Tarmstedt. Die Samtgemeinde gibt weiterhin viel Geld für den Brandschutz aus. Das wurde jetzt wieder im Brandschutzausschuss deutlich. So kostet das vor zwei Jahren bestellte neue Einsatzfahrzeug für die Wilstedter Feuerwehr rund 360.000 Euro. Das unter Fachleuten HLF 10 genannte Auto – die Abkürzung steht für Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug – ersetzt einen Vorgänger, der 1989 in Dienst gestellt wurde. Im Rathaus hofft man, dass es bis Weihnachten geliefert wird: "Der Hersteller hat massive Probleme mit der Teilebeschaffung", erklärte Ordnungsamtsleiter Volker Stemmermann. Zum Teil fehlten bestimmte Schrauben.
Das gleiche Fahrzeug werde in diesen Tagen für die Feuerwehr Hepstedt bestellt, sagte Stemmermann, der in diesem Fall mit einer Lieferzeit von zweieinhalb Jahren rechnet. Eine Nummer kleiner ist das Auto, mit dem die Feuerwehr Kirchtimke 2024 oder 2025 rechnen kann. Dabei handelt es sich um ein TSF, ein sogenanntes Tragkraftspritzenfahrzeug – das ist ein Einsatzfahrzeug, das mit einer tragbaren Motorspritze ausgestattet ist. Vielleicht, so der Ausschussvorsitzende Rüdiger Hillmer, wird es aber auch ein TSF-W, wobei das W für einen eingebauten kleinen Wassertank steht.
Klar ist seit Langem, dass das neue Kirchtimker Feuerwehrauto nicht ins Feuerwehrhaus in der Ortsmitte passen wird. Abhilfe ist aber in Sicht: Wie berichtet, wird die Samtgemeinde auf einem rund 4000 Quadratmeter großen Grundstück an der Hepstedter Straße/Ecke Erlenweg ein neues Feuerwehrhaus errichten. Die Kosten für das Projekt sind derzeit mit rund 800.000 Euro veranschlagt. Nachdem man sich über den Kaufpreis einig geworden ist, können nun die Planungen vorangetrieben werden. So muss die Gemeinde Kirchtimke für die Fläche einen Bebauungsplan aufstellen, während die Samtgemeinde parallel dazu den Flächennutzungsplan ändern muss. Das Gleiche gilt für Wilstedt, wo am Freibad ebenfalls ein neues Feuerwehrhaus errichtet werden soll. Um die Feuerwehr in die Planungen einzubeziehen, regte der Feuerschutzausschuss in seiner letzten Sitzung an, dass der neue Feuerschutzausschuss einen Arbeitskreis bilden soll, der sich mit den Feuerwehrhäusern befassen soll. Darin sollen Feuerwehrleute, Politiker und Ordnungsamtsleiter Stemmermann mitwirken.
Ausgesprochen hat sich der Fachausschuss auch dafür, dass die Stützpunktwehren Tarmstedt, Wilstedt und Hepstedt möglichst schnell neue Stromerzeuger bekommen. Jede dieser Feuerwehren hat zwei dieser Generatoren, sie ermöglichen bei Einsätzen den Betrieb von Schere, Spreizer, Pumpen und Beleuchtung. Während jeweils einer dieser Stromerzeuger erst wenige Jahre alt ist, haben die anderen zwischen 30 und 40 Dienstjahre hinter sich, sodass die Ersatzteilversorgung schwierig wird. Hatte die Verwaltung vorgeschlagen, den Ersatz auf drei Jahre von 2022 bis 2024 zu strecken, drückte der Ausschuss aufs Tempo: Motiviert von Recherchen der Verwaltung, wonach der Katalogpreis pro Stück 8000 Euro betrage, eine Sammelbestellung für alle drei aber für 15.000 Euro zu haben sei, schlug Günther Nase zunächst vor, ein Gerät gleich zu beschaffen und die beiden anderen 2022. Schließlich einigte sich der Ausschuss auf den Vorschlag von Felizitas Blanken und Heiko Gerken, alle drei benötigten Geräte noch in diesem Jahr zu bestellen. Falls es an der Finanzierung scheitern sollte, dann 2022.
Zudem sollen für die zwölf freiwilligen Feuerwehren und die drei Jugendfeuerwehren Hepstedt, Tarmstedt und Wilstedt im Haushalt 2022 insgesamt rund 108.000 Euro bereitgestellt werden. Die größten Posten sind 37.000 Euro für Neuanschaffungen, 38.000 Euro für Ersatzbeschaffungen und 24.000 Euro für Lehrgänge. Gemeindebrandmeister Harald Cordes und der Ausschussvorsitzende Hillmer betonten, dass die Feuerwehren der Samtgemeinde gut aufgestellt seien. Trotz aller Widrigkeiten, die Corona mit sich gebracht habe, sei die Bevölkerung auch in den vergangenen Monaten "niemals schutzlos" gewesen. Und dank der guten Ausstattung seien die ehrenamtlichen Feuerwehrmänner und -frauen stets gut geschützt in ihre Einsätze gegangen.