Kirchtimke. Die marode Hauptstraße ist das ewige Sorgenkind der Gemeinde Kirchtimke. Das machte Bürgermeister Frank Tibke beim Rundgang mit Mitgliedern des Seniorenbeirats deutlich, mit denen er einige Problemstellen in Augenschein nahm. So sei Kirchtimke immer noch das einzige der Timke-Dörfer ohne Ampel. Schon vor Jahren war die Sache Thema im Gemeinderat, denn zu den Hauptverkehrszeiten morgens und nachmittags sei es kaum möglich, die Straße zu überqueren. Eine Fußgänger-Bedarfsampel im Bereich des Dorfgemeinschaftshauses sollte das ändern, doch es blieb beim Wunsch, die Ampel gibt es immer noch nicht.
Der Grund dafür ist der gleiche wie seit Jahren: der schlechte Zustand der Durchgangsstraße. An vielen Stellen sei der Belag glatt gefahren und die Fahrbahn abgesackt, sagte der damalige Bürgermeister Armin Springwald 2017. "Da ist so gut wie kein Unterbau drunter", so Springwald. Die Straße stamme wohl aus den 50er-Jahren, da sei so gebaut worden. "Für die Ortsdurchfahrt müssten eigentlich Tempo-30-Schilder aufgestellt werden", forderte Frank Tibke damals.
Passiert ist weder das eine noch das andere. Die Hauptstraße ist eine Landesstraße, das Land Niedersachsen müsste also Abhilfe schaffen. Darauf verweist die Gemeinde Kirchtimke seit vielen Jahren. Bevor die Straße in Ordnung gebracht sei, mache es keinen Sinn, Bürgersteige und Straßenlampen zu erneuern oder eine Ampel zu installieren, sagt Bürgermeister Tibke, die Gemeinde beschränke sich auf kleine Ausbesserungen. "Wir lassen aber nicht locker", beteuert er auf Anfrage.
Hochgedrücktes Gehwegpflaster
Für zwei Problemstellen, die der Seniorenbeirat identifiziert hatte, sagte Tibke aber immerhin schnelle Abhilfe zu. Das betrifft einen abgesackten Kanaldeckel und ein Stück hochgedrücktes Gehwegpflaster an der Hauptstraße, für das die Wurzeln einer mächtigen Linde verantwortlich sind. "Da kommt man mit dem Rollator nur schlecht durch", so ein Beiratsmitglied. Die Sache soll zügig und baumschonend erledigt werden, so Tibke. Von sich aus sprach er den schlechten Zustand des Radwegs nach Ostertimke an, der sei "eine Katastrophe". Tibke kündigte an, dass er das beim Straßenbauamt vorbringen werde.
Vorerst keine Lösung gibt es für das Problem der fehlenden Sicht am Stichweg, der am Friedhof von der Schulstraße abgeht. Eine Hecke sorgt in dem Bereich für Sichtschutz auf dem Friedhof, gleichzeitig aber auch für mangelnde Sicht für Autofahrerinnen und -fahrer beim Herausfahren auf die Schulstraße. "Das Problem ist schon lange bekannt", so Tibke. Er brachte einen Spiegel ins Spiel, räumte aber ein, dass "Ältere vielleicht ein Problem damit hätten".
Wahl in Kirchtimke
Drei Themen sprach die Vorsitzende des Seniorenbeirats, Christa Ruschmeyer, später noch im Gemeinschaftshaus an. Beim ehrenamtlichen Fahrdienst zu Arztterminen, der jetzt angelaufen sei, gebe es Regelungsbedarf. Denn es sei vorgekommen, dass Patienten aus Bequemlichkeit nicht den Bus genommen hätten, der vor ihrer Haustür halte, sondern den Fahrdienst geordert haben, um von Tarmstedt nach Lilienthal zu kommen. "So kann ich meine Leute nicht motivieren", sagte Ruschmeyer. Was anderes sei es, wenn jemand nach Rotenburg müsse, denn dorthin gebe es keine direkte Busverbindung. Thema Nummer zwei war die Wahl des Seniorenbeirats, die im November im Gemeinschaftshaus Kirchtimke stattfinden soll, und Thema Nummer drei war das Sparkassenmobil, das einmal die Woche Wilstedt anfährt und "sehr gut angenommen" werde. Sie habe angefragt, ob es einen zusätzlichen Nachmittagstermin geben könnte, so Ruschmeyer. "Die prüfen das jetzt."
