Richtige Seehunde gibt es zwar nicht im Kreis Verden – die liebenswerten Robben leben schließlich im Meer. Doch Hunde an Seen kann man hier durchaus beobachten.
Verständlich: Nicht nur viele der Tiere, auch so einige Besitzer schätzen schöne Gewässer beim Gassi gehen. Kürzlich dürften sich Menschen aus der Umgebung von Oyten darüber gefreut haben, dass am dortigen See nun Hunde ausdrücklich willkommen sind. Wo es noch möglich ist und wo man sich ohne tierische Begleitung aufhalten sollte, hat unsere Zeitung in Erfahrung gebracht.
Generell erlaubt ist das Spazieren gehen mit Hund am Blender See. Wobei hier, wie überall anders auch, stets die Brut- und Setzzeit zu beachten ist. „In der freien Landschaft“, hält das entsprechende niedersächsische Gesetz fest, müssen Hunde „in der Zeit vom 1. April bis zum 15. Juli an der Leine geführt werden“. Momentan können Tiere, die sich zu benehmen gelernt haben und nicht etwa wildern, hier frei herumtollen.
„Große rote Schilder sollten einen Hinweis geben“, sagt Peter Lehniger über den Ellisee. Lehniger ist im Achimer Rathaus zuständig für den Bereich Sicherheit und Ordnung und hofft, dass inzwischen allen Hundebesitzern bewusst ist, dass das Sandtrockenrasengebiet in Bierden seit 1994 unter Naturschutz steht. Badegäste und Hunde sind hier also nicht willkommen.
Verbotsschilder gibt es zwar noch, doch die werden von Oyter See nun entfernt. Sowohl der Betreiber des hiesigen Campingplatzes als auch der Landkreis haben das Gassi gehen erlaubt.
Er liegt zwar streng genommen in Bremen, doch der Mahndorfer See ist auch ein Favorit von Achimer Schwimmern. Hunde dürfen hier „angeleint spazieren geführt werden“, heißt es vom Bremer Stadtamt. Doch es gebe auch Bereiche, die zu einigen Zeiten den menschlichen Besuchern vorbehalten sind. „Auf ausgewiesenen Liege- oder Spielwiesen dürfen sie nur in der Zeit vom 1. Oktober bis 31. März mitgenommen werden.“
Angeleint – das ist auch das Stichwort beim Otterstedter See. „Hunde dürfen an den See, aber nicht in den See“, fasst es Ottersbergs Ordnungsamtsleiter Jürgen Buthmann-von-Schwartz zusammen. Ein kleiner Schwimmausflug, auch darüber klären Schilder auf, ist für die Hunde beim Spaziergang also nicht drin. Die Leine sei außerhalb der Brut- und Setzzeit zwar nicht wirklich vorgeschrieben, räumt Buthmann-von-Schwartz ein, doch er hoffe auf guten Willen der Herrchen und Frauchen. „An guten Tagen tummeln sich mehrere Hundert Menschen am See“, unterstreicht er. Auch, wenn ein Hund gut erzogen sei, könnte ein frei laufendes Tier manche Besucher durchaus nervös machen. „Viele kommen mit kleinen Kindern, da kann auch mal ein Kind panisch reagieren, wenn plötzlich ein großer Hund vor ihm steht.“
Achimer, die den Weg nach Mahndorf oder Oyten scheuen, haben auch in ihrer Stadt eine erlaubte Alternative zum Ellisee – wenn es denn auch ein Fließgewässer sein darf. Schließlich windet sich die Weser besonders in Baden pittoresk durch die Landschaft. „Dort, wo es frei zugänglich ist“, sei der Besuch mit Hund erlaubt, hält Peter Lehniger von der Stadtverwaltung fest. Etwa an der Stelle, wo üblicherweise die Pfingstwiese stattfindet etwa oder in Uesen in der Nähe vom Bootshaus. Nicht jeder, sagt Lehniger, halte sich aber an die Einschränkung, dass das Gebiet frei zugänglich sein muss – und mogelt sich auf fremdes Eigentum. „Es gibt Leute, die glauben, hier gilt das skandinavische Jedermannsrecht.“ Tatsächlich könne jeder Landwirt entscheiden, wo er Menschen (und Hunde) auf sein Grundstück lasse – und wo nicht. „Und wenn er den Besuch nicht will, dann will er ihn eben nicht.“