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Kostenexplosion führt zu Entscheidung Sparkassen-Neubau in Achim zurückgestellt

Die Kreissparkasse Verden wird vorerst keine neue Geschäftsstelle in Achim bauen. Die Baukosten hätten den dafür gesetzten Rahmen gesprengt. Der Stadt verhagelt die Nachricht ihre Pläne zur Cityentwicklung.
19.12.2018, 14:00 Uhr
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Sparkassen-Neubau in Achim zurückgestellt
Von Kai Purschke

Die Kreissparkasse Verden wird vorerst kein neues Gebäude am Gieschen-Kreisel in Achim errichten. Nach Angaben des Geldinstituts verschwinden die Pläne in der Schublade. „Wir würden gerne ein neues Sparkassen-Gebäude in Achim am Gieschen-Kreisel bauen. Aber die Kostenexplosion im Bausektor zwingt uns, diese Pläne bis auf Weiteres zurückzustellen. Wir können es weder unseren Kunden noch unseren Mitarbeitern gegenüber vertreten, ein Vorhaben umzusetzen, das in der derzeitigen Situation nicht wirtschaftlich erscheint“, wird Vorstandsmitglied Matthias Knak in einer Pressemitteilung zitiert. Die neue Geschäftsstelle sollte auf dem sogenannten Scherf-Gelände direkt am Gieschen-Kreisel stehen – nun bleibt die Fläche, auf deren hinterem Teil derzeit Wohngebäude von ABW entstehen, frei.

Das Grundstück am Gieschen-Kreisel würde die Kreissparkasse Verden aber gerne behalten, um gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt dort ein Gebäude errichten zu können. Die Entwicklungen im Bausektor möchte die Sparkasse weiterhin beobachten. Doch bis auf Weiteres bleibt die Achimer Geschäftsstelle am gewohnten Standort in der Fußgängerzone.

„Höchst bedauerlich“

„Das ist höchst bedauerlich“, sagte der Erste Stadtrat Bernd Kettenburg auf Nachfrage, denn eigentlich waren mit dem Umzug der Sparkasse ins neue Gebäude Hoffnungen auf eine Entwicklung des Bestandsgebäudes hin zu Einkaufsflächen verbunden gewesen. Außerdem sollte ein Veranstaltungssaal ins neue Sparkassengebäude integriert werden, den die Stadt hätte nutzen können. „Positiv stimmt uns, dass das Vorhaben nur pausiert und die Kreissparkasse grundsätzlich an ihren Plänen festhält“, sagt Bernd Kettenburg.

Im Juni 2016 hatte der Kreissparkassenvorstand ein Modell des geplanten Gebäudes vorgestellt, im Oktober des Jahres war das Düsseldorfer Architektenbüro Rhode-Kellermann-Wawrowsky (RKW) mit seiner Detailplanung und mit Innenansichten an die Öffentlichkeit gegangen. Nun, mehr als zwei Jahre später, ist das eingetreten, was Vorstandsmitglied Knak im Februar dieses Jahres beim Wirtschaftsforum betont hatte: „Wir wollen bauen, aber nicht um jeden Preis.“

Zu hohe Preise

Nach eigenen Angaben habe sich die Kreissparkasse Verden intensiv mit den Neubauplänen beschäftigt und viele Vorarbeiten geleistet. Inzwischen sei auch der Bauantrag gestellt und genehmigt. In einer ersten Ausschreibung hatte die Sparkasse einen Generalunternehmer für den Bau gesucht. „Das Ergebnis war nur ein Angebot, das aufgrund der Preisvorstellungen und Bedingungen nicht in Frage kam“, erklärt das Geldinstitut. In einem zweiten Versuch schrieb es einzelne zu Losen zusammengefasste Gewerke aus – aber: „Auch bei dieser Ausschreibung war die Resonanz spärlich.“ Matthias Knak berichtet, dass sich nur wenige Unternehmen aus dem Landkreis Verden beteiligt hätten und die Preise 25 bis 50 Prozent höher gelegen hätten als veranschlagt. „Vereinzelt noch höher“, fügt er hinzu.

Überteuertes Bauvorhaben

Vor diesem Hintergrund hätten sich die Verantwortlichen gefragt, ob sie ein Bauvorhaben realisieren sollen, das angesichts der Kostensteigerungen überteuert erscheint. "Wir haben uns entschieden, die Pläne lieber zurückzustellen. So gerne wir ein neues Gebäude am Gieschen-Kreisel hätten: Unsere Kunden und unsere Mitarbeiter erwarten von uns verantwortungsvolles und wirtschaftlich sinnvolles Handeln“, erläutert Matthias Knak.

Der Stadt Achim sind die schlagartig gestiegenen Preise im Hochbau natürlich nicht entgangen, zahlreiche Bauvorhaben der öffentlichen Hand sind, wie berichtet, zuletzt teurer geworden und Ausschreibungen führten nicht immer zum gewünschten Erfolg. „Allerdings haben wir oft keine Wahl, da es sich um Pflichtaufgaben handelt und wir bauen müssen“, hebt der Erste Stadtrat Kettenburg einen wesentlichen Unterschied hervor.

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