Die Achimer Tafel renoviert derzeit ihre Räume an der Unterstraße 9. „Es geht gut voran“, sagt Tafel-Leiter Rainer Kunze. Die Malerarbeiten seien bereits abgeschlossen. „Drei Tage früher als geplant“, freut sich Kunze. Das sei dem Engagement freiwilliger Helfer zu verdanken. In der kommenden Woche soll eine Spezialfirma anrücken und einen neuen Fußboden verlegen. Anschließend werden neue Regale und Schränke aufgebaut.
Rund 15 000 Euro investiert die Tafel in die Renovierung. Notwendig sei sie geworden, um den Hygiene-Vorschriften zu genügen, erklärt Kunze. „Wir stehen natürlich auch unter der Aufsicht der Lebensmittelkontrolleure.“ Letztmalig war die Tafel, die sich im ehemaligen Kuhstall eines alten Bauernhauses befindet, vor vier Jahren überarbeitet worden.
Die Einrichtung, die kostengünstig Lebensmittel an Bedürftige ausgibt, soll ab Montag, 24. August, ihren Betrieb wieder aufnehmen. Das gilt auch für die beiden weiteren Ausgabestellen der Achimer Tafel in Bassen und Lunsen, die derzeit ebenfalls noch geschlossen sind.
Rainer Kunze berichtet von „deutlich gestiegenen Anforderungen“, mit denen die Tafel konfrontiert sei. Mehr und mehr Bedürftige beantragen demnach einen Tafelausweis, um sich mit Lebensmitteln eindecken zu können. Der Grund ist, dass Achim und umliegende Gemeinden viele Flüchtlinge und Asylbewerber aufgenommen haben. Derzeit versorge die Achimer Tafel im Schnitt 600 bis 700 Menschen pro Monat. Gut 200 davon seien Flüchtlinge. „Wir gehen davon aus, dass weitere Hilfesuchende dazukommen werden“, so Kunze. Einen Tafelausweis erhalten Menschen, die Arbeitslosengeld, Sozialhilfe, eine lediglich kleine Rente oder aber Leistungen nach dem Asylbewerbergesetz beziehen.
Noch sei die soziale Einrichtung in der Lage, den Bedarf zu decken. Kunze spricht von einer „großen Spendenbereitschaft“. Fast alle Geschäfte in der Umgebung, die Lebensmittel verkaufen, stünden inzwischen auf der Spenderliste. Hier holen Mitarbeiter der Tafel die Produkte ab, die sich nur noch schlecht regulär verkaufen lassen, weil sie fast das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht habe. Verlassen kann sich die Achimer Tafel auf rund 120 Ehrenamtliche, viele von ihnen im Alter 60plus und von Anfang an dabei, die in den drei Ausgabestellen einen reibungslosen Ablauf der Arbeit sicherstellen.
Regelmäßige finanzielle Unterstützung erfährt die Achimer Tafel durch die umliegenden Kommunen, die etwa ein Viertel der Kosten tragen. Auch Geldinstitute, Vereine, der Rotary-Club, der Lions-Club, etliche Firmen und Privatleute zählen zu den Sponsoren. Sie stärken der sozialen Einrichtung den Rücken, damit sie ihre Aufgaben bewältigen kann.
So konnte die Achimer Tafel zum Beispiel im Mai 2014 ein neues Kühlfahrzeug im Wert von 40 000 Euro anschaffen. Und mit dem Kauf moderner Tiefkühlschränke verfügt sie über ausreichende Lagerkapazität für Lebensmittel.
Im Oktober ist die Achimer Tafel Gastgeberin für ein Treffen des Landesverbandes der niedersächsischen Tafeln bei Meyer-Bierden. Dem Verband sind rund 100 Einrichtungen angeschlossen.