Die Verdener Kreisverwaltung möchte, dass die Achimer Gymnasiasten eine weitere Sporthalle bekommen, die dann auch dem Vereinssport zur Verfügung stehen wird. Denn die Schülerzahl ist im Zuge der Rückkehr von G8 auf G9 an den beiden Achimer Gymnasien in Kreisträgerschaft gestiegen und bereits bestehende Kapazitätsengpässe werden laut Landrat Peter Bohlmann nach der Corona-Pandemie noch deutlicher zutage treten. Am Gymnasium am Markt (GamMa) und am Cato-Bontjes-van-Beek-Gymnasium sei die Schülerzahl von knapp 1840 im Jahr 2019 auf nunmehr 2060 in diesem Schuljahr gestiegen. Zu berücksichtigen sei auch, dass ein neuer Jahrgang auch eigene Sportzeiten benötigt.
Die neue Sporthalle soll auf dem Campus gebaut werden, das Grundstück gehört dem Kreis Verden. Sie würde auf einer Freifläche zwischen Cato und Realschulhalle entstehen und auf einer Grundfläche von 60 mal 40 Metern drei Felder bieten. "Der Landkreis wird im Falle einer positiven Beschlussfassung der Bauträger werden und die Stadt Achim im Rahmen der Sportförderung Nutzungsentgelte für den Vereinssport erstatten, was dem normalen Verfahren entspricht", erklärte Bohlmann dazu, der per Brief bereits Achims Bürgermeister Rainer Ditzfeld und via Mitteilungsvorlage jetzt die Kreistagsfraktionen über das Vorhaben informiert hat. Bohlmann: "Insgesamt sind wir erleichtert, dass sich auf dem Schulgelände eine geeignete Fläche befindet".
Blaupause gibt es schon
Um Planungskosten zu sparen, möchte die Kreisverwaltung auf bestehende Unterlagen zurückgreifen und die neue Achimer Sporthalle nach dem Vorbild der Sporthalle am GaW und am DoG in Verden bauen. Eine aktualisierte Kostenkalkulation weist rund vier Millionen Euro für den Bau aus. "Die Entwürfe besitzen wir schon, es ist ein Standardprodukt", sagte Bohlmann. Ausschließlich an die Bedürfnisse des Schulsports soll die Halle angepasst werden.
Der Landrat kennt die Kapazitätsprobleme,die es bereits jetzt trotz der Corona-Pause in Achim gibt, auch weil das Hallenbad nach dem Brandschaden nach wie vor geschlossen ist. "Wir schieben da schon ordentlich hin und her", blickt Bohlmann auf das Management für die Sporthallenzeiten. Er geht aber davon aus, dass es drei Jahre dauern könnte, bis die Halle in Betrieb genommen werden kann. Die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen für den Bau sollen im kommenden Jahr geschaffen werden, dafür müsste nach Abschluss der Vorplanungen zunächst der Kreisschulausschuss grünes Licht geben und letztlich der Kreistag.
Freude in Achim
Auf Achimer Seite wird das Neubau-Vorhaben des Landkreises Verden ausdrücklich begrüßt. "Das ist sehr, sehr positiv", sagte Bürgermeister Rainer Ditzfeld, der seine Aussage auf mehrere Punkte bezieht. Denn zum einen brauchen die Gymnasiasten mehr Möglichkeiten für den Schulsport, den sie vor- und nachmittags ausüben, und am späten Nachmittag und Abend komme dann die Arbeitsgemeinschaft Achimer Sportvereine (AAS) ins Spiel, die in Achim die Hallenzeitvergabe für die Vereine regelt. "Es werden immer mehr Zeiten nachgefragt, das war vor allem auch zuletzt der Fall, weil dort die Gruppen wegen der Pandemie nur klein sein durften und entsprechend mehr Zeiten gebraucht wurden", sagte Ditzfeld. Dass der Kreis eine sogenannte Drei-Feld-Halle plane, sei optimal. Ebenso die Tatsache, dass die Kreisverwaltung die Bauplanung übernimmt und damit den mit Großprojekten stark belasteten Baubereich der Stadt entlaste.
Darüber hinaus wolle Achim noch mit dem Kreis besprechen, ob bei entsprechend freien Kapazitäten etwa auch die Schüler der benachbarten Intergrierten Gesamtschule (IGS) die Sporthalle mitbenutzen könnten. "Da werden sicherlich einige Synergien möglich sein", glaubt Ditzfeld. Aber auch er betont, dass die Sporthalle in erster Linie für die beiden Gymnasien in Kreisträgerschaft und deren Schüler bestimmt sein wird.