juni-Sonntag in einem Zustand befand, in dem seine Schuldfähigkeit zumindest erheblich eingeschränkt war. Es sei nicht auszuschließen, dass er aufgrund psychischer Beeinträchtigungen gar nicht schuldfähig war, hieß es in der zum Auftakt vorgetragenen Antragsschrift, die bereits von Juli 2024 datiert. Unbehandelt bestehe die Gefahr, dass er weitere schwere Straftaten begehe. Er sei für die Allgemeinheit gefährlich und daher unterzubringen.
Der Beschuldigte, der sich derzeit offenbar auf freiem Fuß befindet, hat es im Vorfeld der Verhandlung abgelehnt, sich von dem psychiatrischen Sachverständigen untersuchen zu lassen. Seine Verdener Verteidigerin erklärte nun aber, ihr Mandant, dessen Situation sich „erheblich stabilisiert“ habe, stehe doch für eine Exploration zur Verfügung. Der Facharzt begrüßte dies. Er hat einige frühere Gutachten von Kollegen vorliegen, möchte sich aber gern ein eigenes Bild vom Befinden des 42-Jährigen machen.
Er soll damals am frühen Morgen in Rotenburg das vor ihrem Wohnhaus geparkte Auto einer Frau mit einem Vorschlaghammer traktiert haben. Der Sachschaden betrug nach Angaben der Zeugin rund 2500 Euro. Zuvor habe er sie schon wiederholt mit seltsamen und auch als bedrohlich empfundenen Bemerkungen „genervt“ und auch gegen die Haustür getreten. Von den lauten Schlägen aufgeschreckt, sei der Lebensgefährte der Frau, die zu diesem Zeitpunkt schon den Notruf gewählt habe, nach draußen geeilt – zwei angeleinte Hunde an seiner Seite und offenbar bestrebt, den „Hammer-Mann“ von weiteren Zerstörungen abzuhalten. Dies sei ihm aber erst gelungen, nachdem er zwei schmerzhafte Schläge auf den linken Unterarm erlitten hatte.