Baden. Hin und wieder müssen im Leben Entscheidungen getroffen werden, die einem schwerfallen. Solch einen Entschluss hat vor wenigen Tagen Patrick Pfeffer gefasst: Der Volleyballer hatte bereits dem Regionalligisten Bremen 1860, bei dem er seit Februar mittrainierte, für die neue Saison zugesagt. Doch nun kam doch noch alles anders. Pfeffer änderte seine sportlichen Pläne und entschied sich kurzfristig für einen Wechsel zum TV Baden – und somit in die 2. Bundesliga Nord. Jetzt steht Patrick Pfeffer mit seinem neuen Team kurz vor dem Saisonstart. Die Badener empfangen am Sonntag ab 16 Uhr den SV Warnemünde in der Lahofhalle. Pfeffer brennt bereits auf den Auftakt.
Wenn der gelernte Mittelblocker gegen die Gäste von der Ostsee auf dem knallblauen Feld der Lahofhalle seine Premiere feiert, bekommen die Fans des TVB einen Volleyballer zu sehen, der über geballte Erfahrung verfügt. Denn für Pfeffer, den es beruflich nach Bremen verschlagen hat, ist die 2. Bundesliga kein Neuland. In der Südstaffel des Unterhauses hat er etliche Spiele absolviert – zuletzt für den SV Fellbach, davor für den TSV Allianz Stuttgart. In der Jugend hat er zudem für den TV Rottenburg gespielt. Der Klub aus der Neckarstadt zog seine erste Mannschaft aufgrund von finanziellen Problemen im Zuge der Covid-19-Pandemie aus der ersten Bundesliga zurück.
Beim TVR war Pfeffer unter anderem im Beachvolleyball erfolgreich, an vielen Deutschen Meisterschaften habe er teilgenommen. „Ich habe schon sehr lange auf hohem Niveau gespielt“, sagt Pfeffer. „Ich dachte mir dann halt, dass ich bei 1860 ein bisschen kürzer treten kann. Aber dann hat es in den Fingern halt doch wieder gekribbelt.“ Und nicht nur das. Der 25-Jährige kam in Kontakt mit dem TV Baden und seinem Trainer Werner Kernebeck. Die Folge: Er nahm am Training des Zweitligisten teil, „und scheinbar konnte ich überzeugen“, sagt Pfeffer schmunzelnd. „Das Training hat super viel Spaß gemacht.“ Und so entschied er sich dann doch gegen Bremen 1860, was für ihn „keine einfache Entscheidung“ gewesen sei.
Stets ans Limit gehen
Die Konzentration gilt nun aber dem TV Baden und der bevorstehenden Saison in der 2. Bundesliga Nord. Obwohl er bisher nur in der Südstaffel aufgelaufen ist, sei ihm der Norden nicht gänzlich unbekannt. „Ein bisschen verfolgt man schon, was in der anderen Staffel so passiert. Zudem werde ich in der neuen Saison auf gegnerische Spieler treffen, die ich noch aus der Jugend kenne“, erzählt Badens Neuer. Gegen die alten Weggefährten – und nicht nur gegen diese – wolle er seine Bestleistung abrufen. Stets am Limit zu spielen, das sei für den 1,96 Meter großen Pfeffer ein persönliches Saisonziel. „Überhaupt müssen wir als Team nach jedem Spiel zu uns sagen können, dass wir unser Bestes gegeben haben. Auch gegen die Mannschaften, gegen die es schwieriger wird zu bestehen“, hebt Pfeffer seine kämpferische Einstellung hervor.
Genau wegen dieser Haltung sind die Macher des TV Baden froh, Patrick Pfeffer in ihren Reihen zu haben. „Patrick passt menschlich super bei uns rein. Er ist ein echter Teamplayer“, sagt Manager Peter-Michael Sagajewski. An der Weser kommt es außerdem nicht oft vor, dass sich der Mannschaft ein komplett fertiger Volleyballer anschließt. „Bislang ist es bei uns ja so, dass wir die Spieler selbst entwickeln. Daher ist Patrick für uns ein Glücksgriff“, freut sich Sagajewski darauf, dass sich der Teamplayer aus dem Süden gegen Warnemünde erstmals den TVB-Anhängern präsentiert. Pfeffer empfindet es ebenfalls als Vorteil, dass das erste Saisonspiel im Lahof steigt: „Es ist immer schön zu Hause starten zu dürfen.“